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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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68 5. Diskussion<br />

5. DISKUSSION<br />

5.1. Höhenmessung <strong>und</strong> Moorschw<strong>und</strong><br />

Infolge der langjährigen Intensivnutzung <strong>des</strong> Gebietes kam es zu einem starken<br />

Moorschw<strong>und</strong>. Nach STEGEMANN & ZEITZ (2001) bezeichnet Moorschw<strong>und</strong> die durch<br />

Moorsackung, Schrumpfung <strong>und</strong> Torfschw<strong>und</strong> bedingte Abnahme der Moormächtigkeit. Eine<br />

Aussage über den tatsächlich stattgef<strong>und</strong>enen Moorschw<strong>und</strong> eines Gebietes kann nur durch<br />

Kenntnis der ursprünglichen Höhe getroffen werden. Für die Zeit vor der Erbauung <strong>des</strong><br />

Deiches existieren jedoch keine exakten, flächenbezogenen Höhenangaben, so dass über<br />

den ursprünglichen Zustand <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes nur grobe Schätzungen angestellt<br />

werden können.<br />

MEYER-BODEMANN (1981) geht davon aus, dass die natürliche Höhe <strong>des</strong> Peene-Haff-<br />

Moores bei Anklam vor 1920 etwa +0,28 m HN betrug. Setzt man ähnliche<br />

Höhenverhältnisse für das ASB voraus, beläuft sich der Moorschw<strong>und</strong> großflächig auf<br />

min<strong>des</strong>tens 50 cm. Lokal können allerdings Verluste von bis zu 111 cm angenommen<br />

werden. JANKE (1980) gibt für die meliorierten Flusstalmoore einen durchschnittlichen<br />

Höhenverlust von 0,5 m - 0,8 m für die Zeit von 1900/1930 bis 1980, lokal sogar mehr, an.<br />

THIEL (2000) weist auf einen Niveauverlust von bis zu 1,10 m für die küstennahen<br />

Niedermoorbereiche <strong>des</strong> Peenetals hin. Nach RATZKE (2000) beträgt der Höhenverlust der<br />

Geländeoberfläche <strong>im</strong> Peenetal durchschnittlich mehr als 0,45 m für die Zeit zwischen 1964<br />

<strong>und</strong> 1994. LEHRKAMP (1987) gibt unter Grünlandnutzung einen mittleren jährlichen<br />

Moorschw<strong>und</strong> von 5 mm – 10 mm an. Tabelle 26 zeigt den Gesamttorfverlust <strong>und</strong> die daraus<br />

resultierende Immissionsbelastung <strong>im</strong> ASB.<br />

Tabelle 26: Gesamttorfverlust <strong>und</strong> Immissionsbelastung <strong>im</strong> Anklamer Stadtbruch (NEUHAUS &<br />

PARTNER 1999)<br />

Fläche (ha)<br />

NSG Anklamer Stadtbruch <strong>und</strong> angrenzende Grünländer<br />

1992<br />

Gesamttorfverlust (m³) 11,75 Mio.<br />

Gesamt-C-Immisionen (t) 440 625<br />

Gesamt-CO2-Immisionen (t) 1,6 Mio.<br />

Gesamt-N-Immisionen (t) 29 375<br />

jährliche C-Immissionen (t/ha) 5<br />

gesamt 9960<br />

jährliche CO2-Immisionen (t/ha) 17,5<br />

gesamt 34 860<br />

jährliche N-Immissionen (kg/ha) 100<br />

gesamt 199 200<br />

jährliche N2O-Immissionen (kg/ha) 4<br />

gesamt 7,968<br />

Einen Überblick über die aktuellen Höhenverhältnisse <strong>des</strong> Anklamer Stadtbruchs<br />

(Abbildung 42) zeigt die Karte von GREMER et al. (2000). Heute befinden sich alle vor- <strong>und</strong><br />

nachgelagerten Grünlandflächen <strong>des</strong> Anklamer Stadtbruches deutlich unter 0 cm HN. Die<br />

max<strong>im</strong>alen Tiefen belaufen sich auf -90 cm HN (EDOM 2001b). Der stärkste Niveauverlust ist<br />

<strong>im</strong> Polder Rosenhagen eingetreten. PRAGER (2000) gibt für diesen Polder max<strong>im</strong>ale Tiefen<br />

von -0,49 m HN an. Nach GREMER et al. (2000) liegt der überwiegende Teil dieser Fläche<br />

unter -0,25 m HN. Eigene Messungen ergaben sogar Tiefstwerte von bis zu -0,83 m HN. Da<br />

Durchströmungsmoore <strong>im</strong> natürlichen Zustand ein Gefälle vom Talrand zum Vorfluter<br />

aufweisen, kann außerdem davon ausgegangen werden, dass die hafffernen Polder

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