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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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L. Beck, J. Römbke, F. Meyer, J. Spelda, S. Woas Bo<strong>de</strong>nfauna<br />

98<br />

Ökologischer Vergleich <strong>de</strong>r Oribati<strong>de</strong>nzönosen<br />

anhand taxonomischer<br />

Großgruppen<br />

Wie in Kap. 3.2 erwähnt, ist die Analyse <strong>de</strong>r<br />

Zönose auf <strong>de</strong>r Stufe taxonomischer Großgruppen<br />

bei artenreichen Tiergruppen ein Zwischenschritt<br />

zwischen <strong>de</strong>n Summenparametern wie<br />

Gesamtartenzahl und Gesamtabundanz und<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>taillierten Artenanalyse (Beck et al. 1997).<br />

Im Gegensatz zu letzterer benötigt man nur<br />

Morphospezies, die allerdings soweit bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n müssen, dass sie einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Großgruppe zugeordnet wer<strong>de</strong>n können. Man<br />

umgeht damit in Tiergruppen mit einer größeren<br />

Zahl an unklaren und mangelhaft beschriebenen<br />

Arten wie <strong>de</strong>n Oribati<strong>de</strong>n Fehlbestimmungen und<br />

erhält eine erste qualitative Information über die<br />

Zönose.<br />

Bei <strong>de</strong>n Oribati<strong>de</strong>n lassen sich nach Woas 7<br />

taxonomische Großgruppen unterschei<strong>de</strong>n (siehe<br />

Beck, Woas & Horak 1997). Ordnet man die Arten<br />

diesen Gruppen zu (Tab. 15) und betrachtet die<br />

Artenzahlen bzw. in normierter Form die Artendominanz,<br />

dann ergeben sich zwar keine dramatischen<br />

Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n drei Schnellert-<br />

Standorten, aber diese Unterschie<strong>de</strong> lassen eine<br />

durchaus charakteristische Ten<strong>de</strong>nz erkennen. So<br />

nehmen die bei<strong>de</strong>n Gruppen, die vor allem kleine<br />

euedaphische, meist individuenstarke Arten<br />

umfassen, nämlich die basalen Nie<strong>de</strong>ren Oribati<strong>de</strong>n<br />

und die Oppioi<strong>de</strong>a von LXP über LXM zu<br />

LXS hin ab. Die Abnahme <strong>de</strong>r Artenzahlen bei<br />

<strong>de</strong>n basalen Höheren Oribati<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n basalen<br />

Pterogasterinen fällt wegen <strong>de</strong>r geringen Absolutzahlen<br />

weniger ins Gewicht und die Artenzahlen<br />

<strong>de</strong>r peripheren Nie<strong>de</strong>ren, Euphere<strong>de</strong>rmata und<br />

peripheren Pterogasterina nehmen kaum ab o<strong>de</strong>r<br />

sogar leicht zu.<br />

Weitergehen<strong>de</strong> Informationen liefern die Abundanz<br />

bzw. in ihrer normierten Form die Individuendominanz:<br />

Die Oribati<strong>de</strong>n-Zönose von LXP wird von<br />

<strong>de</strong>n Oppoi<strong>de</strong>a vollkommen dominiert, wobei <strong>de</strong>r<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich hohe Anteil von 84 % umso höher<br />

zu bewerten ist, als die Gesamtabundanz <strong>de</strong>r<br />

Oribati<strong>de</strong>n auf dieser Fläche sowieso schon rund<br />

doppelt so hoch als auf LXM und fast viermal so<br />

hoch als auf LXS ist. 9 <strong>de</strong>r 10 dominanten Arten<br />

in LXP gehören zu <strong>de</strong>n Oppii<strong>de</strong>n (Anhang 3).<br />

Umgekehrt treten auf LXS die Pterogasterinen<br />

und die peripheren Nie<strong>de</strong>ren Oribati<strong>de</strong>n hervor,<br />

die überwiegend durch relativ große Arten<br />

gekennzeichnet sind, die aber bei weitem nicht<br />

die Abundanzen <strong>de</strong>r kleinen Massenarten <strong>de</strong>r<br />

Oppii<strong>de</strong>n und Brachychthonii<strong>de</strong>n erreichen. LXM<br />

nimmt generell eine Zwischenstellung zwischen<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Flächen ein.<br />

Vergleich <strong>de</strong>r Oribati<strong>de</strong>nzönosen <strong>de</strong>r<br />

Luxemburger Standorte mit südwest-<br />

und west<strong>de</strong>utschen Standorten<br />

anhand ökologischer Indizes<br />

Ebenfalls auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Morphospezies, also<br />

mit einwandfreier Unterscheidung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Taxa, aber ohne <strong>de</strong>ren oft schwierige Benennung,<br />

lassen sich Standorte mit Hilfe ökologischer<br />

Indizes differenzieren. Die in Tabelle 14 aufgeführten<br />

Standorte wer<strong>de</strong>n mit Hilfe dreier häufig<br />

angewandter ökologisches Indizes, <strong>de</strong>m Shannon-<br />

In<strong>de</strong>x für die Diversität und <strong>de</strong>r daraus abgleiteten<br />

Evenness, <strong>de</strong>m Sörensen-Quotienten für<br />

die Arteni<strong>de</strong>ntität und <strong>de</strong>r Renkonen-Zahl für<br />

die Dominanzi<strong>de</strong>ntität verglichen (methodische<br />

Details siehe Mühlenberg 1993).<br />

Der Shannon-In<strong>de</strong>x (H ) ist ein Maß für die α-<br />

s<br />

Diversität, d.h. die an einem Standort o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Probe vorgefun<strong>de</strong>nen Zahl <strong>de</strong>r<br />

Arten und ihrer Gleich- o<strong>de</strong>r Ungleichverteilung.<br />

Der Wert steigt mit zunehmen<strong>de</strong>r Artenzahl und<br />

zunehmen<strong>de</strong>r Gleichverteilung. Die Evenness (E)<br />

gibt an, wie hoch <strong>de</strong>r H -Wert im Verhältnis zum<br />

s<br />

maximalen Wert H ist, <strong>de</strong>r bei Gleichverteilung<br />

max<br />

o<strong>de</strong>r gleicher Häufigkeit aller vorkommen<strong>de</strong>n<br />

Arten erreicht wird. Ihr Wert liegt zwischen 0 und<br />

1 und kann bei Multiplikation mit 100 auch als<br />

Prozentzahl gelesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Diversitätswerte H s <strong>de</strong>r drei Luxemburger<br />

Standorte unterschei<strong>de</strong>n sich, und zwar LXS<br />

<strong>de</strong>utlicher von LXM und LXP, die nahe beieinan<strong>de</strong>r<br />

am unteren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Vergleichsreihe liegen.<br />

In <strong>de</strong>r Reihenfolge aller herangezogener Standorte<br />

ist keine Reihung nach pH o<strong>de</strong>r Humusform<br />

erkennbar, auch die Artenzahl, die ja als eines <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n bestimmen<strong>de</strong>n Faktoren in <strong>de</strong>n Shannon-<br />

In<strong>de</strong>x eingeht, ist nicht entschei<strong>de</strong>nd. Am meisten<br />

wird die Reihenfolge offensichtlich von <strong>de</strong>m<br />

zweiten Faktor, <strong>de</strong>r Gleich- o<strong>de</strong>r Ungleichverteilung<br />

<strong>de</strong>r Arten geprägt. Die Reihung nach<br />

abnehmen<strong>de</strong>r Evenness zeigt gegenüber <strong>de</strong>r<br />

Reihung nach H s einige interessante Abweichungen:<br />

An die Spitze tritt nach Schriesheim mit<br />

Bruchsal sogar <strong>de</strong>r artenärmste Standort. Bei<strong>de</strong><br />

Ferrantia • 50 / 2007

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