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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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L. Beck, J. Römbke, F. Meyer, J. Spelda, S. Woas Bo<strong>de</strong>nfauna<br />

104<br />

Fall ist die Kategorie "Wald" vorgegeben, und eine<br />

weitere Präzisierung, nämlich die Trennung in<br />

"Laubwald" und "Na<strong>de</strong>lwald" ist sinnvoll. Danach<br />

lassen sich folgen<strong>de</strong> zoozönotischen Parameter<br />

einsetzen:<br />

(1) Summenparameter wie Gesamtabundanz<br />

und Gesamtartenzahl sind die ersten und am<br />

einfachsten zu bestimmen<strong>de</strong>n Parameter bei<br />

je<strong>de</strong>r Analyse einer Oribati<strong>de</strong>nzönose. Wie<br />

gezeigt (Tab. 14), ermöglichen sie die Formulierung<br />

eines ersten, noch groben Erwartungswertes,<br />

d.h. "wenig" o<strong>de</strong>r "viel" Arten<br />

bzw. Individuen. Mit wachsen<strong>de</strong>r Datenbasis,<br />

d.h. mit zunehmen<strong>de</strong>r Anzahl entsprechend<br />

gründlich beprobter Standorte, wird sich diese<br />

Skala weiter differenzieren und mit konkreten<br />

Zahlenwerten belegen lassen.<br />

(2) Auf <strong>de</strong>r nächsten Ebene wer<strong>de</strong>n die festgestellten<br />

Arten taxonomischen Großgruppen<br />

zugeordnet, wofür eine I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>r<br />

Morphospezies auf Gattungs- o<strong>de</strong>r Familienniveau<br />

ausreicht. Arten- und Individuendominanz<br />

<strong>de</strong>r taxonomischen Großgruppen<br />

bestätigen die Reihenfolge und präzisieren die<br />

Unterschie<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r mit Summenparametern<br />

gewonnenen Unterscheidung <strong>de</strong>r Luxemburger<br />

Standorte (Tab. 15). LXM und LXP rücken näher<br />

zusammen und gemeinsam weiter weg von<br />

LXS.<br />

(3) Morphospezies-basierte ökologische Indizes,<br />

für die zwar die Übereinstimmung <strong>de</strong>r Bestimmungsergebnisse,<br />

nicht aber <strong>de</strong>ren genaue<br />

Benennung an allen verglichenen Standorten<br />

Voraussetzung ist – in <strong>de</strong>r Praxis wird die<br />

Übereinstimmung allerdings meist durch die<br />

vollständige Determination <strong>de</strong>r Arten gewährleistet<br />

–, liefern weitere Argumente für die<br />

Ähnlichkeit o<strong>de</strong>r Unähnlichkeit <strong>de</strong>r Zusammensetzung<br />

<strong>de</strong>r Zönosen. Im vorliegen<strong>de</strong>n Falle<br />

<strong>de</strong>r Luxemburger Standorte bestätigen sich<br />

wie<strong>de</strong>rum die bereits gewonnenen Ergebnisse<br />

einer näheren Beziehung zwischen LXP und<br />

LXM und einem größeren Unterschied zu LXS.<br />

Ihr Vergleich aber mit <strong>de</strong>n zwölf "verwandten"<br />

Standortzönosen (Tab. 16, 17) bedarf jeweils<br />

zusätzlicher Begründungen, die sich aus <strong>de</strong>n<br />

In<strong>de</strong>xwerten selbst nicht ableiten lassen. Ohne<br />

weitere qualitative Untermauerung tragen<br />

solche Indizes daher wenig zur Beurteilung von<br />

Standortzönosen bei.<br />

(4) Der entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schritt in <strong>de</strong>r Beurteilung<br />

ist die Artenanalyse. Prinzipiell erschließen<br />

die genaue Bestimmung und Benennung <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Arten die gesamte in <strong>de</strong>r Literatur<br />

nie<strong>de</strong>rgelegte Information zur Biologie und<br />

Ökologie – von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen Unzulänglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Oribati<strong>de</strong>ntaxonomie abgesehen.<br />

Die Beprobung und vollständige Bearbeitung <strong>de</strong>r<br />

Oribati<strong>de</strong>n-Ausbeute von rund 65 mitteleuropäischen<br />

Standorten bis zum Artniveau durch die<br />

eigene Arbeitsgruppe führte zu einer relationalen,<br />

artenbasierten Datenbank, die mit einer parallelen<br />

Standortdatenbank kombinierbar ist und so<br />

für die häufigeren 200 - 300 Arten Angaben zur<br />

ökologischen Valenz mittels Spannweiten, Mittel-<br />

und Medianwerten einzelner Faktoren ermöglicht.<br />

Daraus lassen sich letztlich aus <strong>de</strong>n festgestellten<br />

Zönosen einzelne Synusien ableiten und<br />

<strong>de</strong>finieren. Diese Synusien sind prinzipiell Listen<br />

von Arten, <strong>de</strong>ren gemeinsames Vorkommen mit<br />

bestimmten Standorteigenschaften korreliert. Über<br />

statistische Verfahren wie Cluster- und Korrespon<strong>de</strong>nzanalysen<br />

lässt sich <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Ähnlichkeit<br />

und damit bei <strong>de</strong>r Vorgabe von Grenzwerten die<br />

Abweichung von Erwartungswerten ("Auffälligkeiten")<br />

ermitteln.<br />

4.5 Sonstige Tiergruppen<br />

Die in <strong>de</strong>r Berlese-Tullgren-Apparatur extrahierten<br />

Bo<strong>de</strong>nstecherproben erbrachten ein<br />

vielfältiges Material an Arthropo<strong>de</strong>n, das wir<br />

nicht auf Artniveau bearbeiten konnten, das aber<br />

wenigstens in einer Tabelle im Anhang 5 pauschal<br />

vorgestellt wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Generell sind die Abundanzwerte <strong>de</strong>r Mesofauna-<br />

Gruppen in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nproben angesichts <strong>de</strong>r<br />

Probengrößen als repräsentativ zu betrachten.<br />

Milben und Collembolen stellen mit weitem<br />

Abstand <strong>de</strong>n größten Anteil, aber auch Proturen<br />

sind mit beachtlichen Abundanzwerten vertreten.<br />

Alle übrigen Gruppen <strong>de</strong>r Mesofauna wie<br />

Pauropo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die größeren Symphylen und<br />

Dipluren sind zwar auf allen Flächen, aber nur<br />

mit wenigen Individuen vertreten. Allerdings<br />

entspricht die auf 1 m² hochgerechnete Abundanz<br />

<strong>de</strong>r Pauropo<strong>de</strong>n am Predigtstuhl (LXP) offenbar<br />

durchaus <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n Werten, <strong>de</strong>nn nach<br />

Dunger (1983: 134) "scheinen sie unter Streu o<strong>de</strong>r<br />

Ferrantia • 50 / 2007

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