Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 332menschliches Werk. Gott handhabt sie selbst. Gottes Wahrheitbraucht keine menschliche Stütze. Die Wahrheit Jesu Christibraucht keine Meister – was sie fordert, sind Schüler. Was ihreOffenbarung einzig und allein verlangt, ist eine Zuhörerschaft,die ohne dieses Licht im Dunkeln sitzt! Dunkelheit zitterndenHungers, Qual trockenen Durstes ist die einzige Erfordernis,die die Wahrheit Gottes an die Menschen stellt.Der Mensch kann niemals ein Meister des Göttlichen sein.Die Lichtquelle, die ihm anfangs gegeben war, hat er verloren.Durch verfinsterte Begehrlichkeit, durch Eigenwillen und Eigentumwar der einst frei strömende Lichtwille in allen Menscheneingetrocknet. Der freie Wille war in ihnen allen von dem immerneu einströmenden Licht des Gotteswillens abgewichen.Abgewandt wie er war, konnte er sich nicht in seine Lagefügen. Der Mensch wurde hochmütig und anmaßend. Auseigener dunkler Gewalt wollte er sich stehlen und das nehmen,was allein Gott gehört.Aber der neue Mensch Christus Jesus hat die Schuld dieserAbgewichenheit auf sich genommen. In ihm ist sie beseitigt.Durch das erniedrigte Leiden des Gottessohnes werden dieMenschen in die letzte Freiheit des Gotteswillens zurückversetzt.Für die demütige Liebe Christi werden sie gewonnen. DieAnmaßung stirbt. Der begehrliche Eigenwille und das stolzeEigentum wird mit Christus begraben. Nunmehr gehörtalles Gott. In der Einigkeit mit Christus, mit Gottes Herz undGeist, bricht das neue Leben an – das befreiende Licht desauferstandenen Christus! In dieser Offenbarung kommt es zurvölligen Einigung aller Glaubenden. Hier gibt es keine Meister;hier sind nur Brüder. Wo die Lehre der Wahrheit ist, ist dieEinheit Gottes. Hier ist es Gott, dem man zuhört und folgt;allein Gott, den man reden und wirken läßt. Deswegen sinddie Brüder einig, denn Gott widerspricht sich niemals. DieOffenbarung seiner Wahrheit führt zur völligen Übereinstimmungseiner selbst.Wo in den Worten vermeintlich meisterlicher Prediger unversöhnlicheWidersprüche nachzuweisen sind, ist der Beweisgegeben, dass sie aufgestanden waren, ehe sie gewecktwurden, dass sie sich aufmachten, bevor die Sonne aufge-w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n