"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...
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L. Beck, J. Römbke, F. Meyer, J. Spelda, S. Woas Bo<strong>de</strong>nfauna<br />
von O. pallida bis heute überlebt. So fällt auch auf,<br />
dass M. germanica auf unseren Probenflächen nicht<br />
gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, obgleich die Art aus Luxemburg<br />
durchaus bekannt ist. Es sind sogar Fun<strong>de</strong> aus<br />
<strong>de</strong>r Nachbarschaft (Echternach) bekannt (Remy &<br />
Hoffmann 1959).<br />
Da bei<strong>de</strong> Zeitfänge zur selben Jahreszeit, ja sogar<br />
am selben Tag (21. Oktober) stattfan<strong>de</strong>n, die<br />
Witterung vergleichbar und die Sammelmetho<strong>de</strong><br />
dieselbe war, lässt sich durch einen Vergleich<br />
bei<strong>de</strong>r Aufsammlungen abschätzen, wie repräsentativ<br />
ein einzelner Zeitfang für die lokal auftreten<strong>de</strong><br />
Fauna ist, o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rs ausgedrückt, ob sich<br />
die Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Fangzahlen allein durch<br />
zufällige Schwankungen erklären lassen. Hierzu<br />
wur<strong>de</strong>n die Fangzahlen aller Probenflächen<br />
vereinigt (Tab. 11, 12), ausgenommen <strong>de</strong>r Fichtenforst<br />
nahe <strong>de</strong>r Probefläche "Mar<strong>de</strong>lle", <strong>de</strong>r nur im<br />
Jahre 1998 beprobt wur<strong>de</strong> (Fläche LXMP). Es lässt<br />
sich dann feststellen, dass die Artenzahlen bei allen<br />
drei intensiver erfassten Taxa <strong>de</strong>r Makroarthropo<strong>de</strong>nfauna<br />
(Asseln, Hun<strong>de</strong>rt- und Tausendfüßer)<br />
sehr ähnlich sind (Tab. 12). Bei <strong>de</strong>n Tausendfüßern<br />
weichen auch die Individuenzahlen nur in geringen<br />
Maße voneinan<strong>de</strong>r ab (Tab. 11). Es lässt sich somit<br />
sagen, dass eine einzelne Aufsammlung, vorausgesetzt<br />
sie fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r optimalen Zeit, nämlich<br />
Mitte Oktober statt, die Lokalfauna <strong>de</strong>r genannten<br />
Tiergruppen repräsentativ erfasst. Wer<strong>de</strong>n die<br />
stochastischen Unterschie<strong>de</strong> herausgerechnet,<br />
so dokumentieren Zeitvergleiche auch Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>r Dominanzstruktur. So lässt sich die<br />
stärkere Dominanz <strong>de</strong>r Schnurfüßer T. niger und<br />
A.nitidus im Jahre 1998 gegenüber <strong>de</strong>r stärkeren<br />
Dominanz <strong>de</strong>r Samenfüßer C. sylvestre und C.<br />
rawlinsii im Jahre 1999 mit einiger Wahrscheinlichkeit<br />
auf das kühlere Wetter am Probennahmetag<br />
1999 zurückführen, das die Fangergebnisse<br />
durchaus beeinflussen kann. Die Hun<strong>de</strong>rtfüßergesellschaft<br />
ist charakteristisch für einen montanen,<br />
Ferrantia • 50 / 2007<br />
mitteleuropäischen Laubwald. Dies zeigt sich<br />
an <strong>de</strong>r Dominanz von Lithobius macilentus und<br />
<strong>de</strong>m im Vergleich dazu geringen Auftreten von<br />
L. mutabilis. Das Häufigkeitsverhältnis zwischen<br />
diesen bei<strong>de</strong>n Arten charakterisiert eine Hun<strong>de</strong>rtfüßer-Artengemeinschaft<br />
entwe<strong>de</strong>r als montan (L.<br />
macilentus dominant) o<strong>de</strong>r kontinental (L. mutabilis<br />
dominant, Spelda 1999a, 1999b). Fründ (1991) führt<br />
diese Dominanzunterschie<strong>de</strong> auf Unterschie<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlagsmenge zurück. Eine weitere<br />
dominante Chilopo<strong>de</strong>nart war Cryptops parisi.<br />
Ihre Anwesenheit anstelle von C. hortensis weist<br />
auf kühle Standortbedingungen hin. Allerdings<br />
mei<strong>de</strong>t C. parisi, ebenso wie L. <strong>de</strong>ntatus, ausgesprochen<br />
kalte Standorte (Spelda 1999a). Auch<br />
die Erdläufer weisen ein für kühle Laubwäl<strong>de</strong>r<br />
typisches Artenspektrum auf. C. parisi trat im<br />
Jahre 1998 zahlreicher als 1999 auf.<br />
Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Tausendfüßern lassen<br />
sich bei <strong>de</strong>n Hun<strong>de</strong>rtfüßern die Fänge <strong>de</strong>r Jahre<br />
1998 und 1999 nicht ohne weiteres vergleichen.<br />
In <strong>de</strong>n Fängen vom Herbst 1998 lagen die Tiere<br />
nämlich bedauerlicherweise stark fragmentiert<br />
vor. Da infolge<strong>de</strong>ssen die bestimmungsrelevanten<br />
Beine bei <strong>de</strong>n Steinläufern (Gattung Lithobius)<br />
abgebrochen waren, ließen sich diese größtenteils<br />
nicht mehr bestimmen.<br />
Im Verlauf <strong>de</strong>r Untersuchung wur<strong>de</strong>n am<br />
Schnellert 8 Asselarten nachgewiesen. Das Artenspektrum<br />
entspricht <strong>de</strong>mjenigen typischer mitteleuropäischer<br />
Wäl<strong>de</strong>r montaner Ausprägung. Die<br />
Dominanz <strong>de</strong>r Mauerassel (Oniscus asellus) auf<br />
<strong>de</strong>r Probenfläche Predigtstuhl weist darauf hin,<br />
dass diese im Jahre 1999 durch menschlichen o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Einfluß (z.B. Wild) eine Störung aufwies.<br />
Die Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Individuenzahlen sind<br />
gegenüber 1998 so <strong>de</strong>utlich, dass sie auch einer<br />
statistischen Prüfung standhalten. Mit Porcellio<br />
monticola wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Probenfläche "Mar<strong>de</strong>lle"<br />
eine typisch atlantische Art nachgewiesen.<br />
Tab. 13: Summenparameter Abundanz (Ind/m²) und Artenzahl <strong>de</strong>r Oribati<strong>de</strong>n, unterschie<strong>de</strong>n nach<br />
ihrem Vorkommen in Streuauflage (s) und oberem Mineralbo<strong>de</strong>n (a) an <strong>de</strong>n 3 Standorten<br />
Predigtstuhl (LXP), Mar<strong>de</strong>lle (LXM) und Schluchtwald (LXS).<br />
LXPs LXPa LXMs LXMa LXSs LXSa<br />
Artenzahl 67 29 46 32 41 29<br />
2,3: 1 1,4: 1 1,4: 1<br />
Ind/qm 50.850 16.692 26.588 11.189 9.367 9.190<br />
3,0: 1 2,4: 1 1,0: 1<br />
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