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und Standortentwicklung des wiedervernässten Grünlandes im ...

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22 2. Charakterisierung <strong>des</strong> Untersuchungsgebietes<br />

2.5.2. Kl<strong>im</strong>atische Besonderheiten<br />

Moorgebiete besitzen neben dem für das Gebiet kennzeichnende Makrokl<strong>im</strong>a auch<br />

mesokl<strong>im</strong>atische Besonderheiten, die sich gegenüber dem Kl<strong>im</strong>a von Mineralböden durch<br />

höhere Luftfeuchtigkeit sowie einer verstärkten <strong>und</strong> länger andauernden bzw. <strong>im</strong> Herbst<br />

frühzeitig einsetzenden Nachtfrostgefahr auszeichnen (EGGELSMANN 1990). SLOBODDA<br />

(1977) begründet die mesokl<strong>im</strong>atischen Unterschiede wie folgt. Die hohen Wassergehalte<br />

der Torfe begünstigen die Verdunstung. Durch die in der Regel hohen Wasserstände <strong>des</strong><br />

Frühjahrs erfolgt nur eine verzögerte Erwärmung. Außerdem fördern Tallagen das Entstehen<br />

von Kaltluftseen mit starker Nebel- <strong>und</strong> ausgeprägter Taubildung. Die Wärmeleitfähigkeit <strong>und</strong><br />

–kapazität sind entscheidend von der Lagerungsdichte sowie vom Wasser- <strong>und</strong> Luftgehalt <strong>im</strong><br />

Boden abhängig. Die geringe Wärmeleitfähigkeit degradierter Torfböden verursacht extreme<br />

Temperaturdifferenzen <strong>im</strong> Tag-Nacht-Rhythmus. Wassergesättigte Torfe zeigen dagegen<br />

einen ausgeglichenen Temperaturverlauf. Der boreal-kontinental beeinflusste Charakter <strong>des</strong><br />

Mesokl<strong>im</strong>as ermöglicht borealen Pflanzenarten eine Verbreitung <strong>und</strong> führt außerdem zu<br />

einer verzögerten Phänologie der Wiesenpflanzen.<br />

2.5.3. Witterungsverlauf <strong>im</strong> Untersuchungszeitraum<br />

Da <strong>im</strong> Peenetal vom DEUTSCHEN WETTERDIENST gegenwärtig keine Kl<strong>im</strong>amessstation<br />

mehr betrieben wird, wurden die Kl<strong>im</strong>adaten der etwa 10 km entfernten Messstation<br />

Ueckermünde zur Auswertung <strong>des</strong> regionalen Kl<strong>im</strong>as genutzt. Abbildung 8 kennzeichnet den<br />

Witterungsverlauf innerhalb <strong>des</strong> Untersuchungszeitraumes. Die Niederschlagskurve wurde<br />

zur Temperaturkurve <strong>im</strong> Verhältnis von 2:1 in Beziehung gesetzt, da so eine Aussage zur<br />

kl<strong>im</strong>atischen Wasserbilanz getroffen werden kann (FUKAREK 1995). Liegt die<br />

Niederschlagskurve über der Temperaturkurve, herrschen humide Bedingungen vor. Eine<br />

entgegengesetzte Lage kennzeichnet dagegen aride Verhältnisse.<br />

monatliche Niederschlagshöhe<br />

[mm]<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

10<br />

-10<br />

Station Ueckermünde 1961-1990 8,2 °C 505 mm<br />

Station Ueckermünde April 2003-März 2004 9,2 °C 495 mm<br />

Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mrz<br />

Monat<br />

Niederschlag in mm 1961-1990 Niederschlag in mm 2003/04<br />

Lufttemperatur in °C 1961-1990 Lufttemperatur in °C 2003/04<br />

Abbildung 8: Witterungsverlauf April 2003 bis März 2004 <strong>und</strong> langjähriges kl<strong>im</strong>atisches Mittel<br />

der Station Ueckermünde (Quelle: DEUTSCHER WETTERDIENST 2004)<br />

45<br />

35<br />

25<br />

15<br />

5<br />

-5<br />

mittlere monatliche Lufttemperatur<br />

[°C]

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