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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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L. Beck, J. Römbke, F. Meyer, J. Spelda, S. Woas Bo<strong>de</strong>nfauna<br />

70<br />

Abb. 3: Häufige Bo<strong>de</strong>ntiergruppen, ihre Größenklassen und ihre Zuordnung zu trophischen<br />

Gruppen. (nach Beck 1993)<br />

als die Pflanzen einen unmittelbaren Bezug zu<br />

zahlreichen chemisch-physikalischen Standortfaktoren<br />

haben und die Vegetationskun<strong>de</strong> darüber<br />

hinaus bereits seit Jahrzehnten über ein <strong>de</strong>tailliert<br />

ausgearbeitetes klassifikatorisches System verfügt<br />

(Ellenberg et al. 1986).<br />

Das BBSK-Konzept lässt sich in vier Schritte unterteilen,<br />

die bei <strong>de</strong>r Beurteilung eines Standorts ganz<br />

o<strong>de</strong>r teilweise zu durchlaufen sind (Abb. 2).<br />

Das Konzept wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

beispielhaft in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg sowie in zwei<br />

Vorhaben <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Umweltbun<strong>de</strong>samtes<br />

angewandt (Römbke et al. 2000; Ruf 2000; Ruf et al.<br />

2000). Neben Wäl<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n darin zunehmend<br />

auch Grünlandflächen und Äcker untersucht.<br />

Ähnliche Konzepte wur<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m in Holland<br />

(Schouten et al. 2000) sowie England (Weeks et al.<br />

1997) entwickelt. Die Erfassung <strong>de</strong>r Daten und die<br />

Auswertungverfahren sind variabel und wer<strong>de</strong>n<br />

unter Punkt 3.2 näher erläutert.<br />

Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht <strong>de</strong>mnach die<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r Biodiversität <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfauna, also<br />

die Struktur <strong>de</strong>r Biozönose und einiger ihrer Hauptgruppen<br />

als Kenngröße <strong>de</strong>r untersuchten Standorte<br />

im Schnellert. Dazu wer<strong>de</strong>n neben verschie<strong>de</strong>nen<br />

Auswertungskonzepten mehrere Tiergruppen<br />

unterschiedlicher Trophiestufen verwen<strong>de</strong>t, die im<br />

Folgen<strong>de</strong>n kurz vorgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

1.2 Kurzvorstellung <strong>de</strong>r<br />

untersuchten Tiergruppen<br />

Die große Artenzahl und vor allem ihre Formenvielfalt<br />

von <strong>de</strong>n Protisten bis zu <strong>de</strong>n Wirbeltieren<br />

macht es praktisch unmöglich, die Bo<strong>de</strong>nfauna<br />

insgesamt auf Artniveau zu bearbeiten.<br />

Kaum ein Spezialist kann mehr als eine große<br />

Tiergruppe – taxonomisch meist als Ordnung<br />

zu verstehen – bearbeiten und je<strong>de</strong> Tiergruppe<br />

erfor<strong>de</strong>rt eigentlich ihre eigene, wenn nicht sogar<br />

mehrere spezifische Erfassungsmetho<strong>de</strong>n im<br />

Freiland und <strong>de</strong>ren anschließen<strong>de</strong> Behandlung<br />

im Labor (Dunger & Fiedler 1997). So begrün<strong>de</strong>t<br />

sich die Auswahl an Tiergruppen meist auf die<br />

Verfügbarkeit von wissenschaftlichen Spezialisten<br />

und auf die Vertretbarkeit <strong>de</strong>s zeitlichen<br />

und technischen Aufwands. Wenn dabei aus <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen ökologisch zu differenzieren<strong>de</strong>n<br />

Großgruppen o<strong>de</strong>r Gil<strong>de</strong>n wie Sapro- versus<br />

Zoophage, Mega-/Makro- versus Meso-/Mikrofauna,<br />

eu-/hemiedaphisch versus hemi-/epedaphisch<br />

verschie<strong>de</strong>ne Bereiche abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n,<br />

dann können die Ergebnisse mehr Aussagekraft<br />

für das ganze System erwarten lassen als die<br />

Summe ihrer einzelnen Arten.<br />

Auch im vorliegen<strong>de</strong>n Fall wur<strong>de</strong> die Auswahl <strong>de</strong>r<br />

Tiergruppen in erster Linie durch die verfügbaren<br />

Wissenschaftler und Mitarbeiter bestimmt: Oligo-<br />

Ferrantia • 50 / 2007

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