"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...
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L. Beck, J. Römbke, F. Meyer, J. Spelda, S. Woas Bo<strong>de</strong>nfauna<br />
78<br />
Zwischen <strong>de</strong>n Felsen bzw. Blöcken an steilen Stellen<br />
Polystichum aculeatum (reichlich) und Mercurialis<br />
perennis (Übergänge zum Schluchtwald, Zeiger<br />
einer sehr guten Basenversorgung.<br />
Schluchtwald (LXS): Dieser zieht sich kilometerlang<br />
unterhalt <strong>de</strong>s Felsban<strong>de</strong>s am oberen<br />
Talhang entlang in wechseln<strong>de</strong>r Ausprägung,<br />
überwiegend nicht als eigentlicher Schluchtwald,<br />
son<strong>de</strong>rn als Steilhang-Buchenwald, an <strong>de</strong>n<br />
reichsten Stellen aber auch als echter Schluchtwald<br />
mit entsprechend artenreichem Baumbestand. An<br />
<strong>de</strong>r Probenstelle vom Oktober 1999, etwa 0,5-1<br />
km vom Parkplatz Predigstuhl nach W bzw. S,<br />
lässt sich die Vegetation folgen<strong>de</strong>rmaßen charakterisieren:<br />
Am Fuß <strong>de</strong>s Felsban<strong>de</strong>s blockreicher<br />
Steilhang, Buchenwald mit zahlreichen anspruchsvollen<br />
Arten; etwas tiefer am Hang Übergang<br />
zum Schluchtwald auf Blöcken. Oberer Teil <strong>de</strong>s<br />
Hanges mit Dominanz <strong>de</strong>r Buche, im unteren<br />
Teil auf Blöcken (neben Buchen) Tilia platyphyllos,<br />
Ulmus glabra (Bergulme, als Strauch, fraglich ob<br />
auch als Baum), Acer pseudoplatanus. Krauschicht<br />
insgesamt einheitlich: Reichlich Mercurialis<br />
perennis, Melica uniflora, spärlicher Festuca altissima;<br />
außer<strong>de</strong>m Galium odoratum, He<strong>de</strong>ra helix, Drypteris<br />
filix-mas, Athyrium filix-femina. Keine Arten ärmerer<br />
Standorte, keine beson<strong>de</strong>ren Feuchtezeiger.<br />
3 Metho<strong>de</strong>n<br />
3.1 Sammel- und<br />
Extraktionsmetho<strong>de</strong>n<br />
Insgesamt wur<strong>de</strong>n an drei Terminen Proben<br />
genommen: 21.05.1998, 21.10.1998 und 20.10.1999.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Hauptflächen, Predigtstuhl und<br />
Mar<strong>de</strong>lle wur<strong>de</strong>n standardmäßig beprobt, so<br />
dass die faunistischen Ergebnisse mit <strong>de</strong>njenigen<br />
von zahlreichen Waldstandorten in Süd- und<br />
West<strong>de</strong>utschland aus unseren Beprobungsprogrammen<br />
vergleichbar sind. Der Schluchtwald<br />
konnte aus arbeitstechnischen Grün<strong>de</strong>n nur<br />
teilweise nach <strong>de</strong>m standardmäßigen Probenschema<br />
beprobt wer<strong>de</strong>n. Dennoch wur<strong>de</strong> versucht,<br />
das Artenspektrum für die Mesofauna, sowohl<br />
Enchytraeen als auch Oribati<strong>de</strong>n, möglichst<br />
vollständig zu erfassen.<br />
Regenwürmer (ISO 2003a; teils modifiziert)<br />
(1) Elektrofang mit anschließen<strong>de</strong>m Nachgraben<br />
(siehe Foto S. 130). Die Streu wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r<br />
Probenstelle abgeräumt und auf einer Plane<br />
von Hand durchsucht. Anschließend wur<strong>de</strong><br />
ein Elektrofanggerät <strong>de</strong>r Oktettmetho<strong>de</strong> nach<br />
Thielemann (Dunger & Fiedler 1997: 425) mit<br />
einer Fangfläche von 1/8 m² auf <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>noberfläche<br />
installiert und 30 min. mit schrittweise<br />
erhöhter Spannung von 100-600 V betrieben. Zur<br />
Kontrolle wur<strong>de</strong> anschließend <strong>de</strong>r Mineralbo<strong>de</strong>n<br />
auf <strong>de</strong>r Fangfläche 25-30 cm tief mit einem Spaten<br />
ausgehoben und ebenfalls auf einer Plane vor Ort<br />
von Hand durchsucht. Diese Beprobung wur<strong>de</strong><br />
jeweils an drei Probenstellen durchgeführt.<br />
(2) Graben und Formolgießen: Dabei wur<strong>de</strong>n<br />
innerhalb eines Stechrahmens von 1/9 m² schicht-<br />
und portionsweise Streu und <strong>de</strong>r obere Mineralbo<strong>de</strong>n<br />
bis zu einer Tiefe von 25-30 cm ausgehoben<br />
und auf einer Plane vor Ort von Hand durchsucht.<br />
Anschließend wur<strong>de</strong> eine 0,2 %ige Formollösung<br />
in das gegrabene Loch gegossen, bis die Lösung<br />
mehrere Minuten lang nicht mehr versickerte. Die<br />
an <strong>de</strong>r Oberfläche austreten<strong>de</strong>n Regenwürmer<br />
wur<strong>de</strong>n abgesammelt. Auch diese Beprobung<br />
wur<strong>de</strong> jeweils an drei Stellen durchgeführt.<br />
Angesichts <strong>de</strong>s hohen Zeitaufwan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />
Beprobung wur<strong>de</strong>n die Regenwürmer auf <strong>de</strong>n<br />
Flächen LXP und LXM an <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n<br />
Probenterminen 1998 nur jeweils mit einer<br />
Metho<strong>de</strong> gefangen und zwar im Mai mit Metho<strong>de</strong><br />
(1), im Oktober mit Metho<strong>de</strong> (2). Damit sind<br />
die Ergebnisse <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Termine quantitativ<br />
nicht direkt vergleichbar. Die Metho<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n<br />
variiert, um das Artenspektrum möglichst<br />
vollständig zu erfassen. Sie ermöglichen aber auch<br />
eine Schätzung <strong>de</strong>r Siedlungsdichte und Biomasse<br />
<strong>de</strong>r Regenwürmer. Am dritten Probentermin im<br />
Oktober 1999 wur<strong>de</strong>n Regenwürmer nochmals<br />
unsystematisch zur Vervollständigung <strong>de</strong>r Artenliste<br />
aufgesammelt. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n an allen<br />
Terminen Regenwürmer an "beson<strong>de</strong>ren" Stellen<br />
wie beispielsweise im nassen Umkreis eines<br />
Wasseraustritts auf <strong>de</strong>r Fläche am Predigtstuhl<br />
mit Mullhumus und auffallend vielen Regenwurmkothaufen<br />
von Hand o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Spaten<br />
eingesammelt.<br />
Die Fläche LXS wur<strong>de</strong> nicht beprobt.<br />
Ferrantia • 50 / 2007