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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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A. Staudt, M. Kreuels, E. Hermann Spinnen - araignées - Araneae<br />

Spinnen - araignées - Araneae<br />

1. Einleitung<br />

In Waldökosystemen spielen Spinnen eine große<br />

Rolle als Zoophagen. Sie besitzen in <strong>de</strong>r Regel ein<br />

sehr breites Nahrungsspektrum, wobei Collembolen<br />

und Dipteren die wichtigste Nahrungsquelle<br />

darstellen (Albert 1982). Unter <strong>de</strong>n Spinnen ist es<br />

beson<strong>de</strong>rs die Finsterspinne Coelotes terrestris, die<br />

in hohen Populationsdichten am Bo<strong>de</strong>n lebt (bis 25<br />

Individuen pro m²), und zu <strong>de</strong>ren Nahrung auch<br />

große Laufkäfer gehören. Insgesamt erreichen<br />

die Araneida zusammen mit <strong>de</strong>n Staphylinidae<br />

die höchsten Siedlungsdichten zoophager Tiere<br />

(Ellenberg et al. 1986).<br />

Bezüglich <strong>de</strong>r Artenzahlen stehen die Spinnen<br />

mit ca. 100 Arten hinter <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r Käfer<br />

(Coleoptera, ca. 250-300 Arten) an zweiter Stelle.<br />

Im Solling wur<strong>de</strong>n unter Einsatz verschie<strong>de</strong>nster<br />

Fangmetho<strong>de</strong>n (Bo<strong>de</strong>nfallen, Baum-Eklektoren u.<br />

Streuproben) in einem kraut- und strauchschichtarmen,<br />

120jährigen Buchenbestand auf bo<strong>de</strong>nsaurem<br />

Standort (Luzulo-Fagetum) insgesamt 462<br />

Spinnen pro m² aus 97 Spinnenarten nachgewiesen<br />

(Ellenberg et al. 1986).<br />

Auch in vorliegen<strong>de</strong>r Untersuchung kamen<br />

zahlreiche Erfassungsmetho<strong>de</strong>n zum Einsatz. In<br />

<strong>de</strong>r Summe konnten 151 Spinnarten nachgewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Fänge <strong>de</strong>s Jahres 1998 wur<strong>de</strong>n von Eva<br />

Hermann bestimmt, alle folgen<strong>de</strong>n von Aloysius<br />

Staudt.<br />

Ferrantia • 50 / 2007<br />

Aloysius Staudt<br />

Reimsbachstrasse 40<br />

D-66839 Schmelz<br />

aloys3@yahoo.<strong>de</strong><br />

Matin Kreuels<br />

Alexan<strong>de</strong>r-Hammer-Weg 9<br />

D-48161 Münster<br />

kreuels@ara<strong>de</strong>t.<strong>de</strong><br />

Eva Hermann †<br />

57, rue <strong>de</strong>s Carrefours<br />

L-8015 Stassen<br />

2. Bemerkungen zu ausgewählten<br />

Spinnenarten<br />

Centromerus dilutus (O.P.-Cambridge, 1875)<br />

Bei Centromerus dilutus scheint es sich um eine<br />

Spinnenart zu han<strong>de</strong>ln, die in Zentraleuropa eine<br />

<strong>de</strong>utliche Verbreitungslücke besitzt. Diese Lücke<br />

beginnt etwa auf einer Linie Basel – Insel Rügen.<br />

In Westeuropa ist sie dagegen weit verbreitet.<br />

Auffällig ist die hohe Fanghäufigkeit bei <strong>de</strong>r<br />

Fangmetho<strong>de</strong> "TAMIS". In Barberfallen und<br />

Baumstammeklektoren tritt sie nur gelegentlich<br />

auf und mit Malaise-Fallen konnte sie gar nicht<br />

nachgewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Drasso<strong>de</strong>s hispanus lesserti Schenkel, 1936<br />

Der taxonomische Status dieser seltenen Spinne ist<br />

noch ungeklärt. Die Epigyne <strong>de</strong>r Weibchen ähnelt<br />

stark <strong>de</strong>r von Drasso<strong>de</strong>s hypocrita, so dass die Art<br />

nur mit Männchenfun<strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utig zu i<strong>de</strong>ntifizieren<br />

ist. Hier sind sowohl <strong>de</strong>utliche Unterschie<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>n Genitalstrukturen zu D. hypocrita<br />

als auch zu D. hispanus vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Nach Fun<strong>de</strong>n im Ahrtal zwischen Rheinland-<br />

Pfalz und Nordrhein-Westfalen erkannte T. Blick<br />

(Blick & Slembrouck 2003), dass es sich bei <strong>de</strong>r<br />

Art um eine Form han<strong>de</strong>lt, die bereits Schenkel<br />

(1936) nach Material aus <strong>de</strong>r Schweiz als Drasso<strong>de</strong>s<br />

hispanus var. lesserti beschrieben hatte.<br />

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