14.12.2012 Aufrufe

"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

K. Groh Plattwürmer - planaires - Plathelminthes, Tricladida<br />

Plattwürmer - planaires -<br />

Plathelminthes, Tricladida<br />

1. Einleitung<br />

Die Planarien gehören einer Ordnung aus einer<br />

Klasse von nicht-parasitischen Plattwürmern<br />

an, die man wegen ihres epi<strong>de</strong>rmalen Wimpernklei<strong>de</strong>s,<br />

mit <strong>de</strong>m sie sich fortbewegen, als Stru<strong>de</strong>lwürmer<br />

("Turbellaria") bezeichnet. Sie sind neben<br />

diesem Wimpernkleid durch die abgeplattete,<br />

oval bis lanzettliche Form mit mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />

differenziertem Kopfteil, welches Sinnesorgane<br />

in Form von Tentakeln, Auricular- Sinnesorganen<br />

und meist auch Becheraugen trägt, einen<br />

ausstülpbaren Schlund in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Körpers,<br />

einen oft mehr-ästig verzweigten Darm und<br />

zwittrige Geschlechtsorgane gekennzeichnet. Sie<br />

leben überwiegend räuberisch, gelegentlich auch<br />

von Aas, die Wasser bewohnen<strong>de</strong>n Arten von<br />

Einzellern, Rä<strong>de</strong>rtieren, Krebsen, Insektenlarven<br />

und Oligochaeten, die Landbewohner beson<strong>de</strong>rs<br />

von kleinen Würmern<br />

Die überwiegen<strong>de</strong> Mehrzahl <strong>de</strong>r europäischen<br />

Arten lebt im Meer-, Brack- und Süßwasser,<br />

wenige können auch amphibisch leben und<br />

lediglich eine Art kommt permanent an Land vor.<br />

Bei <strong>de</strong>n Wasserbewohnern wird das Vorkommen<br />

direkt o<strong>de</strong>r indirekt von einer Anzahl abiotischer<br />

Faktoren wie Temperatur, Strömung, Substrat o<strong>de</strong>r<br />

Kalk- und Nährstoffgehalt ab, weshalb einzelne<br />

Arten <strong>de</strong>utlich an Gewässertypen und/o<strong>de</strong>r<br />

–abschnitte gebun<strong>de</strong>n sind. Hierdurch kommt<br />

ihnen auch eine brauchbare Indikatorfunktion im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Saprobie zu.<br />

Von <strong>de</strong>n 14 aus Luxemburg bekannten Arten<br />

(Hoffmann 1964) kommen drei in <strong>de</strong>n Gewässern<br />

im und am Schnellert vor, eine – die Landplanarie<br />

Microplana terrestris – stellt einen Erstnachweis für<br />

Luxemburg dar.<br />

Ferrantia • 50 / 2007<br />

Dipl.-Biol. Klaus Groh<br />

Mainzer Str. 25<br />

D-55546 Hackenheim<br />

klaus.groh@conchbooks.<strong>de</strong><br />

2. Erfassung und Bestimmung<br />

Die Erfassung <strong>de</strong>r Tricla<strong>de</strong>n erfolgte ausschließlich<br />

durch Handfänge, in <strong>de</strong>n Gewässern mittels Sieben<br />

und <strong>de</strong>r optischen Inspektion von Hartsubstrat, in<br />

terrestrischen Biotopen eher zufällig bei <strong>de</strong>r Suche<br />

nach Weichtieren unter Steinen und Totholz.<br />

Die Bestimmung erfolgte am leben<strong>de</strong>n Tier, <strong>de</strong>r<br />

zuverlässigsten Metho<strong>de</strong> zur Ansprache, unter<br />

Lupenvergrößerung anhand <strong>de</strong>r Bestimmungsliteratur<br />

von Ball & Reynoldson (1981) und Pattèe<br />

& Gourbault (1981).<br />

3. Nachgewiesene Arten<br />

Familie Planariidae<br />

Crenobia alpina (Dana 1766)<br />

Der so genannte Alpen-Stru<strong>de</strong>lwurm verdankt<br />

seinen <strong>de</strong>utschen Namen <strong>de</strong>r Tatsache, dass er<br />

ausschließlich in sommerkühlen Fließgewässern<br />

anzutreffen ist, wie dies im Gebirge am ehesten <strong>de</strong>r<br />

Fall ist. C. alpina ist nämlich ein Relikt <strong>de</strong>r Eiszeit<br />

und daher in Mitteleuropa auf die Alpen und die<br />

Mittelgebirge beschränkt. Damit ist sie als kaltstenotherme,<br />

oxiphile, rheobionte Art <strong>de</strong>s Eu- und<br />

Hypokrenals zu charakterisieren, die empfindlich<br />

gegen Gewässerverschmutzung ist. Entsprechend<br />

wird ihr von Bayerischen Lan<strong>de</strong>samt für<br />

Wasserwirtschaft (1994) <strong>de</strong>r Saprobiewert 1,0<br />

zugeordnet.<br />

Die Art wird bis zu 1,5 cm lang und 0,5 cm breit.<br />

Sie besitzt eine gerun<strong>de</strong>te Stirnpartie und beidseits<br />

am Kopf <strong>de</strong>utlich abgesetzte, etwa 1 mm lange<br />

Tentakel. Die Farbe ist schwarzbraun, graubraun<br />

175

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!