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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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J. Pir Fle<strong>de</strong>rmäuse – chauves-souris - Mammalia, Chiroptera<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse – chauves-souris -<br />

Mammalia, Chiroptera<br />

1. Einleitung<br />

Fle<strong>de</strong>rmäuse stellen einen wichtigen Bestandteil<br />

in Waldökosystemen. Dieser Lebensraum bietet<br />

für Fle<strong>de</strong>rmäuse eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

ökologischer Funktionen, die sowohl im Raum<br />

als auch in <strong>de</strong>r Zeit und in <strong>de</strong>n ökologischen<br />

Ansprüchen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Fle<strong>de</strong>rmausarten<br />

stark variieren (Mesche<strong>de</strong> & Heller 2000).<br />

Wäl<strong>de</strong>r zählen zu <strong>de</strong>n (fle<strong>de</strong>rmaus)artenreichsten<br />

Lebensräumen in unserer Naturlandschaft.<br />

Nahezu alle <strong>de</strong>r 18 rezent in Luxemburg vorkommen<strong>de</strong>n<br />

Arten (Harbusch et al. 2002) nutzen<br />

Wäl<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st als Teillebensraum während<br />

einer bestimmten Jahreszeit.<br />

Die Bechsteinfle<strong>de</strong>rmaus (Myotis bechsteinii) ist die<br />

wohl am stärksten an großflächige und zusam-<br />

Abb. 1: Bechsteinfle<strong>de</strong>rmaus (Myotis bechsteinii).<br />

Ferrantia • 50 / 2007<br />

Jacques Pir<br />

57, rue <strong>de</strong>s Carrefours<br />

L-8015 Strassen<br />

jacques.pir@education.lu<br />

menhängen<strong>de</strong> Waldgebiete gebun<strong>de</strong>ne Fle<strong>de</strong>rmausart<br />

in Mitteleuropa. Als Charakterart naturnaher<br />

Laubwäl<strong>de</strong>r nutzt sie Wäl<strong>de</strong>r ganzjährig<br />

über Quartiere und Jagdgebiete (Kerth et al. 2002).<br />

Arten wie <strong>de</strong>r Grosse Abendsegler (Nyctalus<br />

nocula) reproduzieren sich in Wäl<strong>de</strong>rn (Boonman<br />

2000), jagen jedoch meist in offenen Landschaften.<br />

Das Vorkommen an<strong>de</strong>rer Arten, wie z.B. das<br />

<strong>de</strong>r Wasserfle<strong>de</strong>rmaus (Myotis daubentonii), <strong>de</strong>r<br />

Grossen und Kleinen Bartfle<strong>de</strong>rmaus (Myotis<br />

brandtii, M. mystacinus) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kleinen Abendseglers<br />

(Nyctalus leisleri) ist hingegen an waldnahe<br />

Wasserflächen, Lichtungen o<strong>de</strong>r an Waldrän<strong>de</strong>r<br />

gebun<strong>de</strong>n (Dietz & Boye 2004, Dense & Rahmel<br />

2002, Tupinier & Aellen 2001, Harbusch et al.<br />

2002, Schorcht 2004). Die Wochenstubenkolonien<br />

weiterer Arten, wie z.B. die <strong>de</strong>r Grossen Hufeisennase<br />

(Rhinolophus ferrumequinum), <strong>de</strong>s Grossen<br />

Mausohrs (Myotis myotis) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wimperfle<strong>de</strong>rmaus<br />

(Myotis emarginatus) befin<strong>de</strong>n sich in<br />

Dörfern und Städten in traditionellen Gebäu<strong>de</strong>n,<br />

wobei diese Arten aber überwiegend Laubwäl<strong>de</strong>r<br />

o<strong>de</strong>r Waldrän<strong>de</strong>r als Jagdgebiete nutzen (Pir et al.<br />

2004, Arlettaz 1995, Güttinger 1997, Pir 2004).<br />

Die Qualität von Waldlebensräumen wie <strong>de</strong>m<br />

"Schnellert" hängt für Fle<strong>de</strong>rmäuse, ob nun<br />

ganzjährig als Habitat o<strong>de</strong>r als Teillebensraum<br />

genutzt, größtenteils von <strong>de</strong>r Verfügbarkeit <strong>de</strong>s<br />

natürlichen Quartier- und Nahrungsangebotes ab:<br />

Sobald Waldbestän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r einzelne Bäume im<br />

Bestand eine reifes Alter erreichen (> 100-120<br />

Jahre), bil<strong>de</strong>n sie oft eine breites Spektrum an<br />

potentiellen Baumquartieren aus, die neben<br />

an<strong>de</strong>ren Tierarten (Spechte, Kleiber, Mäuse,<br />

Schläfer, Wespen, Hornissen,...) von Fle<strong>de</strong>r-<br />

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