Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

Eberhard Arnold - Innenland 319aber wurde sie noch einmal und aufs vöiligste durch JesusChristus offenbar. Deshalb wurde er Mensch; dafür nahm erden Opfertod auf sich, damit von nun an durch seinen Geist alleMenschen an allen Orten das eine Zeugnis der Wahrheit hätten.Gott ist von Anbeginn an gütig. In Christus aber eröffnet erseine Güte allen Menschen. Wo nur immer durch das lebendigeWort Gottes aus uns irdischen Menschen das Vertrauen aufdie Güte des Gottesherzens erwacht und aufwächst, schaut dieWahrheit als Gerechtigkeit und Liebe vom Himmel auf uns alleherab. Christus offenbart das Herz Gottes.Sobald wir in Christus die Gerechtigkeit Gottes erlangthaben, erkennen wir, dass allein der Geist Gottes, der in unswohnt und wirkt, dem Vater alles zurückgegeben hat, wasihm durch uns entzogen war. Dann wird Friede als Einheit mitGott, als Einheit mit seinen Aposteln und Propheten und alsEinheit untereinander. Auch wenn man nun im Vertrauen dieserLiebe frei von allem anderen ist, kann doch gerade jetztdas Gute nur auf dem Weg des Leidens geschehen. Willentlichlässt man an sich geschehen, was Gott tut. Jetzt kann man involler Freiheit des Herzens und Willens erleiden, was Christusals das Wort im Herzen und im Leben wirkt. Allen Zeugnissen derheiligen Schrift liegt die Güte Gottes, die Wahrheit seiner Liebeund Gerechtigkeit, die Einheit seines Friedens und die Freiheitseines Lebens als das volle Evangelium Jesu Christi zugrunde.Die Schrift des Alten und Neuen Testaments ist göttlichenUrsprungs. Deshalb kann niemand sie verstehen als der vomgöttlichen Geist Erleuchtete, weil nur in ihm derselbe Ursprungquillt. Nur ein von Gott bewegter Wille steht im lebendigen Einklangmit der Stimme Christi, denn er hat das Wort Gottes imHerzen; so versteht er die Schrift.Die göttliche Erleuchtung geschieht in der Tiefe des Herzens,und dennoch ist sie erkennbar. Jedes böse und unerleuchteteHerz verrät sich durch Hochmut und Ungeduld. Jedes vonder Güte Gottes erfüllte Herz offenbart die Demut Christi unddie Geduld seiner Liebe. Wenn nicht der göttliche Geist durchunseren Glauben in uns tätig ist und uns zur wahren Erkenntnisund liebender Demut führt, so bleibt die heilige Schrift – weilsie für sich allein bleibt – eine schwankende Grundlage desw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n