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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 163Unfriede ist <strong>die</strong> Knechtung unter <strong>die</strong> Ungerechtigkeit <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>in</strong>ihr begründete Todesangst. Alle Aufrüstungen werden mit <strong>der</strong>Gefährdung <strong>der</strong> Sicherheit begründet. Sie verweisen auf <strong>die</strong>Angst vor Bedrängnis <strong>und</strong> Gefahr. Sie fürchten Unfreiheit <strong>und</strong>Ungerechtigkeit <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gen doch selbst nichts an<strong>der</strong>es als ungerechteKnechtung. Auch <strong>der</strong> Unfriede des Existenzkampfes,des <strong>E<strong>in</strong></strong>zelkampfes ums Dase<strong>in</strong>, kommt aus <strong>der</strong> Schwäche <strong>und</strong>aus <strong>der</strong> Furcht. Auch er bewirkt nichts an<strong>der</strong>es als Unfreiheit<strong>und</strong> Ungerechtigkeit. Wer sich fürchtet, ist ohne <strong>die</strong> Vollendung<strong>der</strong> Liebe.Die Lebensangst verwehrt es den Menschen, Frieden zu halten<strong>und</strong> Gerechtigkeit zu wirken. Wo <strong>die</strong> Schwäche <strong>der</strong> Furchtdurch <strong>die</strong> Macht <strong>der</strong> Liebe aufgehoben wird, tritt <strong>die</strong> Kraft desbleibenden Friedens auf. Sie bewirkt den Aufbau ewiger Gerechtigkeit.In <strong>der</strong> Liebe ist ke<strong>in</strong>e Furcht. Die völlige Liebe verjagt<strong>die</strong> Angst. <strong>E<strong>in</strong></strong> Waffenstillstand, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Armeen aus Furchtvor <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong> Fe<strong>in</strong>dseligkeiten <strong>in</strong> Bereitschaftliegen läßt, darf nicht Friede genannt werden. <strong>E<strong>in</strong></strong> “wehrhafter”Friede ist unwahrhaftiger Friede. Wahrhaftiger Friede ist nurdort, wo se<strong>in</strong>e Herrschaft, wie es dem Hause David zugesagtwird, ewiglich <strong>und</strong> immer bleiben soll (vgl. Jes. 9,6). Nur <strong>der</strong>ewige Friede ist wahrhaftiger Friede.Nur Gott beherrscht <strong>die</strong> Ewigkeit. Der Mensch regiert nichte<strong>in</strong>mal <strong>die</strong> kle<strong>in</strong>e Spanne <strong>der</strong> ihm gesetzten Zeit. Es gibt ke<strong>in</strong>enan<strong>der</strong>en Frieden als den Gottesfrieden. Alle Friedensbeschlüsse<strong>der</strong> Völker <strong>und</strong> ihrer großen Kongresse <strong>und</strong> Konferenzenhaben immer wie<strong>der</strong> vom ewigen Frieden sprechen müssen.Sie wissen, dass e<strong>in</strong> vorübergehen<strong>der</strong> Friede bedeutungslosist. Und dennoch meistern sie ihn nicht. Die bedeutsame SchriftImmanuel Kants 34 vom Jahre 1795 trägt von <strong>der</strong> Warte se<strong>in</strong>esreifsten Alters aus <strong>die</strong> kennzeichnende Überschrift “Zum ewigenFrieden”, wie <strong>der</strong> Quäker William Penn hun<strong>der</strong>t Jahre vorherden Frieden für Europa als e<strong>in</strong>en ebenso gegenwärtigenwie zukünftigen Frieden gefor<strong>der</strong>t hat. Beide verweisen auf dengöttlichen Charakter des Friedens. Nur das vollkommene Leben______________________________34Kant, Immanuel; dt. Philosoph, 1724-1804.w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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