Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 213LICHT UND FEUERDüsteres Unglück und kalte Ungerechtigkeit hat es in jedergeschichtlichen Epoche gegeben. Zu allen Zeiten erwiessich der Geist der Menschen gegen das alltägliche Leid als kalt,gleichgültig und abgestumpft, mochte die Not auch in noch soerschreckendem Maße wachsen. Die Menschheit bedarf in entscheidendenZeiten eines erneuten gewaltigen Anstoßes, umzu erfassen, welche Finsternis und Kälte über ihr lagert. Ohnedas Gericht über die Ungerechtigkeit gibt es keine Rettung. Eineso allgemeine und anhaltende Not wie die gegenwärtige drängtzur Besinnung auf die Ursache allen Unglücks. Erst wenn dieVerschüttung freigelegt ist, ergießt sich die Quelle der Abhilfe.Die Stunde der Dunkelheit fordert den Glauben an dashereinbrechende Licht. Ihm wird alle Finsternis weichen, wieder Morgen über jede Nacht siegt. Das Hässliche und Grauenvolleder kalten Finsternis und ihrer mörderischen Geistersoll auf das Erschreckendste in das Bewusstsein eindringen.In letzter Hilflosigkeit soll der Mensch nach der Stunde derErlösung Ausschau halten. Befreiung und Erleichterung vermagkein Mensch zu schaffen. Die Hilfe muss aus der anderen Weltkommen. Unter der alles erdrückenden Last dieses Alptraumsmuss der Blick auf das befreiende Licht des herabfahrendenFeuers aufbrechen, wenn nicht alles Leben in der kalten Nachtdes Todes versinken soll.Der Lichtglaube will den Anblick der alles erstarrendenDunkelheit überstrahlen. Das Licht siegt über die Finsternis.Aber der dunkle Tod bekämpft das leuchtende Leben. Das Erkaltender Liebe steigert die Ungerechtigkeit ins Unendliche.Die Finsternis hasst das Licht. Im erzwungenen Rückzugleistet sie heftigsten Widerstand. Der strahlende Glanz desaufweckenden Lebens ist erschreckend schmerzhaft für alle,die dem starken Licht entfremdet sind. Die Gewöhnung an dieherrschende Dunkelheit macht ihnen den aufkommendenw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n