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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 132sich mitteilt. Er gibt sich ganz. Das scharfe Bewußtse<strong>in</strong> eigenerNichtigkeit, Gespaltenheit <strong>und</strong> Sündhaftigkeit ermöglicht <strong>die</strong>Aufnahme des unendlich An<strong>der</strong>en <strong>und</strong> ewig Unteilbaren. DerGlaubende ist ganz mit Gott e<strong>in</strong>s, weil nur Gott ganz <strong>und</strong> e<strong>in</strong>sist. Der Glaube ist Wahrheit. Denn se<strong>in</strong> Inhalt ist Gott. Weil Gott<strong>die</strong> Wahrheit ist, vergeht <strong>in</strong> ihm <strong>die</strong> Selbsttäuschung des Menschen.Das Herz weiß es aufs klarste: Das kle<strong>in</strong>e Ich ist nicht imgroßen Ich aufgegangen. Noch weniger ist <strong>die</strong>s Kle<strong>in</strong>ste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>Größtes ausgeweitet worden. Der hernie<strong>der</strong>fahrende Blitz hat<strong>die</strong> Spannung offenbart. Das Herz des Menschen als e<strong>in</strong> sehrkle<strong>in</strong> bleibendes Ich betet <strong>in</strong> völliger Willensh<strong>in</strong>gabe das großeDu an, das sich ihm <strong>in</strong> unbegreiflicher Güte zu eigen gibt.Der Glaubende gibt se<strong>in</strong> schwaches Bewußtse<strong>in</strong> nicht andas allmächtige Bewußtse<strong>in</strong> auf. Der Christ sucht im Gotteserlebniske<strong>in</strong>e Betäubung se<strong>in</strong>es Verstandes. Er sieht <strong>in</strong> GottesGeist ke<strong>in</strong> Entschw<strong>in</strong>den <strong>der</strong> menschlichen S<strong>in</strong>ne. Er me<strong>in</strong>taber ebensowenig durch <strong>die</strong> Erkenntnis se<strong>in</strong>er VerstandeskräfteGottes Geist zu fassen. Er kann nicht glauben, durch <strong>die</strong><strong>E<strong>in</strong></strong>sicht se<strong>in</strong>er Gedanken Gott zu erkennen. Der GlaubendeMensch maßt sich nicht an, durch <strong>die</strong> Intensität se<strong>in</strong>es <strong>in</strong>nerenLebens, se<strong>in</strong>es Gefühls o<strong>der</strong> se<strong>in</strong>er Willenskraft Gott erfassenzu können. Dem Glauben steht Gottes Größe so unantastbargegenüber, dass <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Menschenkraft ke<strong>in</strong>e Möglichkeitgegeben ist, Gott zu berühren. Vom Menschen her kann nichtszum Ziel führen, was <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igung mit Gott anstrebt. Wäre<strong>der</strong> Glaube e<strong>in</strong>e Funktion des Menschen, so wäre er nichts.Nur Menschliches könnte se<strong>in</strong> Gegenstand se<strong>in</strong>. Nicht aberGott könnte er fassen.Nun aber greift Gott e<strong>in</strong>. Von ihm aus geschieht <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igung,<strong>die</strong> von uns aus unmöglich bleibt. Wenn das Wort „ Glaube”se<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n behält, so ist er <strong>die</strong> Gewißheit dessen, wasnicht <strong>der</strong> Mensch, son<strong>der</strong>n was Gott, wirklich Gott, ist <strong>und</strong> tut.Der Glaube gehört zu Gott. Er entstammt nicht dem Menschen.Gott ist es, <strong>der</strong> den Glauben schenkt <strong>und</strong> wirkt. Dar<strong>in</strong> bestehtdas <strong>E<strong>in</strong></strong>s-Se<strong>in</strong> des Menschen mit Gott.In <strong>der</strong> <strong>Seele</strong> des Menschen äußert sich <strong>der</strong> Glaube <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emVerhältnis von Herz zu Herz, das Gott bewirkt. In <strong>die</strong>ser Glaubensvere<strong>in</strong>igungist Gott <strong>der</strong> Wollende, Gott <strong>der</strong> Wirkende. Inw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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