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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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L. Beck, J. Römbke, F. Meyer, J. Spelda, S. Woas Bo<strong>de</strong>nfauna<br />

102<br />

können, es aber überwiegend o<strong>de</strong>r häufig nur dort<br />

tun, wo sie die bevorzugten Lebensbedingungen<br />

fin<strong>de</strong>n. Von diesen ist <strong>de</strong>r Übergang zu Arten, die<br />

nicht zusagen<strong>de</strong> Bedingungen gänzlich mei<strong>de</strong>n<br />

und nur an optimalen Standorten vorkommen,<br />

fließend. Letztlich können auch Einzelfun<strong>de</strong>, die<br />

in <strong>de</strong>n untersuchten Zönosen 10 - 20 % zum Artenspektrum<br />

beisteuern, in ihrer Summe Ten<strong>de</strong>nzen<br />

unterstützen o<strong>de</strong>r konterkarieren.<br />

Schon in <strong>de</strong>r Abundanz bzw. Dominanz <strong>de</strong>r<br />

vorkommen<strong>de</strong>n kommunen Ubiquisten lassen<br />

sich die Zönosen von Predigtstuhl und Mar<strong>de</strong>lle<br />

gemeinsam <strong>de</strong>m Schluchtwald gegenüberstellen<br />

(Anhang 3):<br />

LXP und LXM zeichnen sich durch eine außergewöhnlich<br />

hohe Dominanz <strong>de</strong>r Oppien i. w. S.(unter<br />

Einschluss <strong>de</strong>r Suctobelben) mit 72 bzw. 84 % aus<br />

(Tab. 14), unter <strong>de</strong>nen eine Art, Oppiella nova, an<br />

bei<strong>de</strong>n Standorten allein über 40 % <strong>de</strong>r Individuen<br />

stellt. Von <strong>de</strong>n 14 zahlreichsten Arten (> 1 %) in<br />

LXP gehören 11 zu <strong>de</strong>n Oppien, in LXM sind es<br />

immer noch 7 von 15 Arten. Von <strong>de</strong>n genannten<br />

14 Arten in LXP fehlen nur 3 in LXM (6 dagegen<br />

in LXS), ebenso fehlen von <strong>de</strong>n 15 Arten in LXM<br />

nur 3 in LXP (und 6 in LXS). Die Gemeinsamkeiten<br />

zwischen <strong>de</strong>n Oribati<strong>de</strong>nzönosen bei<strong>de</strong>r<br />

Standorte wur<strong>de</strong>n bereits in <strong>de</strong>n hohen Werten <strong>de</strong>s<br />

Sörensen- (61) und Renkonen-In<strong>de</strong>x (68) sichtbar.<br />

Dennoch weisen bei<strong>de</strong> Zönosen auch charakteristische<br />

Unterschie<strong>de</strong> auf, die eine Trennung in zwei<br />

Varianten rechtfertigen, und zwar auf <strong>de</strong>r Ebene<br />

<strong>de</strong>r potentiellen Differenzialarten (Anhang 4).<br />

Zwar sind in bei<strong>de</strong>n Standorten jeweils 9 <strong>de</strong>r 14<br />

bzw. 15 in Anhang 3 aufgeführten Arten oberhalb<br />

<strong>de</strong>r Dominanzgrenze von 1 % als indifferent<br />

gegenüber <strong>de</strong>n untersuchten Umweltfaktoren zu<br />

bezeichnen; das heißt aber umgekehrt, dass 5 bzw.<br />

6 Arten potentielle Differenzialarten darstellen.<br />

Wie die Tabelle in Anhang 4 zeigt, sind in LXP mit<br />

O. sigma, Suctobelbella tuberculata, S. falcata und S.<br />

similis 4 Arten zur Gruppe <strong>de</strong>r Arten zuzuordnen,<br />

die bo<strong>de</strong>nsauere Mo<strong>de</strong>rhumuswäl<strong>de</strong>r bevorzugen<br />

und 1 Art, Sellnickochthonius cricoi<strong>de</strong>s (wie<br />

die ganze Artengruppe um S. suecicus) lässt nach<br />

ihrem Auftreten in <strong>de</strong>n Vergleichsstandorten<br />

wenigstens eine Ten<strong>de</strong>nz zu einer solchen Bevorzugung<br />

erkennen. Keine Art bevorzugt <strong>de</strong>utlich<br />

o<strong>de</strong>r ten<strong>de</strong>nziell neutrale Bo<strong>de</strong>nverhältnisse mit<br />

entsprechen<strong>de</strong>m Mullhumus.<br />

In LXM ist die Gruppe <strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>nsauere Mo<strong>de</strong>rhumuswäl<strong>de</strong>r<br />

bevorzugen<strong>de</strong>n Arten ebenfalls mit<br />

O. sigma vertreten; die bei<strong>de</strong>n übrigen Vertreter<br />

dieser Gruppe sind aber im Gegensatz zu LXP<br />

keine Oppien, son<strong>de</strong>rn Nothrus silvestris und<br />

Hemileius initialis, die zu <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>ren bzw.<br />

pterogasterinen Oribati<strong>de</strong>n zählen (Anhang 4).<br />

Ebenfalls aus diesen taxonomischen Einheiten<br />

stammen die bei<strong>de</strong>n Arten, die ten<strong>de</strong>nziell sauere<br />

Standorte bevorzugen, Eniochthonius minutissimus<br />

und Eupelops plicatus. Mit Ceratozetes gracilis tritt<br />

hier bereits eine Pterogasterine auf, die man als<br />

neutrophil bezeichnen kann, und zwar bereits an<br />

7. Stelle <strong>de</strong>r Dominanzfolge. Der in LXP <strong>de</strong>utlich<br />

erkennbare Einfluss <strong>de</strong>s sauren Milieus tritt in<br />

LXM zurück und lässt beginnen<strong>de</strong>n neutrophilen<br />

Einfluss erkennen.<br />

Zieht man die subreze<strong>de</strong>nten Begleitarten mit<br />

heran ( Anhang 4) – wobei <strong>de</strong>r Begriff "Begleitart"<br />

sich nicht auf die Art generell, son<strong>de</strong>rn nur auf ihre<br />

Stellung in <strong>de</strong>r jeweiligen Zönose bezieht –, dann<br />

verlängert sich die Liste <strong>de</strong>r ten<strong>de</strong>nziell azidophilen<br />

Arten in LXP noch einmal um 11 Arten, vor<br />

allem einige Brachychthonii<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Gattungen<br />

Brachychthonius und Sellnickochthonius – während<br />

Arten <strong>de</strong>r Gattung Poecilochthonius eher neutrophile<br />

Ten<strong>de</strong>nz zeigen wie <strong>de</strong>r ebenfalls in LXP<br />

mit wenigen Exemplaren gefun<strong>de</strong>ne P. spiciger. Er<br />

repräsentiert zusammen mit 3 weiteren spärlich<br />

auftreten<strong>de</strong>n Arten <strong>de</strong>n neutrophilen Anteil an<br />

<strong>de</strong>r Zönose, <strong>de</strong>r aber weit hinter <strong>de</strong>n azidophilen<br />

zurücktritt und möglicherweise <strong>de</strong>r Nähe zur<br />

bereits erwähnten Sickerstelle zuzuschreiben<br />

ist, die durch ihre dünne Mullhumus<strong>de</strong>cke und<br />

zahlreiche Kothaufen von Regenwürmern im<br />

Umfeld <strong>de</strong>r dicken Mo<strong>de</strong>rauflage auffällt.<br />

Eine gänzlich an<strong>de</strong>re Orientierung zeigt die Oribati<strong>de</strong>nzönose<br />

im Schluchtwald LXS. Die bereits bei<br />

LXM erwähnte neutrophile Pterogasterine Ceratozetes<br />

gracilis steht mit einer Dominanz von fast 20<br />

% an 1. Stelle (Anhang 3). Oppiella falcata rückt an<br />

die 2. Stelle und O. nova geht auf vergleichsweise<br />

beschei<strong>de</strong>ne 6,5 % zurück. Die Oppien i.w.S. sind<br />

mit 39 % in <strong>de</strong>r Dominanzfolge zwar immer noch<br />

die stärkste Gruppe, aber mit rund 36 % sind die<br />

Pterogasterinen fast gleich stark (Tab. 15); bei<strong>de</strong>s<br />

hebt diese Synusie von <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren, LXP<br />

und LXM, ab. Bemerkenswert ist das Vordringen<br />

<strong>de</strong>r Pterogasterinen mit <strong>de</strong>m bereits erwähnten<br />

Ceratozetes gracilis an 1. und C. peritus an die 4.<br />

Position <strong>de</strong>r Dominanzliste (Anhang 3). Letztere<br />

Ferrantia • 50 / 2007

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