14.12.2012 Aufrufe

"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

"Schnellert" (Commune de Berdorf) - Musée national d'histoire ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

L. Beck, J. Römbke, F. Meyer, J. Spelda, S. Woas Bo<strong>de</strong>nfauna<br />

Enchytraeen (ISO 2003c)<br />

An <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Terminen im Oktober wur<strong>de</strong>n<br />

Enchytraeenproben mittels eines Stechzylin<strong>de</strong>rs<br />

(Ø 5,3 cm, Grundfläche 22 cm²; Umrechnungsfaktor<br />

auf 1 m²: 450) gezogen und zwar jeweils 3<br />

Einstiche auf <strong>de</strong>n Flächen LXP, LXM und LXS. Die<br />

Proben wur<strong>de</strong>n getrennt in Streuauflage und 0-5<br />

cm Mineralbo<strong>de</strong>n. Die Proben wur<strong>de</strong>n einzeln in<br />

Plastikbeuteln und in Styroporkisten verpackt ins<br />

Labor transportiert, wo sie innerhalb von wenigen<br />

Tagen einer Nassextraktion unterzogen wur<strong>de</strong>n:<br />

Je<strong>de</strong> Einzelprobe wur<strong>de</strong> in ein Sieb (Durchmesser<br />

15 cm; Maschenweite ca. 1 mm) umgefüllt und<br />

vorsichtig zerkrümelt. Je<strong>de</strong>s Sieb wur<strong>de</strong> in eine<br />

bis zur Oberkante <strong>de</strong>r Probe mit Wasser gefüllte<br />

Auffangschale gehängt. Die Dauer <strong>de</strong>r Extraktion<br />

betrug zwischen 48 (Streuauflage) und 96 (Mineralbo<strong>de</strong>n)<br />

Stun<strong>de</strong>n bei einer Temperatur von 10 –<br />

15°C. Das am Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Auffanggefäßes liegen<strong>de</strong><br />

Gemisch aus Mineral- und Detritusteilchen sowie<br />

Enchytraeen und an<strong>de</strong>ren kleinen Bo<strong>de</strong>norganismen<br />

wur<strong>de</strong> mit etwas Wasser auf einige Petrischalen<br />

verteilt. Die Würmer in <strong>de</strong>n Petrischalen<br />

wur<strong>de</strong>n bei kleiner Vergrößerung unter <strong>de</strong>m<br />

Binokular ausgelesen und umgehend lebend im<br />

Durchlichtmikroskop bestimmt.<br />

Oribati<strong>de</strong>n (ISO 2003b)<br />

Die Oribati<strong>de</strong>n-Proben wur<strong>de</strong>n ebenfalls mit <strong>de</strong>m<br />

Stechzylin<strong>de</strong>r (Ø 5,3 cm, Grundfläche 22 cm²)<br />

gezogen. An <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Terminen 1998 wur<strong>de</strong>n<br />

auf <strong>de</strong>n Flächen LXP und LXM jeweils an 3<br />

Probenstellen 2 Einstiche vorgenommen, wobei<br />

die bei<strong>de</strong>n Einstiche zu einer Probe zusammengefasst<br />

wur<strong>de</strong>n. Der Probenumfang wur<strong>de</strong> also <strong>de</strong>n<br />

Enchytraeenproben gegenüber verdoppelt, um <strong>de</strong>r<br />

höheren Dispersität und vor allem <strong>de</strong>r geringeren<br />

Siedlungsdichte <strong>de</strong>r größeren Oribati<strong>de</strong>n Rechnung<br />

zu tragen. Die Proben wur<strong>de</strong>n wie bei <strong>de</strong>n Enchytraeen<br />

in Streuauflage und 0-5 cm Mineralbo<strong>de</strong>n<br />

getrennt. Zur Orientierung über die Tiefenverteilung<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mineralbo<strong>de</strong>n beim Frühjahrstermin<br />

auch noch in 5-10 cm Tiefe beprobt. Die<br />

einzelne Probe mit 2 Einstichen umfasst eine Fläche<br />

von 1/225 m², alle drei Proben pro Termin und<br />

Fläche folglich 1/75 m². Die erhaltenen Individuenzahlen<br />

wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Faktoren<br />

225 bzw. 75 auf 1 m² hochgerechnet.<br />

Um das Artenspektrum möglichst vollständig zu<br />

erfassen, wur<strong>de</strong>n zusätzlich sog. Son<strong>de</strong>rproben<br />

Ferrantia • 50 / 2007<br />

genommen und zwar jeweils "eine Hand voll<br />

Substrat": z.B. mo<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Holz von Baumstubben,<br />

Moos vom Baumfuß in <strong>de</strong>n untersten 30-40 cm<br />

Höhe und Streu von Baumfuß (direkt am Stamm<br />

in <strong>de</strong>n Winkeln zwischen <strong>de</strong>n großen Wurzelansätzen;<br />

nach Möglichkeit wur<strong>de</strong> immer Buche<br />

ausgewählt). Diese Son<strong>de</strong>rproben sind also nicht<br />

flächenbezogen; die gewonnen Individuenzahlen<br />

lassen sich aber bei Bedarf auf Frisch- und<br />

Trockengewicht <strong>de</strong>s Probensubstrats beziehen, da<br />

die Proben ebenso wie die Bo<strong>de</strong>nproben vor und<br />

nach <strong>de</strong>r Extraktion gewogen wur<strong>de</strong>n.<br />

Die Fläche LXS wur<strong>de</strong> 1998 nur ergänzend mit<br />

einem bzw. zwei Doppeleinstichen beprobt;<br />

durch eine weitere Probennahme beim Termin<br />

1999 wur<strong>de</strong> jedoch mit <strong>de</strong>n standardmäßigen 3 x<br />

2 Einstichen <strong>de</strong>r Gesamtumfang <strong>de</strong>r Proben von<br />

LXS auf das gleiche Niveau wie auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Flächen gebracht. 1999 wur<strong>de</strong> zusätzlich<br />

auch die Vernässungsstelle (LXPB) innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Fläche Predigtstuhl (LXP) orientierend<br />

beprobt, die sich, wie oben erwähnt, durch einen<br />

reichen Regenwurmbesatz und eine mullartige<br />

Humusform <strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>r Umgebung abhebt.<br />

Für die Oribati<strong>de</strong>n ergibt sich daraus folgen<strong>de</strong><br />

Datengrundlage: Für die Bo<strong>de</strong>nproben auf<br />

allen Flächen 6 Proben mit jeweils 2 Einstichen,<br />

zusammen 1/38 m², für LXP und LXM verteilt<br />

auf die bei<strong>de</strong>n Probentermine 1998, für LXS auf<br />

die bei<strong>de</strong>n Probentermine 1998 und <strong>de</strong>n Probentermin<br />

1999. Die Angaben beziehen sich immer<br />

auf Ind/m². Für die Son<strong>de</strong>rproben wur<strong>de</strong>n die<br />

einfachen Zahlen <strong>de</strong>r gewonnen Individuen, also<br />

Ind/Probe, verwen<strong>de</strong>t.<br />

Die Extraktion <strong>de</strong>r Tiere erfolgte mittels Berlese-<br />

Tullgren-Trichtern im auf 10-12°C eingestellten<br />

Kühlraum, was <strong>de</strong>r Temperatur <strong>de</strong>r Trichter und<br />

Auffanggefäße entspricht; die Probenkammern<br />

mit <strong>de</strong>n Sieben wur<strong>de</strong>n in zwei Stufen auf 20-25°<br />

und 45-55°C erwärmt. Aufgefangen und konserviert<br />

wur<strong>de</strong>n die Tiere in 75 % Alkohol.<br />

Übrige Mesofauna<br />

Sonstige Tiergruppen aus <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nstecherproben<br />

wur<strong>de</strong>n mittels Berlese-Tullgren-Apparatur extrahiert.<br />

Mit dieser Extraktionsmetho<strong>de</strong> erhält man<br />

im Prinzip die gesamte Arthropo<strong>de</strong>nfauna einer<br />

Probe und sogar einzelne Individuen <strong>de</strong>r semiaquatischen<br />

Mesofauna wie Enchytraeen und<br />

Nemato<strong>de</strong>n. Die Repräsentanz <strong>de</strong>r Individuen-<br />

79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!