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Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ...

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(Pfarrstellenverordnung – PfStVO)<br />

Vom 4. Februar 2003<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> §§ 2 Abs. 4 <strong>und</strong> 4 Abs. 3 des Pfarrstellengesetzes<br />

(PfStG) vom 12. November 1981 (ABl. 1981<br />

S. 182), zuletzt geän<strong>der</strong>t am 4. Dezember 2002, hat die<br />

<strong>Kirche</strong>nleitung mit Zustimmung des <strong>Kirche</strong>nsynodalvorstandes<br />

folgende Rechtsverordnung beschlossen:<br />

§ 1<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

(1) Vorgabe <strong>und</strong> Richtschnur für die Bemessung geme<strong>in</strong>dlicher<br />

Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen ist die Zahl <strong>der</strong><br />

Stellen nach Maßgabe des von <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nsynode beschlossenen<br />

Stellenplans. Aufgabe des Bemessungsverfahrens<br />

ist die angemessene Verteilung geme<strong>in</strong>dlicher<br />

Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen nach Dekanaten <strong>und</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den zur Sicherstellung <strong>der</strong> pfarramtlichen Versorgung<br />

aller Geme<strong>in</strong>den.<br />

(2) Für den Sollstellenplan des Dekanates werden<br />

gemäß § 2 Abs. 3 PfStG<br />

- die Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

- die Zahl <strong>der</strong> Gottesdienstorte<br />

- die Fläche<br />

- die Zahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten<br />

- die Relation <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nmitglie<strong>der</strong> zu den Nichtmitglie<strong>der</strong>n<br />

herangezogen.<br />

(3) Der Dekanatssollstellenplan (Zahl <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>dlichen<br />

Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen sowie <strong>der</strong> Dekanepfarrstellen)<br />

ist vom Dekanatssynodalvorstand mittels<br />

e<strong>in</strong>es Verteilerschlüssels umzusetzen, <strong>der</strong> die<br />

Merkmale des § 2 Abs. 3 PfStG berücksichtigt <strong>und</strong> den<br />

Beson<strong>der</strong>heiten des Dekanates Rechnung trägt. Er ist<br />

<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nleitung zur Genehmigung (vgl. § 3 Abs. 3)<br />

vorzulegen.<br />

§ 2<br />

Bemessung des Dekanatssollstellenplans für geme<strong>in</strong>dliche<br />

Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen<br />

(1) Der Dekanatssollstellenplan für den Pfarrdienst <strong>in</strong><br />

den Geme<strong>in</strong>den wird anhand <strong>der</strong> <strong>in</strong> § 2 Abs. 3 PfStG<br />

festgelegten Kriterien ermittelt. Die Ermittlung erfolgt alle<br />

vier Jahre aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nleitung festgestellten<br />

Gesamtzahl <strong>der</strong> Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen,<br />

sofern nicht <strong>der</strong> gesamtkirchliche Haushaltsplan e<strong>in</strong>e<br />

vom Vier-Jahres-Turnus abweichende Ermittlung erfor<strong>der</strong>lich<br />

macht.<br />

(2) Zur Ermittlung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>depfarrstellen<br />

im Dekanat werden die Kriterien des § 2 Abs. 3 PfStG<br />

wie folgt gewichtet:<br />

- Mitglie<strong>der</strong>zahl 50 %<br />

- Zahl <strong>der</strong> Gottesdienstorte (mit m<strong>in</strong>d. 14-täglichem<br />

Gottesdienst) 20 %<br />

- Fläche 10 %<br />

- Zahl <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten 10 %<br />

- Relation <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nmitglie<strong>der</strong> zu den Nichtmitglie<strong>der</strong>n<br />

10 %<br />

(3) Die Gesamtzahl <strong>der</strong> Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen wird<br />

entsprechend <strong>der</strong> Gewichtung <strong>in</strong> fünf Blöcke unterteilt<br />

<strong>und</strong> sodann aus jedem Block die dem Dekanat <strong>in</strong> Relation<br />

zur Gesamtkirche zustehende Anzahl <strong>der</strong><br />

geme<strong>in</strong>dlichen Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen ermittelt.<br />

Aus <strong>der</strong> Addition <strong>der</strong> so ermittelten Stellen je Block<br />

ergibt sich die dem Dekanat zustehende Anzahl <strong>der</strong><br />

geme<strong>in</strong>dlichen Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen.<br />

Stellenbruchteile unter 25 % e<strong>in</strong>er Vollstelle kommen<br />

zum Wegfall. Stellenbruchteile von 25 % bis 75 %<br />

werden als halbe Stellen ausgewiesen; ab e<strong>in</strong>em<br />

Stellenanteil von über 75 % e<strong>in</strong>er Vollstelle erhält das<br />

Dekanat e<strong>in</strong>e Vollstelle.<br />

§ 3<br />

Stellenplanung im Dekanat<br />

(1) Zur Verteilung <strong>der</strong> dem Dekanat zugewiesenen Anzahl<br />

geme<strong>in</strong>dlicher Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen beschließt<br />

<strong>der</strong> Dekanatssynodalvorstand unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> § 2 Abs. 3 PfStG aufgeführten Merkmale<br />

umgehend nach Bekanntgabe des Dekanatssollstellenplans<br />

e<strong>in</strong> Zuweisungsverfahren.<br />

(2) In Blick auf dekanatstypische Verhältnisse (z. B.<br />

große Fläche, hoher Anteil Nichtmitglie<strong>der</strong>) kann <strong>der</strong><br />

Dekanatssynodalvorstand die Gewichtung <strong>der</strong> Merkmale<br />

h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> dekanatlichen Stellenverteilung<br />

verän<strong>der</strong>n.<br />

(3) Das Zuweisungsverfahren <strong>und</strong> die aufgr<strong>und</strong> dieses<br />

Verfahrens geplante Zuweisung <strong>der</strong> Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen<br />

auf die <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den ist <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nleitung<br />

zur Genehmigung vorzulegen. Die Genehmigung<br />

erfolgt, wenn das vorgeschlagene Verfahren den Maßgaben<br />

<strong>der</strong> Absätze 1 <strong>und</strong> 2 nachvollziehbar entspricht<br />

<strong>und</strong> die pfarramtliche Versorgung aller Geme<strong>in</strong>den des<br />

Dekanats sichergestellt ist.<br />

§ 4<br />

Errichtung, Verän<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Aufhebung von Pfarr-<br />

<strong>und</strong> Pfarrvikarstellen bei <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den<br />

(1) In Vollzug des vom Dekanatssynodalvorstand beschlossenen<br />

<strong>und</strong> von <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nleitung genehmigten<br />

Zuweisungsverfahrens für das Dekanat können geme<strong>in</strong>dliche<br />

Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen errichtet, verän<strong>der</strong>t<br />

o<strong>der</strong> aufgehoben werden (§ 3 Abs. 1 <strong>und</strong> § 5<br />

PfStG).<br />

(2) Verän<strong>der</strong>ungen von Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen s<strong>in</strong>d<br />

im Zuge e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Pfarrdienstordnung mit<br />

benachbarten <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den anzustreben (§ 26<br />

Abs. 2 Buchstabe n <strong>der</strong> Dekanatssynodalordnung).<br />

Zusatzdienstaufträge s<strong>in</strong>d möglich.<br />

(3) Auch Pfarr- <strong>und</strong> Pfarrvikarstellen, die nicht vakant<br />

s<strong>in</strong>d, können verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> aufgehoben werden. Sofern<br />

nicht das Verfahren nach § 5 PfStG e<strong>in</strong>geleitet<br />

wird, s<strong>in</strong>d diese Stellen bis zum E<strong>in</strong>tritt <strong>der</strong> Vakanz mit<br />

e<strong>in</strong>em Zusatzdienstauftrag zu verb<strong>in</strong>den, wobei mit Vorrang<br />

im Wege geme<strong>in</strong>samer Pfarrdienstordnungen e<strong>in</strong><br />

Ausgleich mit benachbarten <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den anzustreben<br />

ist (§ 26 Abs. 2 Buchstabe n <strong>der</strong> Dekanatssynodalordnung).<br />

Über Art <strong>und</strong> Umfang des Zusatzdienstauftrages<br />

entscheidet <strong>der</strong> Dekanatssynodalvorstand<br />

im E<strong>in</strong>vernehmen mit <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>nleitung. Bei E<strong>in</strong>tritt <strong>der</strong>

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