Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 224der Landschaft und des Klimas unabhängiger. In der Feuer-Gemeinschaft suchte er zu jener Freiheit und Herrschaft zufinden, die er mit der Lichtgemeinschaft Gottes eingebüßt hatte.Wieder sammelte ihn ein glühendes Licht um einen loderndenMittelpunkt. Es wies ihm durch die bedrohliche Nacht einen gemeinsamenWeg zu beherrschender Freiheit. Die Helligkeit derFlamme befreite ihn von dem Todeshauch der Kälte und vonall den Naturmächten, die ihn nach dem Verlust des Gottesfriedensvoneinanderreißen und verderben wollten.Befreit von der Furcht der Nacht und von der Knechtung durchdie Natur, konnte der Mensch langsam an eine Beherrschungder Dinge herantreten, die ihm mit dem Paradies Gottes verlorengegangen war. So lernte er, seine Nahrung in Gemeinschaftzu teilen, zu konservieren und für die ganze Schargenießbar zu erhalten. So kam er von dem offenen Lagerfeuerzu dem geschützten Gemeinschafts-Herd, in dem das heiligeFeuer ununterbrochen glühen und für alle beständig weiterbrennenkönnte. Hier sollte es als ehrfurchtgebietendes Geheimnisder erhofften Menschheitsgemeinschaft immer und ständig demStamm erhalten bleiben.Einst hatten Angst und Schrecken die Menschen zur Fluchtvor dem unberechenbaren Feuerzorn der Gottheit geführt. Jetztverband sie die Ehrfurcht vor der Flamme, denn der Menschhatte erfahren, dass die gefährliche Glut Schutz vor der Gefahrdes Kältetodes wie vor den bösen Gewalten der Nacht gab.Sie bewahrte Lebenskraft und Nahrung. Mehr und mehr aberwurde die sammelnde Kraft als das stärkste Element des Feuerserlebt. Die ersehnte Gabe des Lebens und der Gemeinschaftwar größer als die mörderische Zerstörung des verzehrendenBlitzes und des Feuer speienden Berges, die einst dieMenschen auseinander getrieben hatte. Was Schrecken desTodes und der Zertrennung gewesen war, sollte nun zur Kraftdes Lebens und der Sammlung werden.So suchte der Mensch das mörderische Brausen derEiszeiten zu überstehen - jene Todeszeiten, die weit gewaltigereTiergeschlechter in weite Feme vertrieben oder völlig zum Aussterbengebracht hatten. Nur so konnte er sein Leben gegenw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n