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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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R. Proess Geradflügler - orthoptères - Orthoptera<br />

es sich um nachtaktive, durch <strong>de</strong>n Menschen<br />

weltweit verschleppte Arten. Sie können in Mitteleuropa<br />

nur in beheizten Gebäu<strong>de</strong>n (o<strong>de</strong>r auf<br />

Müllplätzen mit Gärungswärme) überleben und<br />

wer<strong>de</strong>n als Vorratsschädlinge und Krankheitsübertrager<br />

(durch Verschmutzung <strong>de</strong>r Nahrungsmittel)<br />

gefürchtet und bekämpft.<br />

Schaben sind hemimetabole Insekten. Aus <strong>de</strong>n<br />

in Form eines Eikokons (Oothek) abgelegten<br />

Eiern (12 - 50 pro Kokon) schlüpfen Larven die<br />

sich durch Häutungen (6 - 10 Larvenstadien) in<br />

Imagines verwan<strong>de</strong>ln. Das bei holometabolen<br />

Insekten vorhan<strong>de</strong>ne Puppenstadium fehlt. Die<br />

Larven ähneln <strong>de</strong>n Imagines und unterschei<strong>de</strong>n<br />

sich von diesen hauptsächlich durch die noch<br />

nicht voll entwickelten Flügel. Eine exakte Artbestimmung<br />

<strong>de</strong>r Larven ist in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />

nicht möglich.<br />

Die meisten Arten <strong>de</strong>r Blatto<strong>de</strong>a sind phytophag,<br />

es gibt jedoch auch omnivore und zoophage<br />

Arten.<br />

Die meisten Schabenarten sind flugfähig,<br />

fliegen aber nur selten (Hoffmann 1966, Harz &<br />

Kaltenbach 1976).<br />

2.2. Erfassungsmetho<strong>de</strong>n<br />

Die Erfassung <strong>de</strong>r Schaben erfolgte mit Hilfe<br />

<strong>de</strong>r im Kapitel "Méthodologie commune <strong>de</strong><br />

l’échantillonnage <strong>de</strong>s invertébrés" beschriebenen<br />

Metho<strong>de</strong>n und Fallentypen.<br />

2.3. Verarbeitung und Bestimmung<br />

<strong>de</strong>r Proben<br />

Die in <strong>de</strong>n Fallen erbeuteten Schaben wur<strong>de</strong>n in<br />

70% Ethylalkohol konserviert und mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />

Bestimmungsschlüssel von Hoffmann (1966) und<br />

Schaefer (2000) bestimmt.<br />

Das Sammlungsmaterial befin<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r<br />

Sammlung <strong>de</strong>s Naturhistorischen Museums.<br />

2.4. Ergebnisse<br />

Bei <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Untersuchung wur<strong>de</strong>n im<br />

Schnellert insgesamt 97 Schaben gesammelt.<br />

Ferrantia • 50 / 2007<br />

Dabei wur<strong>de</strong>n zwei Arten nachgewiesen (Nomenklatur<br />

und Systematik nach Harz & Kaltenbach<br />

1976):<br />

Familie Ectobiidae<br />

• Ectobius sylvestris (33 Exemplare)<br />

• Ectobius lapponicus (3 Exemplare)<br />

Bei 61 eingesammelten Individuen han<strong>de</strong>lte es<br />

sich um Larven in unterschiedlichen Entwicklungsstadien<br />

die nicht bis auf Artniveau bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

2.5. Diskussion<br />

Die Gemeine Waldschabe (Ectobius sylvestris)<br />

kommt Hoffmann (1966) zufolge bevorzugt<br />

in Eichen- und Buchenwäl<strong>de</strong>rn vor und ist<br />

in Luxemburg die häufigste Art <strong>de</strong>r Gattung<br />

Ectobius. Es ist <strong>de</strong>mnach nicht erstaunlich, dass<br />

Ectobius sylvestris auch im Schnellert am häufigsten<br />

gefangen wur<strong>de</strong>.<br />

Die Lappländische Waldschabe (Ectobius lappnicus)<br />

wur<strong>de</strong> im Schnellert nur vereinzelt nachgewiesen.<br />

Sie ist in Luxemburg relativ häufig, bevorzugt<br />

aber sonnige, warme Waldlichtungen (Hoffmann<br />

1966). Der Schnellert erfüllt mit seinen west- und<br />

nordwestexponierten Hängen nur ungenügend<br />

die Biotopansprüche dieser Art.<br />

Auch bei <strong>de</strong>n Schaben erwiesen sich die an<br />

stehen<strong>de</strong>n Bäumen befestigten Baumstammeklektoren<br />

als ergiebigster Fallentyp: 87% <strong>de</strong>r Blatto<strong>de</strong>a<br />

wur<strong>de</strong>n in diesen Fallen erbeutet, die restlichen<br />

13% verteilen sich relativ gleichmäßig auf die<br />

an<strong>de</strong>ren Fallentypen.<br />

In puncto Baumart läßt sich ein ein<strong>de</strong>utige<br />

Präferenz für Eichen feststellen: 97% <strong>de</strong>r mit<br />

<strong>de</strong>n Baumstammeklektoren gefangenen Schaben<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Eklektoren Nummer 2 und 3<br />

erbeutet, <strong>de</strong>n einzigen die an Eichen befestigt<br />

waren.<br />

Als günstigste Fangperio<strong>de</strong> erwies sich <strong>de</strong>r<br />

Spätsommer und Frühherbst: 63% aller Schaben<br />

wur<strong>de</strong>n zwischen Mitte August und Mitte Oktober<br />

gefangen.<br />

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