Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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abenteuer wIssenschaFt<br />
etta Becker-Donner in Afrika und Lateinamerika<br />
etta Becker-Donner (1911–1975) war von 1955 bis 1975 Direktorin des <strong>Wien</strong>er <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde. Als erste (und lange Zeit einzige) Direktorin eines Bundesmuseums war sie eine<br />
markante Persönlichkeit in der österreichischen und internationalen <strong>Museum</strong>slandschaft und<br />
hat auf besondere Weise den Wiederaufbau und die neuausrichtung des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde<br />
nach den Kriegsjahren geprägt. ihre Weichenstellungen wirken bis heute nach. Als<br />
Feldforscherin, Wissenschaftlerin und <strong>Museum</strong>sdirektorin gelang es ihr hervorragend, die<br />
Medien zu begeistern, die ihr Wirken gerne unter dem Überbegriff „Abenteuer“ beschrieben.<br />
ihre Darstellung als heroische Pionierin, die im „wilden exotischen Urwald“ überlebte und sich<br />
später in der männlich dominierten Wissenschafts- und <strong>Museum</strong>swelt durchsetzte, konstruierte<br />
in der Öffentlichkeit ein Bild von ihr, das zu ihrer eigenen Bekanntheit, aber auch zu jener des<br />
<strong>Museum</strong>s und des Faches der ethnologie in Österreich beitrug. Andererseits warf dieses image<br />
der Abenteurerin einen Schatten auf ihre wissenschaftlichen und musealen errungenschaften,<br />
die bisher kaum gewürdigt wurden.<br />
Die Ausstellung fand anlässlich des 100. Geburtstags von etta Becker-Donner statt und rückte<br />
eine prägnante Auswahl ihrer Sammlungen aus Liberia, Brasilien und Mittelamerika aus den<br />
Beständen des <strong>Museum</strong>s für Völkerkunde ins Zentrum. in der gezeigten Auswahl bestachen<br />
die Masken und Figuren der Dan aus Liberia durch ihre ästhetische Ausdruckskraft. Die Alltagsgegenstände<br />
der Warí aus Brasilien stellen heute faszinierende historische Zeugnisse des erstkontaktes<br />
dar, die sowohl für die heutige Forschung als auch für die Warí selber einen hohen<br />
Stellenwert einnehmen. Die Beispiele aus dem Bereich der latein amerikanischen Volkskunst<br />
begeisterten durch ihre Lebendigkeit, ihre Spiritualität und ihre Verbundenheit mit der lokalen<br />
Festkultur.<br />
ausstellungsdaten<br />
ausstellungen 157<br />
16. november <strong>2011</strong> bis 19. März 2012<br />
museum FÜr VÖlkerkunde<br />
neue Burg<br />
1010 <strong>Wien</strong><br />
konzept:<br />
Barbara PLAnKenSTeiner<br />
Gerard VAn BUSSeL<br />
claudia AUGUSTAT<br />
ausstellungsorganIsatIon:<br />
Tina-Maria SeYFrieD<br />
besucherInnen:<br />
2.449 (bis 31.12.)