01.12.2016 Aufrufe

Jahrbuch IT, Einkauf & Logistik im Krankenhaus 2017

Die strategischen, prozessualen und technischen Herausforderungen an den Einkauf und die Materialwirtschaft der Krankenhäuser und Kliniken werden ständigen Veränderungen unterworfen. Als einer der größten Kostenhebel gilt es somit, den Einkauf unter Berücksichtigung der neuesten rechtlichen, organisatorischen aber auch technologischen Anforferungen zu gestalten. Von diesem Hintergrund ist das Jahrbuch "IT, Einkauf & Logistik im Krankenhaus 2017" die Publikation für mehr Effizienz, Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Gesundheitsversorgung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Mittelpunkt stehen dabei nationale und internationale Entwicklungen und Trends sowie derzeitige Anforderungen an einen strategischen Krankenhauseinkauf. Zudem stellt das Jahrbuch innovative Beratungs- und Managementansätze und Technologien vor, informiert über aktuelle Themen und berichtet über erfolgreiche Praxisbeispiele. Das Jahrbuch "IT, Einkauf & Logistik im Krankenhaus 2017" erscheint ergänzend zum Beschaffungskongress der Krankenhäuser am 8. Dezember 2016 und fasst authentische Reflektionen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft sowie den privaten und öffentlichen Einrichtungen zusammen.

Die strategischen, prozessualen und technischen Herausforderungen an den Einkauf und die Materialwirtschaft der Krankenhäuser und Kliniken werden ständigen Veränderungen unterworfen. Als einer der größten Kostenhebel gilt es somit, den Einkauf unter Berücksichtigung der neuesten rechtlichen, organisatorischen aber auch technologischen Anforferungen zu gestalten.

Von diesem Hintergrund ist das Jahrbuch "IT, Einkauf & Logistik im Krankenhaus 2017" die Publikation für mehr Effizienz, Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Gesundheitsversorgung in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Im Mittelpunkt stehen dabei nationale und internationale Entwicklungen und Trends sowie derzeitige Anforderungen an einen strategischen Krankenhauseinkauf. Zudem stellt das Jahrbuch innovative Beratungs- und Managementansätze und Technologien vor, informiert über aktuelle Themen und berichtet über erfolgreiche Praxisbeispiele.

Das Jahrbuch "IT, Einkauf & Logistik im Krankenhaus 2017" erscheint ergänzend zum Beschaffungskongress der Krankenhäuser am 8. Dezember 2016 und fasst authentische Reflektionen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft sowie den privaten und öffentlichen Einrichtungen zusammen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

III. Digitalisierung: E-Procurement, E-Hygiene, <strong>IT</strong>-Sicherheit<br />

Strategie Nr. 2: Digitalisierung durch Scannen: dAkte<br />

Eine sinnvolle Zwischenstrategie ist es, die Papierdokumente<br />

zu scannen und sie durch technische Verfahren wie (Indexierung=Benennung)<br />

und Qualifizierung (wie Vollzähligkeitsprüfung<br />

der Dokumente in einer Akte) dem elektronischen<br />

Dokument gleich zu stellen. Durch die Nutzung von OCR-Containern<br />

ist es möglich, die gescannten Dokumente auch inhaltlich<br />

zu durchsuchen. Neue Technologien von ID und 3M<br />

ermöglichen darüber hinaus die inhaltlich semantische Analyse<br />

und damit die Unterstützung bei der Kodierung von Arztbriefen<br />

und Befunden. Ein sinnvoller Nebeneffekt ist bei diesem Vorgehen,<br />

dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen behutsam<br />

an die Nutzung von PCs herangeführt werden, was zu einer<br />

Akzeptanzverbesserung auch bei der digitalen Akte führt.<br />

Strategie Nr. 3: Digitalisierung durch Elektronifizierung:<br />

eAkte<br />

Der originär erzeugten Dokumentation gehört die Zukunft.<br />

Aber der Weg dorthin wird lang sein. Es wird viel Aufwand<br />

bedürfen, die in der Papierwelt aufgebaute Dokumentation<br />

sinnvoll in elektronische Dokumentation zu überführen. Selbst<br />

wenn dieses gelänge, kann die eDokumentation nur seine Qualitäts-,<br />

Effektivitäts- und Effizienz-Effekte entfalten, wenn die<br />

Daten semantisch operabel vorliegen. Dieser letzte Schritt wird<br />

eine Mammutaufgabe sein.<br />

Das bisherige und sehr leidige Thema „Schnittstellen“ muss in<br />

einer effizienten eWelt der Vergangenheit angehören. Dazu<br />

bedarf es der bereits heute verfügbaren Profile von IHE, der<br />

vorhandenen Standards von HL7 und DICOM. Ziel muss die<br />

Erstellung von semantisch interoperablen CDA-Dokumenten<br />

vom Level 3 sein, deren Inhalte kodiert sind. Erst dann können<br />

empfangene <strong>IT</strong>-Systeme einmal erhobene Daten sinnvoll weiterverarbeiten<br />

und auch für weiterführende Analysen nutzen.<br />

Hierzu fehlen aber in Deutschland noch relevante semantische<br />

Standards von Medizinvokabularen wie Snomed CT oder ähnlich<br />

hochstrukturierte medizinische Klassifikationen wie LOINC. ICD<br />

10-GM ist in Deutschland gut verfügbar, stößt langfristig an<br />

seine Grenzen und ist pr<strong>im</strong>är für die Abrechnung von medizinischen<br />

Leistungen erstellt worden und nicht für die Übermittlung<br />

klinischer Daten.<br />

eDaten in der lokalen ePA<br />

Die in den Krankenhäusern aufgebauten Datenbestände in<br />

den <strong>Krankenhaus</strong>-Informations-Systemen können als lokale<br />

elektronische Patientenakte (ePA) bezeichnet werden, diese<br />

Akte ist lokal <strong>im</strong> <strong>Krankenhaus</strong> hochverfügbar, aber nicht über<br />

die <strong>Krankenhaus</strong>grenze hinweg und auch nicht interoperabel.<br />

Konkret können zwei Krankenhäuser nicht ihre Datenbestände<br />

austauschen – auch wenn sie das KIS vom selben Hersteller<br />

haben. Zum Beispiel <strong>im</strong> Fall einer interregionalen Verlegung. Die<br />

lokale ePA1 ist nicht kompatibel mit der lokalen ePA2 in einem<br />

zweiten <strong>Krankenhaus</strong>. Das Problem trifft insbesondere auch<br />

<strong>Krankenhaus</strong>verbünde.<br />

pDokumente werden zu dDokumenten<br />

Ein nicht unerheblicher Teil von Patientenakten (je nach Haus<br />

sind es 50 bis 100 Prozent) wird auf Papier erzeugt. Durch Digitalisierung<br />

in Form von Scannen werden diese pDokumente<br />

und eDokumente, die durch die automatische Indexierung der<br />

Dokumente auch genau benannt werden können. Ein gescanntes<br />

Dokument ist dann gleichwertig einem PDF, das aus einem<br />

Arztbrief erzeugt wurde und als eDokument bezeichnet wird.<br />

Für das MDK-Szenario von <strong>Krankenhaus</strong> 1 zu MDK A reicht es<br />

völlig, wenn die digitale Akte eine einheitliche Benennung in<br />

den Dokumenten erhält. Dadurch ist es einfach möglich, die<br />

MDK-relevanten Dokumente sicher zu identifizieren. Viele<br />

MDKs in den einzelnen Bundesländern haben spezifische<br />

Listen für die Übermittlung der Dokumente angelegt. Diese<br />

Listen müssen mit der <strong>Krankenhaus</strong>liste abgeglichen werden.<br />

Das einheitliche Benennen der Dokumente muss auch für die<br />

elektronisch erzeugten Dokumente erfolgen.<br />

Konsolidierte Dokumenten Liste (KDL)<br />

Die Konsolidierte Dokumenten Liste (KDL) führt alle bekannten<br />

Dokumentenbezeichnungen auf derzeit 300 Standard-Namen<br />

zusammen. Die KDL bietet folgende Vorteile: standardisiert<br />

benannte Dokumente können auf Vollzähligkeit geprüft werden:<br />

Ist das Dokument in der Akte? Im Falle der MDK-Prüfung<br />

liegt eine Referenz bereit: der §21 Datensatz. Werden die <strong>im</strong><br />

Datensatz abgerechneten OPS-Code auf die Standarisierten<br />

KDL-Dokumente gemappt, kann der Computer feststellen,<br />

ob die entsprechende Dokumentation vorhanden ist. Ein Effizienzvorteil<br />

für den Medizincontroller, wenn er eine Übersicht<br />

erhält, welche Dokumente vorhanden und noch wichtiger nicht<br />

vorhanden sind. Dabei ist die Technologie derzeit soweit vorangeschritten,<br />

dass die Aussagen auf Dokumentenebene erfolgen<br />

können. Abhängigkeiten von einzelnen Daten sind derzeit noch<br />

nicht realisierbar. Aber <strong>im</strong>merhin: wenn 5 OPs durchgeführt<br />

worden sind, fällt dem Computer auf, dass nur 3 OP-Berichte in<br />

der Akte sind, egal ob eDokument oder gescanntes dDokument.<br />

Fazit<br />

Das Scannen von Papier bietet den Krankenhäusern Effizienzvorteile,<br />

da Papier durch automatische Indexierung und OCR-Erkennung<br />

auf die Ebene eines PDFs gestellt wird, das aus einer<br />

Textverarbeitung entstanden ist. Mit der Konsolidierten Dokumenten<br />

Liste (KDL) können Krankenhäuser Merkmale zu ihren<br />

Dokumenten vergeben, damit Dokumente pass- und zielgenau<br />

für Anwendungen wie MDK-Begehung zusammengestellt<br />

werden können. Durch die Dokumentennormierung <strong>im</strong> Hintergrund<br />

werden positive Effekte erzielt, insb. werden Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen an das digitale Arbeiten herangeführt.<br />

Institut für Effizienz<br />

Kommunikation Forschung<br />

GmbH (IEKF GmbH)<br />

Prinzhügel 39<br />

49479 Ibbenbüren<br />

Tel.: +49 5451 / 4999122<br />

E-Mail:<br />

stefan.mueller-mielitz@iekf.de<br />

117

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!