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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 87Geme<strong>in</strong>schaft des Menschen mit <strong>der</strong> Sünde. Vorher kannte <strong>der</strong>erste Mensch, wie heute noch das K<strong>in</strong>d, ke<strong>in</strong> Gewissen <strong>in</strong> <strong>die</strong>semS<strong>in</strong>ne, nämlich ke<strong>in</strong> böses Gewissen. Wie jedes rechteK<strong>in</strong>d wußte er nichts über das Böse. Von <strong>der</strong> Unterscheidung<strong>und</strong> Wahlentscheidung zwischen Gut <strong>und</strong> Böse konnte se<strong>in</strong>eUnschuld nichts begreifen. Denn nur durch Willense<strong>in</strong>heit <strong>und</strong>Tate<strong>in</strong>heit ist e<strong>in</strong> “Erkennen” guter wie böser Geistesmächtemöglich.Wohl hatte <strong>der</strong> erste Mensch wie e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d das Bewußtse<strong>in</strong>,den Willen Gottes tun zu müssen. In welchem Gegensatz <strong>die</strong>serWille zum Bösen steht, wußte er so wenig, wie <strong>die</strong>s e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dweiß. Ohne Zweifel hatte er wie jede k<strong>in</strong>dlich lebendige <strong>Seele</strong>den tiefen Antrieb, den Willen dessen zu tun, dessen Odemer trug. Die ganz an<strong>der</strong>s <strong>und</strong> durchaus neu h<strong>in</strong>zutretende Erkenntnisdes Guten <strong>und</strong> Bösen war ke<strong>in</strong>e Verstärkung <strong>die</strong>sesTriebes. Sie konnte <strong>die</strong>ses erste <strong>und</strong> letzte Begehren des Lebensnur hemmen <strong>und</strong> lähmen.Der Mensch wurde e<strong>in</strong> Feigl<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Schwächl<strong>in</strong>g. Se<strong>in</strong> Gewissenerkannte das Böse, das er getan hatte. Aber er war ohnmächtiggefesselt. Er hatte noch etwas von Willen. Aber <strong>die</strong>serWille war durch das Tun des Bösen erkrankt <strong>und</strong> gelähmt. Vonsich aus vermochte er das Gute nicht mehr zu vollbr<strong>in</strong>gen. Se<strong>in</strong>Gewissen erkannte das Gute. Aber es führte ihn nicht zu Gott,son<strong>der</strong>n es trieb ihn <strong>in</strong> das Versteck se<strong>in</strong>er Scham <strong>und</strong> Angst.Wie konnte es auch an<strong>der</strong>s se<strong>in</strong>? Das befleckte Gewissenhat <strong>in</strong> sich selbst ke<strong>in</strong>e Macht zur Re<strong>in</strong>igung. Es sieht ke<strong>in</strong>enAusweg aus <strong>der</strong> Umnachtung <strong>und</strong> Umnebelung, <strong>in</strong> <strong>die</strong> es durchdas Erkennen des Bösen gestürzt ist. Es kann erst dann zuse<strong>in</strong>em Ziel gelangen, wenn <strong>der</strong> abtrünnige Mensch zu dem Leben<strong>in</strong> Gott, das er verlassen hatte, zurückgekehrt ist. Mit freiemWillen <strong>und</strong> re<strong>in</strong>em Gewissen soll er von neuem Gott <strong>die</strong>nen.Diese Freiheit <strong>und</strong> Re<strong>in</strong>heit ist nirgends als <strong>in</strong> Gott gegeben. Beiden Menschen ist sie nicht zu f<strong>in</strong>den. Sie ist als Bruch mit allemBestehenden <strong>die</strong> H<strong>in</strong>kehr zu dem Leben Jesu <strong>und</strong> zu se<strong>in</strong>emkommenden Reich. Nur dort ist <strong>die</strong> Gewissensbefreiung zu f<strong>in</strong>den,<strong>die</strong> Loslösung von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaft des Bösen <strong>und</strong> H<strong>in</strong>wendungzur Gottesgeme<strong>in</strong>schaft als völlige Umgestaltung desw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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