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Innenland: Ein Wegweiser in die Seele der Bibel und in ... - Plough

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Eberhard Arnold - <strong>Innenland</strong> 198Miterleben todbr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Taten haben wir uns fern zu halten,fern selbst vom Zuhören, wenn <strong>der</strong>artige Taten auch nur <strong>in</strong>Gesang <strong>und</strong> Lied verherrlicht werden.” Nicht nur jede äußere,son<strong>der</strong>n selbst <strong>die</strong> <strong>in</strong>nere Teilnahme am Krieg ist ausgeschlossen.Jede Heldenpropaganda des Blutvergießens wird abgelehnt.Denn “<strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Jesu Christi wird Gerechtigkeitgelebt; <strong>der</strong> Glaube wird durch <strong>die</strong> Tat bezeugt; hier bewahrt <strong>die</strong>Gnade <strong>und</strong> schirmt <strong>der</strong> Friede. Gott ist hier König.”Origenes schreibt am Ende <strong>die</strong>ses frühen Zeitabschnitts<strong>die</strong> urchristliche Konsequenz <strong>die</strong>ser Glaubenshaltung mit denunmissverständlichen Worten nie<strong>der</strong>: “Der Christ darf gegenniemand das Recht des Schwertes üben. Die Geme<strong>in</strong>de Jesuhat e<strong>in</strong>e ganz an<strong>der</strong>e Politeia.” Sie hat e<strong>in</strong>e ganz an<strong>der</strong>e öffentlicheVerantwortung, e<strong>in</strong>en ganz an<strong>der</strong>en politischen Auftrag,e<strong>in</strong> ganz an<strong>der</strong>es Bürgertum, e<strong>in</strong>e ganz an<strong>der</strong>e Gestaltung desGeme<strong>in</strong>schaftslebens, als es <strong>die</strong> militärische <strong>und</strong> juristischeMacht <strong>der</strong> Staatsgewalt haben muss.Deshalb könnte nach Tertullian, <strong>der</strong> wie Origenes <strong>in</strong> dasdritte Jahrhun<strong>der</strong>t h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wirkt, e<strong>in</strong> Träger e<strong>in</strong>es Staatsamtesnur dann als Christ angesehen werden, wenn er se<strong>in</strong> Amt “ohneVerurteilung, ohne Strafverordnung, ohne Kette o<strong>der</strong> Kerker<strong>und</strong> ohne Folter, ohne Strafe über Leben <strong>und</strong> Tod <strong>und</strong> ohne dasAbsprechen <strong>der</strong> bürgerlichen Ehre” ausüben würde.Das dritte Jahrhun<strong>der</strong>t hält also trotz <strong>der</strong> aufsteigenden Großkirchenoch immer an <strong>der</strong>selben <strong>E<strong>in</strong></strong>sicht fest, für <strong>die</strong> im zweitenJahrhun<strong>der</strong>t Athenagoras <strong>die</strong> scharfen Worte geprägt hat:“Das Bedrängen von Menschen mit Prozessen, <strong>in</strong> denen es umLeben <strong>und</strong> Tod geht, ist Frevel an Menschenfleisch... Verübtman <strong>die</strong>sen Blutfrevel an Christen, so vergreift man sich ansolchen, <strong>die</strong> vor Schlägen sich nicht e<strong>in</strong>mal zurückziehendürfen; niemals können sie e<strong>in</strong>en Schlag erwi<strong>der</strong>n.”Für das nachapostolische Christentum war es ebenso klarwie für <strong>die</strong> ersten Christen <strong>der</strong> Urgeme<strong>in</strong>de, was Origenesnoch im Jahre 248 Celsus entgegnete: “Man darf von Christenke<strong>in</strong>en Kriegs<strong>die</strong>nst for<strong>der</strong>n.” (Wie man <strong>die</strong>s ja auch nicht vonPriestern for<strong>der</strong>t.) “Wir ziehen mit dem Kaiser nicht <strong>in</strong>s Feld,auch dann nicht, wenn er es verlangt.” Die Christen stehennur durch ihr von Christus bestimmtes Gebet für <strong>die</strong> Obrigkeitw w w . p l o u g h b o o k s . c o . u k / g e r m a n

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