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Jahresbericht 2011 - Presse - Kunsthistorisches Museum Wien

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aFrIka sÜdlIch der sahara<br />

Das Hauptaugenmerk lag auf der Betreuung<br />

der African Lace-Ausstellung in Lagos, der<br />

Übernahme der Ausstellung Was Wir Sehen,<br />

die für die <strong>Wien</strong>er Station adaptiert wurde,<br />

und den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung<br />

Abenteuer Wissenschaft. Etta Becker-<br />

Donner in Afrika und Lateinamerika.<br />

Beim internationalen Kunstbuchfestival<br />

FiLAF (Festival international du Livre d’Art)<br />

in Perpignan, Frankreich, das im Juni<br />

<strong>2011</strong> zum ersten Mal stattfand, erhielt der<br />

Katalog zur Ausstellung African Lace den<br />

Grand Prix der Jury in der Kategorie Afrikanische<br />

Kunst sowie den Gesamtpreis des<br />

Festivals.<br />

sammlungszugänge<br />

schenkungen<br />

eröffnung der African Lace-Ausstellung in Lagos: Der Director of <strong>Museum</strong>s und<br />

co-Kurator der Ausstellung nath Mayo Adediran führt Vertreter der regierung,<br />

den Generaldirektor der national commission for <strong>Museum</strong>s and Monuments,<br />

den österreichischen Botschafter Dr. Stefan Scholz und die Königinmutter von<br />

Lagos erelu Abiola Docemo durch die Ausstellung.<br />

Foto: Barbara Plankensteiner<br />

inv.-nrn. 189.046–189.048<br />

Jubiläums-Schärpe, Jubiläums-Waxprint-<br />

Stoff und Jubiläums-Schlüsselanhänger aus<br />

nigeria, 2010 (Geschenk von nath Mayo<br />

Adediran)<br />

inv.-nr. 189.056<br />

Aso oke-Textil aus nigeria, 19. Jh. (Geschenk<br />

von Dr. Barbara Plankensteiner)<br />

inv.-nrn. 189.116–189.117<br />

Helmmaske der Senufo von der elfenbeinküste,<br />

Gelbgussglocke aus nigeria, Anfang/<br />

Mitte 20. Jh. (Geschenk von John D. Marshall)<br />

sammlungen mVk<br />

inv.-nrn. 189.119–189.120<br />

Lederauflage und Leder kissenbezug mit<br />

dem emblem nigerias (Geschenk von<br />

BP Dr. Heinz Fischer)<br />

inv.-nrn. 189.289–189.290<br />

Zwei handgewebte Wolldecken aus Mali und<br />

Guinea (Geschenk von Mag. Julia Zemánek)<br />

inv.-nrn. 189.291–189.300<br />

Set von vier Holzhockern und zwei Holztischchen,<br />

ein Korbtisch, Körbe, Utensilien<br />

zur Kaffeezubereitung, Kaffeepackungen,<br />

Zubereitungsmaterialien, ein Kaffee-Service<br />

aus Äthiopien (Geschenk von BP Dr. Heinz<br />

Fischer)<br />

Korobla Helmmaske, Senufo, côte d’ivoire, Anfang/Mitte 20. Jh.<br />

H. 38 cm, L. 50 cm, Geschenk von John D. Marshall, inv.-nr. 189.116<br />

Diese Helmmaske aus der Sammlung von Prof. Dr. rudolf Leopold konnte dank<br />

der großzügigen Unterstützung durch John D. Marshall für das <strong>Museum</strong> angekauft<br />

werden. ihre zoomorphe Gestalt – mit dem Krokodilsmaul, den Hauern eines<br />

Warzenschweins, den ohren einer Hyäne sowie der chamäleon-Figur am Scheitel –<br />

nimmt Bezug auf Tiere, die in den Gründungsmythen der Senufo eine wichtige<br />

rolle spielen. Bei Auftritten komplettieren ein langer eintei liger Anzug sowie Bastund<br />

raphiakränze an den Fußknöcheln des Tänzers das erscheinungsbild. Manchmal<br />

wird das Kopfteil zusätzlich mit Zweigen und Federn geschmückt.<br />

Der Korobla-Maskentyp entstand als Antwort auf die gesellschaftlichen Umwälzungen<br />

im Zuge des Kolonialismus und der Staatsbildung im dicht besiedelten,<br />

bäuerlich organisierten norden der elfenbeinküste. Die Maske tritt sowohl bei<br />

Begräbnissen als auch nachts auf, um die negativen Kräfte von „Hexen“, d. h.<br />

jenen Menschen, die sich gegen ihre eigenen Angehörigen wenden, zu vertreiben.<br />

Vor ihrem Auftritt wird sie mit Blut und Kolanüssen beopfert, wie die krustige<br />

Patina der hier vorgestellten Maske eindrucksvoll verdeutlicht. Die vier an den<br />

vorderen Hauern angebrachten Amulettsäckchen üben eine Schutzfunktion bei<br />

diesen nächtlichen Auseinandersetzungen aus.<br />

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