Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 333gangen war. Ohne bestellt zu sein, nehmen sie sich heraus,was sie nicht beherrschen. Bei Nacht sind sie an die Arbeitgegangen; ohne Licht wollen sie dreschen; sie wissen nicht,was sie treffen; nichts dreschen sie als leeres Stroh. Sie zerschlagensich gegenseitig; kein Licht hat sie zu gemeinsamerArbeit vereinigt.Durch unerleuchtete und uneinige Geister beweist derHeilige Geist niemals sein einigend schaffendes Leben. Er willdas Gleiche nur durch das Gleiche bewirken. Er tut das Gute nurdurch das Gute. Nur durch Lebendige erweckt er das Leben. Erruft nur durch solche das Reich Gottes aus, die danach leben.Der Dienst seines Evangeliums ist nur bei Bevollmächtigten zufinden. Christus in die Herzen aussäen, Christus in das Innersteeinpflanzen und einschreiben, Christus als Erneuerung undWiedergeburt bringen – das können nur Diener, die selbst vonChristus erfüllt sind und als Gottes Mund vom Heiligen Geistaus reden. Das Wort Gottes verkündigen heißt, den HeiligenGeist mitteilen.So müssen denn die Träger dieses Dienstes alles, was siesagen, als Heiligen Geist im Herzen tragen. Im Leben beweisensie, was sie verkündigen. Als Apostel Jesu Christi müssen siesagen können: ,,Ihr seid mein Werk in Christus. Christus war es,der euch berufen und umgeschaffen hat. Er tat es, als das Wortzu euch gekommen ist. Gottes Werk seid ihr, wie ich GottesWerk bin." Die Wirklichkeit des Lebens erweist die Wahrheitdes Wortes: ,,Wenn ihr Worten nicht glauben wollt, müsst ihrWerken glauben." Wer in Christus glaubt, wird dieselben Werkewie Jesus und größere als er tun. Die Liebe ist mächtiger alsalles. Wo nicht der Einklang von Wort und Leben die Einheitder Liebe Christi beweist, ist weder Glaube noch Berufung zumDienst seines Wortes. Petrus durfte nicht eher an die Herdeheran, bevor er dreimal befragt war, ob er liebte; nicht eherdurfte er wirken, bevor er den Geist der völligen Liebeempfangen hatte (Joh.21,15-17).Warten auf den Heiligen Geist ist not. Es ist das Warten aufdie Liebe. Und nicht nur am Anfang des Weges erwartet manden Geist der Liebe. Wer einmal vom Geist der Liebe erfasstwurde, muss täglich Mund und Hand Gottes werden. Immerw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n