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Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien

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156<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

ausstellungsdaten<br />

7. September <strong>2011</strong> bis 28. Mai 2012<br />

museum FÜr VÖlkerkunde<br />

neue Burg<br />

1010 <strong>Wien</strong><br />

konzept:<br />

Gerard VAn BUSSeL<br />

Axel STeinMAnn<br />

ausstellungsorganIsatIon:<br />

Marianne HerGoVicH<br />

besucherInnen:<br />

7.555 (bis 31.12.)<br />

wald / baum / mensch<br />

Die Generalversammlung der Vereinten nationen hat das Jahr <strong>2011</strong> zum „internationalen Jahr<br />

des Waldes“ erklärt. Mit der Ausstellung Wald / Baum / Mensch wollte das <strong>Museum</strong> für Völkerkunde<br />

die Aufmerksamkeit der Besucherinnen und Besucher auf die vielfältigen und kulturell<br />

bedingten Umgangsformen der Menschen mit Wald und Baum lenken. Anhand ausgewählter<br />

Themenfelder, die drei großen Bereichen („Der phantastische Wald“, „Der entzauberte Wald“<br />

und „Der geschundene Wald“) zugeordnet wurden, beleuchtete die Ausstellung aus kulturanthropologischer<br />

Sicht das einst vorhandene oder mittlerweile in Vergessenheit geratene<br />

enge Beziehungsgeflecht zwischen Menschen, Bäumen und Wäldern.<br />

ein Wald aus 4 Meter hohen, kalkweiß bemalten Pfählen mit übereinander aufgetürmten<br />

Ahnenfiguren der Asmat aus Südwest-neuguinea empfing die Besucher. Die Asmat sind davon<br />

überzeugt, dass ihre Vorfahren einst vom Urzeit-Heroen, dem „Windmann“, aus einem Baumstamm<br />

gefertigt und mit einer Trommel zum Leben erweckt wurden. Unweit dieser beschnitzten<br />

Mangrovenstämme standen ein riesiges hölzernes Tempeltor aus Myanmar, eine massive Ölpresse<br />

aus der oase Siwa in Ägypten, das rollenkostüm der Hexe Baba Yaga, der populärsten<br />

Gestalt der russischen und ostslawischen Märchen, sowie eine aus einem Baumstamm ausgehöhlte<br />

überdimensionale Schlitztrommel aus neuguinea, deren Klang Feinde und gefürchtete<br />

Geister abschrecken sollte. nach Gebrauch wurden auf den neuen Hebriden derartige Trommeln<br />

senkrecht nebeneinander aufgestellt, um damit bei ungebetenen „Gästen“ den eindruck<br />

eines undurchdringlichen „Waldes“ zu erwecken.<br />

Während in unseren Breiten die nachgeforsteten und artenarmen Wälder auf natürliche und<br />

menschliche einflüsse relativ robust reagieren, droht durch Übernutzung und fortschreitende<br />

Zerstörung der tropischen regenwälder und der subarktischen nadelwälder der Wald als<br />

naturressource großflächig verloren zu gehen. eine langfristige erhaltung der Wälder wird<br />

wohl nur gelingen, wenn die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse dieser und<br />

kommender Generationen in einklang gebracht werden.<br />

Das Abenteuer der Menschen nimmt mit den Wäldern ihren Anfang und findet wohl ohne sie<br />

auch ihr ende.

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