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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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P. Vogtenhuber Schnakenverwandte - tipuliformes - Diptera, Tipulimorpha<br />

Ctenophora ornata Meig. Ebenfalls weitverbreitet,<br />

jedoch selten. Die Larven wur<strong>de</strong>n im Mulm hohler<br />

Buchen gefun<strong>de</strong>n.<br />

Ctenophora pectinicornis L. Obwohl die häufigste<br />

Art <strong>de</strong>r Gattung, wur<strong>de</strong>n ansonst ebenfalls immer<br />

nur vereinzelte Imagines gefangen. Da sie als<br />

Larven wesentlich leichter zu fin<strong>de</strong>n sind, be<strong>de</strong>utet<br />

die Zahl von 14 erbeuteten Imagines, daß sie hier<br />

im Waldgebiet Schnellert eine wichtige Rolle<br />

beim Abbau von morschem Holz <strong>de</strong>r Laubbäume<br />

bil<strong>de</strong>n. Die Larven wur<strong>de</strong>n bisher in Buchen- und<br />

Erlenmulm gefun<strong>de</strong>n (Mannheims 1951-1968).<br />

Dictenidia bimaculata L. Einzige Art <strong>de</strong>r Gattung<br />

in Europa. Verhalten und Lebensweise ähnlich<br />

<strong>de</strong>n Ctenophora-Arten. Von <strong>de</strong>n vier Weibchen<br />

wur<strong>de</strong> nur eines mit <strong>de</strong>m Baumstammeklektor<br />

gefangenen, zwei mit Leimringen und eines<br />

mittels Malaisezelt. Die Larven wur<strong>de</strong>n im Mulm<br />

verschie<strong>de</strong>ner Laubbäume gefun<strong>de</strong>n. Po<strong>de</strong>nas<br />

(1995) gibt von Littauen an, dass die Larven in<br />

verrotteten Stümpfen von Birke und Erle leben,<br />

in Westfalen in mo<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Buchenstämmen und<br />

–stümpfen (Noll 1985). In Oberösterreich wur<strong>de</strong>n<br />

sie mehrmals in morschem Holz von Prunus<br />

padus gefun<strong>de</strong>n.<br />

Tanyptera atrata L. Weitverbreitet von<br />

Westeuropa bis Sibirien, ebenfalls nur in Waldgebieten.Die<br />

Weibchen errinnern mit ihrem langen<br />

und säbelförmig aufgebogenen Abdomenen<strong>de</strong><br />

sehr an große Schlupfwespen. Mannheims (1951-<br />

1968) gibt an, dass die Larven unter <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong><br />

von verhälnismäßig gesun<strong>de</strong>n Laubbäumen<br />

minieren. In Oberösterreich wur<strong>de</strong> sie aus <strong>de</strong>m<br />

Holz morscher Erlen (Alnus glutinosa) gezogen<br />

352<br />

Fig. 1: Tanyptera atrata. (Foto: P. Vogtenhuber)<br />

und sie ist die häufigste Art <strong>de</strong>r Gattungsgruppe.<br />

Hier im Waldgebiet Schnellert dürfte sie seltener<br />

sein, da nur ein Männchen in einer Malaise-Falle<br />

gefangen wur<strong>de</strong>.<br />

Nephrotoma appendiculata Pierre und N.<br />

cornicina L.: Bei<strong>de</strong> Arten bevorzugen offenes<br />

Gelän<strong>de</strong> und sind im Wald nur Irrgäste. N. appendiculata<br />

kommt in Wiesen vor, weil sie aber in<br />

Luxenburg die häufigste Tipuli<strong>de</strong> ist, wur<strong>de</strong>n hier<br />

doch drei Exemplare gefangen. Die Larve lebt<br />

zunächst von pflanzlichem Detritus und später<br />

auch von Graswurzeln. N. cornicina ist hauptsächlich<br />

am Waldrand und im offenen Busch zu<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

Tipula (Acutipula) vitata Meig.: Kommt nur in<br />

West- und Nor<strong>de</strong>uropa vor, Larve lebt in sehr<br />

feuchter Laubstreu an Bächen.<br />

Tipula (Dendrotipula) flavolineata Meig.: In<br />

Europa weitverbreitet aber nie zahlreich. Die<br />

Larven wur<strong>de</strong>n in morschem Holz verschie<strong>de</strong>ner<br />

Laubbäume gefun<strong>de</strong>n.<br />

Tipula (Lunatipula) helvola Loew: Süd- und<br />

Mitteleuropa. Während sie in Sü<strong>de</strong>uropa oft häufig<br />

ist, in Mitteleuropa seltener. Larven unbekannt,<br />

wur<strong>de</strong> in Mitteleuropa in warmen eher trockenen<br />

Laubwäl<strong>de</strong>rn gefangen, vermutet wur<strong>de</strong>, dass<br />

sie in <strong>de</strong>n oberen Bo<strong>de</strong>nschichten von verrotten<strong>de</strong>m<br />

Laub leben. Da hier drei Exemplare mit<br />

<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>neklektor gefangen wur<strong>de</strong>n, wird diese<br />

Annahme zutreffen. Ist im Gebiet mit elf gefangenen<br />

Exemplaren bemerkenswert häufig.<br />

Tipula (Lunatipula) livida van <strong>de</strong>r Wulp:<br />

Verbreitung – im Großteil Europas, in Nor<strong>de</strong>uropa<br />

nur Einzelfun<strong>de</strong>. Lebt in <strong>de</strong>r Laubstreu feuchter<br />

Wäl<strong>de</strong>r auch im Erlenbruch gefun<strong>de</strong>n.<br />

Tipula (Lunatipula) lunata L. Weitvertbreitet in<br />

Europa und Asien. Larven wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Streuschicht<br />

eher trockener Wäl<strong>de</strong>r und unter Hecken<br />

gefun<strong>de</strong>n, auch in trockenem Holzmulm.<br />

Tipula (Lunatipula) vernalis Meig. Europa außer<br />

Spanien und Italien, in Mitteleuropa häufig.<br />

Larve lebt in <strong>de</strong>n obersten Bo<strong>de</strong>nschichten in<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>sten Biotopen – in eher trockenen<br />

Wiesen bis zum semiaquatischen Bo<strong>de</strong>n eines<br />

Erlenbruchs. Flugzeit hier nur Mai bis Anfang<br />

Juni, die meisten Exemplare wur<strong>de</strong>n in einer<br />

hängen<strong>de</strong>n Malaisefalle gefangen.<br />

Ferrantia • 50 / 2007

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