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"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

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K. Groh Plattwürmer - planaires - Plathelminthes, Tricladida<br />

o<strong>de</strong>r auch dunkelgrün, nur seltener heller grau.<br />

Sie ernährt sich von Kleinkrebsen und Insektenlarven.<br />

In Luxemburg ist sie in <strong>de</strong>n Quellregionen <strong>de</strong>s<br />

ganzen Lan<strong>de</strong>s verbreitet, jedoch mit einem<br />

<strong>de</strong>utlichen Schwerpunkt im Nor<strong>de</strong>n (Hoffmann<br />

1964), was sowohl mit <strong>de</strong>n klimatischen<br />

Ansprüchen als auch <strong>de</strong>r Wasserqualität zusammenhängt.<br />

Bei <strong>de</strong>m jüngst abgeschlossenen<br />

luxemburgischen Krenal-Projekt wur<strong>de</strong>n die<br />

Plathelminthen aus methodischen Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r<br />

nicht berücksichtigt.<br />

C. alpina kommt im Schnellert typischerweise<br />

– aber auch ausschließlich – in <strong>de</strong>n zahlreichen<br />

Quellen, Quellbächen und –gräben vor in <strong>de</strong>nen<br />

sie regelmäßig und meist auch in hoher Individuendichte<br />

unter Steinen und an Holz zu fin<strong>de</strong>n ist<br />

(Groh, 1998-2000).<br />

176<br />

Polycelis felina (Dalyell 1814)<br />

Der Vielaugen-Stru<strong>de</strong>lwurm ist ebenfalls ein<br />

Reinwassertier, erträgt aber bereits höhere<br />

Sommertemperaturen und besie<strong>de</strong>lt daher eher<br />

die oberen und mittleren Bachabschnitte (Hartwich<br />

in Stresemann 1992 ). Nach ihren ökologischen<br />

Ansprüchen han<strong>de</strong>lt es sich um eine rheobionte,<br />

oxiphile, kühlstenoterme Art <strong>de</strong>s Krenals und<br />

Epirhithrals. Sie ist empfindlich gegen Gewässerverschmutzung<br />

und entsprechend wird ihr<br />

von Bayerischen Lan<strong>de</strong>samt für Wasserwirtschaft<br />

(1994) <strong>de</strong>r Saprobiewert 1,0 zugeordnet.<br />

P. felina trägt, wie <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Name besagt, am<br />

Vor<strong>de</strong>ren<strong>de</strong> eine ganze Reihe von kleinen Becheraugen<br />

längs <strong>de</strong>s Körperran<strong>de</strong>s. Weiterhin sind die<br />

recht langen, pfriemenförmige Tentakel auffällig.<br />

Die Farbe <strong>de</strong>r Oberseite ist rot- bis schwarzbraun,<br />

die Bauchseite heller ins gräuliche gehend. P. felina<br />

kann bei 0,5 cm Breite über 2 cm lang wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Art ist in ganz Europa außer Skandinaven<br />

und in Nordafrika verbreitet. Normalerweise hat<br />

sie einen diploi<strong>de</strong>n Chromosomensatz, jedoch<br />

kommen auch haploi<strong>de</strong> und triploi<strong>de</strong> Populationen<br />

vor (Ball & Reynoldson 1981). Des weiteren<br />

kann sich die Art sexuell und asexuell vermehren,<br />

wobei nach Hoffmann (1964) in Luxemburg nur<br />

sexuelle Vermehrung auftritt.<br />

In Luxemburg kommt P. felina in <strong>de</strong>n Quellregionen<br />

und Oberläufen <strong>de</strong>r Bäche <strong>de</strong>s ganzen Lan<strong>de</strong>s vor,<br />

jedoch erneut mit einem <strong>de</strong>utlichen Schwerpunkt<br />

im Nor<strong>de</strong>n (Hoffmann 1964). Vom Schnellert<br />

liegt lediglich ein Fund aus <strong>de</strong>m Dousteschbaach<br />

südlich <strong>de</strong>r Gemarkung Keltenhiel vor (Groh VI.<br />

1999).<br />

Familie Dugesiidae<br />

Dugesia gonocephala (Dugès 1830)<br />

Dieser Planarie gibt die Form <strong>de</strong>s Kopfes <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>utschen Namen Dreieckskopf-Stru<strong>de</strong>lwurm.<br />

Diese Art hat trägt hinter <strong>de</strong>n kurzen, ebenfalls<br />

dreieckigen Kopftentakeln zwei aufällige Sinnesgruben,<br />

die Auricularsinnesorgane (s. Böhmig in<br />

Brauer 1909). Daneben hat sie zwei gut sichtbare<br />

Becheraugen. D. gonocephala ist mit 2,5 cm Länge<br />

eine <strong>de</strong>r größten einheimischen Tricla<strong>de</strong>n. Ihr<br />

Körper ist verschie<strong>de</strong>ntonig braun bis grau gefärbt<br />

Sie besie<strong>de</strong>lt Europa außer Skandinaven und <strong>de</strong>n<br />

Britischen Inseln sowie Teile Nordafrikas und<br />

Asiens. Von dieser Art sind nicht nur Populationen<br />

mit diploi<strong>de</strong>n son<strong>de</strong>rn auch mit triploi<strong>de</strong>n und<br />

tetraploi<strong>de</strong>n Chromosomensätzen bekannt. Ball &<br />

Reynoldson (1981) führen aus <strong>de</strong>r "Superspezies"<br />

D. gonocephala mehrere, z.T. als selbständige Arten<br />

geführte Taxa, von <strong>de</strong>nen nach Dahm & Gourbault<br />

(1978) Dugesia subtentaculata (Draparnaud 1801)<br />

die westlichen Mittelgebirge Europas besie<strong>de</strong>ln<br />

soll. Nach Pattèe & Gourbault (1981) han<strong>de</strong>lt es<br />

sich bei D. subtentaculata aber nur um eine haploi<strong>de</strong><br />

Form <strong>de</strong>r D. gonocephala.<br />

Auch D. gonocephala kann sich sexuell und<br />

asexuell vermehren, wobei innerhalb <strong>de</strong>r gleichen<br />

Population die eine Vermehrungsstrategie<br />

jeweils die an<strong>de</strong>re ausschließt. Nach Hoffmann<br />

(1964) kommt bei dieser Art in Luxemburg nur<br />

geschlechtliche Vermehrung vor.<br />

Der Dreieckskopf-Stru<strong>de</strong>lwurm lebt im Epi- bis<br />

Metarhithral <strong>de</strong>r Bäche, meist an Steinen o<strong>de</strong>r in<br />

lotischen Wassermoosen, wo er sich räuberisch<br />

von Amphipo<strong>de</strong>n und Insektenlarven ernährt<br />

(Pattèe & Gourbault 1981). Die ökologischen<br />

Ansprüche kennzeichnen sie als rheobiont und<br />

oxiphil, jedoch mit einer höheren Thermotoleranz<br />

und geringerer Empfindlichkeit gegenüber<br />

Wasserverschmutzung als bei <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n zuvor<br />

genannten Arten. In Bächen lösen sich von oben<br />

nach unten C. alpina, P. felina und D. gonocephala<br />

gegenseitig ab. Das Bayerische Lan<strong>de</strong>samt führt<br />

die Art mit <strong>de</strong>m Saprobiewert 1,5.<br />

In Luxemburg kommt D. gonocephala in <strong>de</strong>n Bächen<br />

<strong>de</strong>s ganzen Lan<strong>de</strong>s vor, jedoch wie<strong>de</strong>rum mit einem<br />

Ferrantia • 50 / 2007

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