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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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R. Proess Geradflügler - orthoptères - Orthoptera<br />

246<br />

1.3. Verarbeitung und Bestimmung<br />

<strong>de</strong>r Proben<br />

Die in <strong>de</strong>n Fallen erbeuteten Ohrwürmer wur<strong>de</strong>n<br />

in 70% Ethylalkohol konserviert und mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />

Bestimmungsschlüssel von Albouy & Caussanel<br />

(1990) sowie Hoffmann (1966) bestimmt.<br />

Das Material befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Sammlung <strong>de</strong>s<br />

Naturhistorischen Museums.<br />

1.4. Ergebnisse<br />

Bei <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Untersuchung wur<strong>de</strong>n<br />

im Schnellert insgesamt 634 Dermapteren<br />

gesammelt.<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n zwei Arten nachgewiesen (Nomenklatur<br />

und Systematik nach Albouy &<br />

Caussanel (1990):<br />

Familie Forficulidae<br />

• Chelidurella acanthopygia (416 Exemplare)<br />

• Forficula auricularia (9 Exemplare)<br />

Bei 209 eingesammelten Individuen han<strong>de</strong>lte es<br />

sich um Larven in unterschiedlichen Entwicklungsstadien<br />

die nicht bis auf Artniveau bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n konnten. In <strong>de</strong>n allermeisten Fällen dürfte<br />

es sich dabei jedoch um die Art Chelidurella acanthopygia<br />

han<strong>de</strong>ln.<br />

1.5. Diskussion<br />

Hoffmann (1966) zufolge ist Chelidurella acanthopygia<br />

(Waldohrwurm) die seltenste <strong>de</strong>r 4 einheimischen<br />

Ohrwurmarten. Das fast ausschließliche<br />

Vorkommen dieser Art im Schnellert ist jedoch<br />

nicht erstaunlich, da <strong>de</strong>r Waldohrwurm die<br />

einzige spezialisierte Waldart <strong>de</strong>r einheimischen<br />

Dermapterenfauna ist.<br />

46% <strong>de</strong>r adulten Waldohrwürmer wur<strong>de</strong>n<br />

zwischen Anfang November und En<strong>de</strong> Februar<br />

gefangen, was die auch von Irmler & Hingst<br />

(1993) festgestellte ausgesprochen aktive Phase<br />

<strong>de</strong>s Waldohrwurms in <strong>de</strong>n Herbst- und Wintermonaten<br />

ver<strong>de</strong>utlicht.<br />

Die weitaus meisten Ohrwürmer wur<strong>de</strong>n mit<br />

Hilfe <strong>de</strong>r an stehen<strong>de</strong>n Bäumen angebrachten<br />

Baumstammeklektoren erbeutet (68% <strong>de</strong>r Gesamtanzahl),<br />

gefolgt von <strong>de</strong>n Barberfallen (19%).<br />

Die restlichen 13% verteilen sich auf die an<strong>de</strong>ren<br />

Fallentypen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Fangergebnisse <strong>de</strong>r Baumstammeklektoren<br />

läßt sich eine ein<strong>de</strong>utige Präferenz für<br />

leben<strong>de</strong> Laubbäume feststellen: an <strong>de</strong>n Standorten<br />

1 (Buche), 2 (Eiche) und 5 (Buche) wur<strong>de</strong>n mit 104,<br />

118 und 113 Ohrwürmern die meisten Exemplare<br />

erbeutet. Deutlich weniger Dermaptera wur<strong>de</strong>n<br />

dagegen an <strong>de</strong>n Standorten 3 (Eiche am Rand<br />

einer Kiefernparzelle, 66 Exemplare), 4 (Kiefer,<br />

13 Exemplare) und 6 (abgestorbene Buche, 8<br />

Exemplare) gefangen.<br />

Die an auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n liegen<strong>de</strong>n Baumstämmen<br />

angebrachten Eklektoren erbrachten <strong>de</strong>utlich<br />

geringere Fangzahlen (1 – 8 Exemplare).<br />

Bei <strong>de</strong>n Barberfallen wur<strong>de</strong>n die meisten<br />

Individuen in <strong>de</strong>r Falle 5 erbeutet (29 Exemplare),<br />

die wenigsten in <strong>de</strong>n Fallen 6 und 7 (3 & 0<br />

Exemplare).<br />

2. Blatto<strong>de</strong>a (Schaben)<br />

2.1. Einleitung<br />

Die Blatto<strong>de</strong>a o<strong>de</strong>r Schaben sind weltweit mit circa<br />

3.500 Arten vertreten. Hauptverbreitungsgebiet<br />

dieser Insektenordnung sind die tropischen und<br />

subtropischen Regionen.<br />

In Mitteleuropa treten etwa 12 Arten auf, in<br />

Luxemburg wur<strong>de</strong>n bislang 6 Arten nachgewiesen<br />

(Hoffmann 1966). Die von Hoffmann (1996)<br />

als Art eingestufte Ectobius lucidus wird heute als<br />

Unterart von Ectobius sylvestris angesehen (Harz &<br />

Kaltenbach 1976).<br />

Die Insektenordnung <strong>de</strong>r Blatto<strong>de</strong>a ist in<br />

Luxemburg mit 3 Familien vertreten:<br />

Die Familie <strong>de</strong>r Ectobiidae mit <strong>de</strong>n Arten Ectobius<br />

sylvestris, Ectobius lapponicus und Ectobius panzeri.<br />

Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um tagaktive, vor allem in<br />

Wäl<strong>de</strong>rn vorkommen<strong>de</strong> Arten.<br />

Die Familien <strong>de</strong>r Blattellidae (mit <strong>de</strong>r Art Blattella<br />

germanica) und Blattidae (mit <strong>de</strong>n Arten Blatta orientalis<br />

und Periplaneta americana). Hierbei han<strong>de</strong>lt<br />

Ferrantia • 50 / 2007

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