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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 143Gottes Macht verloren hat, wird <strong>die</strong>se Qual niemals begreifenkönnen. Wer aber Luthers Not nicht kennt, kann auch LuthersGlaube nicht fassen.Gott erschien ihm so zornig, dass er nicht aus noch e<strong>in</strong> wußte.Er hatte ke<strong>in</strong>en Trost. Er vermochte we<strong>der</strong> von <strong>in</strong>nen nochvon außen Trost zu f<strong>in</strong>den. Die <strong>Seele</strong>nqual steigerte sich zuso höllischer Stärke, dass es niemand aussprechen o<strong>der</strong> beschreibenkönnte. Er musste das Gefühl bekennen, gänzlichzugr<strong>und</strong>e gehen zu müssen. Die Größe <strong>und</strong> Macht schlug ihnzu Boden. Die Furcht vor <strong>der</strong> Gerechtigkeit zermalmte ihn. Hilfekönnte ihm nur durch das Erleben <strong>der</strong> Liebe kommen. Er erfuhrsie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gerechtigkeit <strong>der</strong> Gnade. Luther versteht unter demuns so fremd gewordenen Wort <strong>der</strong> Rechtfertigung <strong>die</strong> ErfahrungGottes, <strong>die</strong> uns <strong>in</strong> Christus, ohne unsere eigenen Bemühungen<strong>und</strong> Werke, “das Gutse<strong>in</strong>” des Glaubens verleiht. Ohnedas können wir we<strong>der</strong> vor Gott noch vor uns selbst noch unterden Mitmenschen leben.Das Tauschverhältnis zwischen ihm <strong>und</strong> Christus hat LuthersHerz <strong>und</strong> Leben auf e<strong>in</strong>e völlig an<strong>der</strong>e Gr<strong>und</strong>lage gestellt. Aufsschärfste <strong>und</strong> kürzeste hat er es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong>Georg Spenle<strong>in</strong> zum Ausdruck gebracht: “Lerne Christum, <strong>und</strong>zwar den gekreuzigten. Lerne ihm lobs<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> an dir verzweifeln.Sprich zu ihm: 'Du, Herr Jesu, bist me<strong>in</strong>e Gerechtigkeit, ichaber b<strong>in</strong> de<strong>in</strong>e Sünde: du hast das Me<strong>in</strong>e an dich genommen<strong>und</strong> mir das De<strong>in</strong>e gegeben; du hast genommen, was du nichtwarst, <strong>und</strong> mir gegeben, was ich nicht war.' – Ja, lernen wirst duvon ihm selber, dass er, sowie er dich angenommen hat, de<strong>in</strong>eSünden zu den Se<strong>in</strong>en, se<strong>in</strong>e Gerechtigkeit zu <strong>der</strong> De<strong>in</strong>en gemachthat.”In <strong>die</strong>sem gegenseitigen Verhältnis <strong>der</strong> persönlichen Aufnahme<strong>und</strong> H<strong>in</strong>gabe ist von Luther das Wort erfaßt worden:“Ich lebe, doch nun nicht ich, son<strong>der</strong>n Christus lebt <strong>in</strong> mir” (Gal.2,20). Er versteht <strong>die</strong>ses Bekenntnis ausdrücklich als völligesVerb<strong>und</strong>ense<strong>in</strong> des Gläubigen mit Christus, so dass man denGlauben nicht von Christus trennen kann. Luther ist sich gewiß,dass man im Glauben getrost sagen kann: “Ich b<strong>in</strong> Christus –alles, was er hat, ist me<strong>in</strong>.” Diese Sicherheit des <strong>E<strong>in</strong></strong>sse<strong>in</strong>s mitChristus beruht auf se<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>gabe an uns. Sie lebt <strong>in</strong> unsererw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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