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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 337wir <strong>die</strong> Wahrheit nicht erkennen. Wir müssen durch Christus selbstunterrichtet werden. Wir müssen zu dem ursprünglichen Ursprungkommen, damit das Feuer <strong>in</strong>s Herz <strong>und</strong> Gewissen gesandt wird.Dann wird uns das Wort Gottes erleuchten. Der Geist wird uns<strong>die</strong> Wahrheit so erklären, dass wir bereit s<strong>in</strong>d, unseren Hals für <strong>die</strong>Wahrheit e<strong>in</strong>zusetzen. Man muss im Gebet zu Gott so lange rufen,bis er sich offenbart. Dann will er sich unsern Herzen zeigen <strong>und</strong>se<strong>in</strong> Wort offenbaren, <strong>und</strong> zu <strong>die</strong>ser <strong>in</strong>nersten göttlichen Offenbarungmuss man dann sprechen. Nur so kann man <strong>die</strong> Heilige Schriftverstehen."Noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folter hat Thomas Münzer ausgesagt, dasSchlimmste wäre, dass <strong>die</strong> Untertanen sich beklagen müssten,weil ihnen das Wort Gottes nicht richtig gepredigt wird. Wo <strong>die</strong>Freiheit des Wortes verboten wird, solle man alles tun, dass<strong>die</strong>se Freiheit gebracht werde. In <strong>der</strong> Freiheit des Wortes dürfeman sich nicht beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> beirren lassen. Die Unterweisungdes Geistes <strong>und</strong> se<strong>in</strong>es Wortes muss so e<strong>in</strong>zig, so ungeteilt<strong>und</strong> so allgeme<strong>in</strong> verständlich se<strong>in</strong>, dass hier <strong>die</strong> For<strong>der</strong>ungGottes <strong>und</strong> Jesu Christi den Ger<strong>in</strong>gsten <strong>und</strong> Niedrigsten faßbarwird. Über alle Buchstaben menschlicher Gelehrsamkeith<strong>in</strong>weg muss <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dende Funke aufsprühen, <strong>der</strong> gerade<strong>die</strong> e<strong>in</strong>fältigsten Herzen erreicht <strong>und</strong> entzündet.Gott will se<strong>in</strong> heiliges Wort <strong>in</strong> unser Herz h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sprechen –sagt Thomas Münzer – aber <strong>der</strong> Mensch kann es nicht hören<strong>und</strong> nicht früher hören, als bis er zur <strong>E<strong>in</strong></strong>sicht <strong>in</strong> sich selbst <strong>in</strong>den Abgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>es Innersten gelangt. Zuerst muss <strong>der</strong> Menschnach se<strong>in</strong>er Angst bereit se<strong>in</strong>, alle se<strong>in</strong>e Begierden <strong>und</strong> allse<strong>in</strong>en Eigentumswillen völlig zu kreuzigen, sonst bleibt <strong>der</strong>Acker se<strong>in</strong>es Lebens voll Disteln <strong>und</strong> Dornen. Erst muß <strong>die</strong>Pflugschar den Acker aufreißen <strong>und</strong> das Unkraut ausroden,ehe <strong>die</strong> Saat des lebendigen Wortes <strong>in</strong> <strong>die</strong> Menschen e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>genkann. Ohne <strong>die</strong>ses Neupflügen <strong>und</strong> Umpflügen bis auf denGr<strong>und</strong> kann niemand e<strong>in</strong> Christ werden. Ohne <strong>die</strong>sen Umsturzse<strong>in</strong>es Denkens <strong>und</strong> Empf<strong>in</strong>dens <strong>und</strong> Wollens kann niemandfür Gottes Werk <strong>und</strong> Gottes Wort empf<strong>in</strong>dend werden. Diefromme Welt will das alles nicht:w w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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