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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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5. Diskussion 89<br />

Unterwasserbeständen kann die vorhandene Biomasse zum Zeitpunkt ihrer max<strong>im</strong>alen<br />

Entwicklung über 1200 g TS/m² betragen (KRAUSCH 1996). Aber wie die Entwicklung <strong>im</strong><br />

Polder Zartenstrom zeigt, ist künftig auch eine Zunahme der Produktivität potenziell<br />

torfbildender Arten wie Phragmites australis <strong>und</strong> Carex riparia zu erwarten. Laut PÄIVÄNEN &<br />

VASANDER (1994) können 2 % – 16 % der Netto-Pr<strong>im</strong>ärproduktion der Moorvegetation <strong>im</strong><br />

Torf gespeichert werden. Für Carex riparia, welche als potenziell torfbildend eingeschätzt<br />

werden kann (OSWIT et al. 1976, HARTMANN 1999), würde dies <strong>im</strong> UG eine jährliche<br />

Festlegung von 108 bis 1110 kg TS/ha bedeuten. Die hohe Biomasseproduktion führt zu<br />

einer enormen Ablagerung organischen Materials <strong>im</strong> Wasserkörper (Abbildung 54).<br />

5.5.2. Nährstoffgehalt der Biomasse<br />

Die Nährstoffkonzentrationen in Pflanzensprossen unterliegen vielen äußeren <strong>und</strong> inneren<br />

Faktoren <strong>und</strong> deren Wechselwirkungen. Sie sind besonders von den durch die Wurzeln<br />

aufgenommenen Nährstoffmengen, den daraus in die Sprosse transportierten Anteilen,<br />

deren Rückverlagerung von den Blättern in die Speicherorgane <strong>und</strong> den<br />

Auswaschungsverlusten abhängig. Auch Entwicklungszustand <strong>und</strong> Wachstumsverlauf<br />

stellen wichtige Einflussfaktoren dar (THERBURG & RUTHSATZ 1989).<br />

Kohlenstoff, Stickstoff <strong>und</strong> C/N-Verhältnis<br />

Tabelle 33: Stickstoffgehalt <strong>und</strong> C/N-Verhältnis ausgewählter Arten <strong>und</strong> Vegetationstypen<br />

(Literaturvergleich)<br />

Art/Vegetationstyp N (%) C/N - Verhältnis Autor<br />

Carex riparia 1,04 - 2,23 20,3 - 43,3 HARTMANN (1999)<br />

Carex acutiformis 1,6 - KOVACS (1976)<br />

Carex gracilis 1,3 - 2,0 - KVET & OSTRY (1986)<br />

Phragmites australis 1,94 - 2,76 15,7 - 22,8 HARTMANN (1999)<br />

Phragmites australis 3,45 - OSTENDORP (1997)<br />

Typha latifolia 1,33 - 2,06 21,5 - 32,8 SCHULZ (2002)<br />

Mehlpr<strong>im</strong>el-Kopfbinsen-Ried 0,09 - 0,1 - BEITZ (2004)<br />

Braunseggen-Mä<strong>des</strong>üß-Staudenflur 0,11 - BEITZ (2004)<br />

Der Vergleich mit den Literaturdaten zeigt, dass bei den untersuchten Arten mit N-Gehalten<br />

von 1,16 - 1,96 % ähnliche, insgesamt jedoch relativ niedrige Konzentrationen auftreten<br />

(Tabelle 33). Die Vergleichbarkeit der Gesamtstickstoffkonzentrationen ist jedoch<br />

eingeschränkt, da unterschiedliche Aufschlussmethoden zu abweichenden Ergebnissen<br />

führen (TANNEBERGER & HAHNE 2003, BEITZ 2004).<br />

Der Stickstoff ist überwiegend organisch geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kann somit nur eingeschränkt von<br />

den Pflanzen genutzt werden. Damit organisch geb<strong>und</strong>ener Stickstoff für die Vegetation<br />

verfügbar ist, muss er durch Mikroorganismen mineralisiert werden (KOPPISCH 2001a).<br />

Gerade das C/N-Verhältnis der frischen Pflanzenstreu entscheidet darüber, in welchem<br />

Umfang pflanzenverfügbarer Stickstoff bereitgestellt wird. Bei einem C/N-Verhältnis > 25 wird<br />

be<strong>im</strong> Abbau der Biomasse zusätzlich Stickstoff aus dem anorganischen Pool durch<br />

Mikroorganismen <strong>im</strong>mobilisiert, bei Werten < 10 wird dagegen deutlich Stickstoff freigesetzt<br />

(ALEXANDER 1977). Das C/N-Verhältnis aller untersuchten Arten liegt deutlich über 25.<br />

Damit dürfte <strong>im</strong> UG eine Stickstoff<strong>im</strong>mobilisierung durch Mikroorganismen be<strong>im</strong> Abbau der<br />

Pflanzenstreu erfolgen. Besonders hoch dürfte diese für Glyceria max<strong>im</strong>a sein, da die<br />

Biomasse der Art besonders hohe C/N-Verhältnisse aufweist.<br />

Der Abbau der Biomasse hängt sehr stark von ihrer chemischen Beschaffenheit ab<br />

(KOPPISCH 2001a). Nach TUPACZ & DAY (1990) wird die Zersetzung sehr vom C/N-<br />

Verhältnis beeinflusst. Vor allem Substrate mit einem C/N-Verhältnis ≤ 30 können leichter<br />

abgebaut werden. HARTMANN (1999) stellte dagegen bei Untersuchungen zum<br />

Wurzelabbau an niedermoortypischen Pflanzen die höchsten Abbauraten bei den höchsten

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