04.12.2012 Aufrufe

und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5. Diskussion 91<br />

Planzenstreu wieder eine hohe P-Freisetzung zu erwarten. Bei der Zersetzung der Biomasse<br />

am Ende der Vegetationsperiode werden etwa 35 % <strong>des</strong> in ihr inkorporierten Phosphors ins<br />

Oberflächenwasser zurückgeführt; der überwiegende Teil jedoch in unterirdische Organe<br />

rückverlagert (SCHRAUTZER 2001). Gerade in diesem Kontext gewinnt die Diskussion über<br />

den Biomasseentzug überfluteter, ehemals intensiv genutzter Niedermoorstandorte<br />

zunehmend an Bedeutung. So könnte <strong>im</strong> UG mit der Abschöpfung der oberirdischen<br />

Biomasse von Typha latifolia am Ende der Hauptwachstumsphase jährlich ein P-Entzug von<br />

durchschnittlich 32 kg/ha erfolgen (Abbildung 55). Mineralstoffreiche Niedermoore zeigen<br />

aufgr<strong>und</strong> der Rücklösung aus sorbierten Phosphaten allerdings keine schnelle Abnahme der<br />

pflanzenverfügbaren Fraktion (HARTER & LUTHARDT 1997). SCHRAUTZER (2001) gibt für<br />

eutraphente Feuchtwiesen einen P-Entzug über die Biomasse von 11 kg/ha bis 19 kg/ha <strong>im</strong><br />

Jahr an. Von SCHIEFERSTEIN (1997) wurden in ganzjährig überfluteten, ungenutzten<br />

Schilfröhrichten P-Gehalte von 4 kg/ha bis 37 kg/ha ermittelt.<br />

Nach KOERSELMANN & MEULEMANN (1996) ist auch das Verhältnis von Stickstoff zu<br />

Phosphor in der pflanzlichen Biomasse von besonderer Bedeutung. Es zeigt meist an, durch<br />

welchen der beiden Nährstoffe die Produktion l<strong>im</strong>itiert wird. Bei N/P-Verhältnissen < 14, wie<br />

sie <strong>im</strong> UG auftreten, begrenzt Stickstoff das Pflanzenwachstum. Daraus folgt, dass Phosphor<br />

<strong>im</strong> UG überschüssig ist <strong>und</strong> nicht vollständig geb<strong>und</strong>en wird.<br />

Kaliumgehalt<br />

Im Gegensatz zu den P-Konzentrationen weisen die untersuchten Arten hinsichtlich ihrer K-<br />

Gehalte deutliche Unterschiede auf. Abbildung 55 zeigt, dass von Glyceria max<strong>im</strong>a in einer<br />

Tonne TS <strong>im</strong> Mittel nur 9,86 kg Kalium geb<strong>und</strong>en werden kann. Bei Typha latifolia ist<br />

dagegen eine mittlere K-Festlegung von 15,72 kg/t TS möglich. Für Carex riparia beträgt der<br />

mittlere Wert sogar 19,02 kg K/t TS. THERBURG & RUTHSATZ (1989) gehen davon aus,<br />

dass Cyperaceen bevorzugt Kalium aufnehmen, denn ihr Aufnahmesystem ist durch eine<br />

hohe Ionenselektivität geprägt. Daraus könnte sich der hohe mittlere K-Gehalt von Carex<br />

riparia ableiten.<br />

KOVACS (1976) gibt für Carex acutiformis mittlere K-Konzentrationen von 7,3 kg/t TS an.<br />

KVET & OSTRY (1986) ermittelten für Carex gracilis mittlere K-Gehalte von 12 kg/t TS bis<br />

19 kg/t TS. Die Gegenüberstellung mit den Literaturdaten zeigt, dass <strong>im</strong> ASB in der<br />

Biomasse ähnliche K-Konzentrationen vorherrschen. DE WIT et al. (1963) <strong>und</strong> DIERSSEN &<br />

DIERSSEN (2001) gehen davon aus, dass bei K-Gehalten der Biomasse unterhalb 0,8 % bei<br />

Gräsern Mangelerscheinungen auftreten. Dieser Wert wird nur einmal von Glyceria max<strong>im</strong>a<br />

am Standort GBa unterschritten. An allen anderen Beprobungsstandorten liegt dagegen<br />

keine K-L<strong>im</strong>itation vor. KOERSELMAN & VERHOEVEN (1995) weisen darauf hin, dass das<br />

Wachstum in natürlichen Mooren fast <strong>im</strong>mer durch Stickstoff oder Phosphor l<strong>im</strong>itiert ist, <strong>und</strong><br />

nicht durch Kalium.<br />

Von besonderer Bedeutung für die Retention von Nährstoffen in der Biomasse dürfte<br />

außerdem der unterschiedliche Wachstumszyklus der untersuchten Arten sein. Carex riparia<br />

ist durch einen sehr frühen Austrieb Anfang März gekennzeichnet, so dass die Art vermutlich<br />

schon sehr zeitig Stoffe in der Biomasse akkumulieren kann. Eine Stoffrückverlagerung in<br />

die Rhizome dürfte ebenfalls frühzeitig erfolgen, da die Blätter der Ufersegge schon <strong>im</strong><br />

August nahezu vollständig abgestorben sind. Glyceria max<strong>im</strong>a weist dagegen einen späten<br />

phänologischen Zyklus auf. Die Art ist noch durch einen Austrieb frischer Pflanzenteile bis in<br />

den November charakterisiert, so dass Verlagerungs- <strong>und</strong> Freisetzungsprozesse erst spät<br />

bzw. über einen längeren Zeitraum verteilt einsetzen dürften.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!