Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien
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176<br />
symposIen – auswahl<br />
31.5.<br />
erInnerungen an dIe<br />
kultur reVolutIon und Ihre<br />
InternatIonalen auswIrkungen<br />
MVK<br />
im rahmen der Ausstellung Die Kultur der<br />
Kulturrevolution veranstaltete das <strong>Museum</strong><br />
für Völkerkunde gemeinsam mit dem<br />
institut für ostasienwissenschaften/Sinologie<br />
der Universität <strong>Wien</strong> eine Tagung zu den<br />
sehr unterschiedlichen erinnerungen an die<br />
chinesische „Kulturrevolution“ (1966–1976)<br />
und zu den Auswirkungen, die die Politik<br />
des revolutionsführers Mao Zedong damals<br />
im Land selbst, aber auch in europa hatte.<br />
Zum Auftakt debattierten am Vorabend der<br />
Tagung damalige österreichische Maoisten<br />
und „china-Freunde“ (u. a. der Schriftsteller<br />
robert Schindel) über verzerrte Wahrnehmungen<br />
und die hohe erwartung, die<br />
die chinesische revolution auch international<br />
ausgelöst hat. im Symposium selbst<br />
analysierten u. a. der <strong>Wien</strong>er Zeitgeschichtler<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerhard Botz und expert(inn)en<br />
des instituts für ostasienwissenschaften,<br />
wie sehr die ereignisse der „Kul turrevo<br />
lution“ – Personenkult, politische Utopien,<br />
Masseninszenierungen, Machtkämpfe,<br />
aber auch die brutale Verfolgung von „Klassenfeinden“<br />
– die chinesische Gesellschaft<br />
bis heute spalten und belasten, sodass eine<br />
öffentliche Debatte und Aufarbeitung im<br />
Land nach wie vor schwer fällt.<br />
16.6.<br />
das alte ägypten In der<br />
reIselIteratur<br />
KHM, Vortragsraum<br />
im Zuge der erfolgreichen Kooperation mit<br />
dem wissenschaftlichen Verein „egypt &<br />
Austria“ wurde <strong>2011</strong> zusätzlich zu einer<br />
sechsteiligen Vortragsreihe ein „Study Day“<br />
zum Thema Das Alte Ägypten in der Reiseliteratur<br />
veranstaltet. Wissenschaftler aus<br />
dem in- und Ausland beschäftigten sich<br />
in insgesamt elf referaten mit folgenden<br />
Themenkreisen: reiseliteratur als Quelle für<br />
die Archäologie; Altägyptische Monumente<br />
als reiseziel; Altägyptische Monumente und<br />
die Bibel; Unterschiede in weiblicher und<br />
männlicher Betrachtungsweise.<br />
Den Festvortrag mit dem Titel „… a perfect<br />
feast to the eye“ – Frühe Forscher und Reisende<br />
in Assiut hielt Univ.-Prof. Dr. Jochem Kahl<br />
von der Freien Universität in Berlin.<br />
15.–17.9.<br />
wa(h)re „kultur“? kulturelles<br />
erbe, reVItalIsIerung und dIe<br />
renaIssance der Idee Von kultur<br />
MVK<br />
einen Höhepunkt unter den wissenschaftlichen<br />
Veranstaltungen des <strong>Museum</strong>s für<br />
Völkerkunde bildete die gemeinsam mit der<br />
Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde,<br />
dem institut für Kultur- und Sozialanthropologie<br />
der Universität <strong>Wien</strong> und dem institut<br />
für Sozialanthropologie der Österreichischen<br />
Akademie der Wissenschaften organisierte<br />
Tagung Wa(h)re „Kultur“? Kulturelles Erbe,<br />
Revitalisierung und die Renaissance der Idee<br />
von Kultur. es ging um die Auseinandersetzung<br />
mit dem Begriff der Kultur, wobei<br />
globale entwicklungen untersucht wurden.<br />
inwiefern wird der Kulturbegriff weltweit<br />
nicht nur für politische, sondern auch für<br />
kommerzielle Zwecke instrumentalisiert? Trifft<br />
die Behauptung zu, dass heute an die Stelle<br />
rassistischer Diskursformen die essentialisierung<br />
kultureller Differenzen getreten ist? ist<br />
der Kulturbegriff in einem wissenschaftlichen<br />
Sinn überhaupt noch brauchbar?<br />
Die Plenarien und Workshops, die an verschiedenen<br />
Standorten stattfanden, befassten<br />
sich mit dem Thema restitution sowie mit<br />
der „Verwa(h)rung und Verwandlung“ von<br />
objekten im Kontext der Globalisierung<br />
und griffen Fragenkomplexe auf, die in<br />
unserer heutigen Arbeit eine wichtige rolle<br />
spielen.