Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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naturwIssenschaFtlIches labor<br />
Dr. Martina GrieSSer, Abteilungsleiterin<br />
Dr. Václav PiTTHArD<br />
Di Sabine STAneK<br />
BSc. Marta AnGHeLone (bis 14.1.)<br />
Dipl.-rest. christina ScHAAF-FUnDneiDer<br />
regina FALLMAnn<br />
Dr. Katharina UHLir*<br />
Dr. Bernadette FrÜHMAnn* (bis 31.5.)<br />
* Mitarbeiterin Forschungsprojekt<br />
ForschungsproJekte<br />
portable art analyser (part) – development<br />
and construction of an innovative<br />
and optimised portable xrF instrument<br />
for the in situ, non-destructive study of<br />
unique and valuable artworks (kurztitel:<br />
„portables rFa-gerät zur untersuchung<br />
von kunstwerken“)<br />
Projektleitung: Dr. Martina GrieSSer<br />
Projektmitarbeit: Dr. Bernadette FrÜHMAnn,<br />
Dr. Katharina UHLir, Stephan SMoLeK<br />
(Atominstitut der österreichischen Universitäten),<br />
Di Bernhard GroSSMAYer, in<br />
Kooperation mit dem Atominstitut der<br />
Österreichischen Universitäten und der<br />
internationalen Atomenergiebehörde<br />
(iAeA), Laboratorien Seibersdorf<br />
Finanzierung: FWF (Projekt nr. L430-n19)<br />
nachdem im Vorjahr die Bewilligung zur<br />
inbetriebnahme des mobilen rFA-Geräts<br />
erteilt wurde, konnten <strong>2011</strong> die Untersuchungen<br />
in vollem Ausmaß anlaufen. nach<br />
rascher Beseitigung einiger grundlegender<br />
Probleme bei der Analyse bzw. der Auswertung<br />
der Spektren im Februar konnten auch<br />
die ersten quantitativen Analysen durchgeführt<br />
werden. Das Hauptaugenmerk liegt<br />
hierbei in der Analyse von Glas und email;<br />
Materialien, welche durch ihren hohen<br />
Anteil an leichten elementen (na – Si), deren<br />
Signale an Luft stark absorbiert werden,<br />
schwer ganzheitlich zu analysieren sind.<br />
Durch den einsatz der Vakuumkammer des<br />
rFA-Geräts PArT ii ist es jedoch möglich, bei<br />
entsprechenden Messzeiten sogar natrium,<br />
jedenfalls bis hinunter zu einem na 2 o-Anteil<br />
von 13 %, zu detektieren.<br />
Für die Analysen stehen zwei röntgenröhren,<br />
Molybdän (Mo) und chrom (cr), zur Verfügung,<br />
wobei die cr-röhre speziell für die<br />
Analyse der leichten elemente angeschafft<br />
wurde, da hier mit einer besseren Anregung<br />
durch die intensive cr K-Linie gerechnet<br />
wurde. Bei den referenzmessungen an Glasstandards<br />
stellte sich aber unerwarteter<br />
Weise heraus, dass die Mo-röhre für die<br />
Analyse von na – Si bessere Werte liefert,<br />
da hier die leichten elemente mit der Mo L-<br />
Linie – die zwar nicht so intensiv ist, dafür<br />
aber energetisch näher bei diesen elementen<br />
liegt – angeregt werden. Trotzdem bleibt<br />
bei der cr-röhre der Vorteil, dass es im Bereich<br />
der Schwefel und teilweise der chlor<br />
K-Linien zu keiner Überlappung kommt. Für<br />
Fragestellungen, in denen es vorwiegend<br />
um diese elemente geht, bleibt diese röhre<br />
daher immer noch die bessere Wahl.<br />
Glas konnte im Zuge der Analysen der Glassammlung<br />
von erzherzog Ferdinand ii. aus<br />
dem 16. Jahrhundert, des Glaspokals inv.nr.<br />
KK 10.187 sowie einiger Glasschnittobjekte<br />
aus der Kunstkammer und des<br />
Spielbretts inv.-nr. KK 168 analysiert werden.<br />
email wurde an einigen sogenannten<br />
Gnadenmedaillen des Münzkabinetts gemessen.<br />
Die Auswertungen der Messungen sind<br />
teilweise noch im Gange.<br />
neben den Glasanalysen wurden zahlreiche<br />
objekte aus der Gemäldegalerie, dem Münzkabinett,<br />
dem <strong>Museum</strong> für Völkerkunde,<br />
der Antikensammlung, der Schatzkammer<br />
und objekte der Österreichischen nationalbibliothek<br />
untersucht.<br />
naturwissenschaftliche untersuchungen<br />
der gemälde tizians<br />
Projektleitung: Dr. Sylvia Ferino-PAGDen<br />
Projektmitarbeit: Dr. Wencke DeiTerS,<br />
Dr. Martina GrieSSer, Mag. elke<br />
oBer THALer, Mag. robert WALD,<br />
BSc. Marta AnGHeLone<br />
Finanzierung: FWF (Projekt nr. P19032-G13)<br />
Bis Dezember <strong>2011</strong> konnte Frau Anghelone<br />
unter Mitbetreuung durch Frau Dr. Grießer<br />
ihre Magisterarbeit mit dem Titel Studies on<br />
Titian’s painting technique: application of<br />
FORS and Raman spectroscopy for the<br />
identification of red lakes and copper-based<br />
green pigments an der Università degli<br />
Studi di Torino abschließen. Weiters wurde<br />
die Vorbereitung der Katalogtexte fortgesetzt.<br />
antike porträts in wien. erarbeitung eines<br />
wissenschaftlichen bestandskataloges der<br />
porträtskulptur der antikensammlung des<br />
kunsthistorischen museums<br />
Projektleitung: Dr. Manuela LAUBenBerGer<br />
Projektmitarbeit: Dr. Martina GrieSSer,<br />
Dr. Václav PiTTHArD u. a.<br />
Finanzierung: KHM; BMWF im Förderprogramm<br />
forMuse – Forschung an Museen<br />
<strong>2011</strong> wurden im rahmen des forMuse-Projekts<br />
im naturwissenschaftlichen Labor mittelsGaschromatographie-Massenspektrometrie<br />
(Gc-MS) und/oder rasterelektronenmikroskopie<br />
(reM) letzte ergänzende Untersuchungen<br />
an ergänzungsmassen und Klebstoffen<br />
von Porträtskulpturen durchgeführt.<br />
Dabei konnten keine neuen Bindemittel<br />
bzw. Füllstoffe nachgewiesen werden.<br />
naturwissenschaftliche studie der kunstwerke<br />
in nako, Indien<br />
Projektleitung: o. Univ.-Prof. Mag. art.<br />
Dr. phil. Gabriela KriST, Universität für<br />
angewandte Kunst <strong>Wien</strong>, institut für Konservierung<br />
und restaurierung<br />
Projektmitarbeit: Di Tatjana BAYeroVÁ und<br />
Mag. Marie GrUBer von der Universität<br />
für angewandte Kunst <strong>Wien</strong>, institut für<br />
Konservierung und restaurierung;<br />
Dr. Václav PiTTHArD<br />
Finanzierung: FWF (Projekt-nr. L335-n19)<br />
Auch <strong>2011</strong> wurde im naturwissenschaftlichen<br />
Labor eine Serie von Malschichtproben<br />
verschiedener polychromer Skulpturen<br />
und Wandmalereien aus vier tibetischen<br />
Tempeln in nako, indien, hinsichtlich des<br />
Vorliegens organischer Bindemittel untersucht.<br />
Die ergebnisse decken sich mit denen<br />
der bereits 2010 analysierten Proben.