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Abschlussbericht AiF-FV 13733N<br />
Forschungsthema<br />
Kontinuierliche Gewinnung von Glykomakropeptid durch Membranverfahren und Einsatz<br />
seiner technologischen Funktionalität in Milch- und Diätprodukten<br />
1 Einführung und wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung<br />
1.1 Ausgangssituation<br />
Glykomakropeptid (GMP) zählt zu den ernährungsphysiologisch besonders relevanten Inhaltsstoffen<br />
in Milch. Es entstammt der äußeren Region der Caseinmicelle und bildet den<br />
hydrophilen Teil des κ-Caseins mit einem Anteil von 40 %. GMP entsteht durch enzymatische<br />
Hydrolyse von κ-Casein während der Labeinwirkung bei der Herstellung einer Vielzahl<br />
von Käsesorten, indem κ-Casein durch Chymosin selektiv in das hydrophobe para-κ-Casein<br />
und das hydrophile GMP gespalten wird. Hierbei geht das GMP im Gemisch mit den Molkenproteinen<br />
in die Süßmolke über, während das para-κ-Casein an der Caseinmicelle und<br />
somit im Käsebruch verbleibt. Die GMP-Konzentration in Süßmolke beträgt ca. 1,4 g GMP/l,<br />
ausgehend von einem Gesamtproteingehalt von 8 g/l (Clare, 1998, Hyslop, 2003, Smithers<br />
et al., 1991). In Deutschland beträgt der Molkenanfall insgesamt ca. 12 Millionen t/a, davon<br />
ca. 73 % Süßmolke (Richarts, 2001, Wietbrauck & Hahn, 2000) mit darin enthaltenen ca.<br />
11.000 t GMP.<br />
Der Begriff GMP hat sich in der Milchwissenschaft für den hydrophilen Teil des κ-Caseins<br />
eingebürgert. Dies vermutet den Eindruck, dass es sich um eine einheitliche Substanz handelt,<br />
was jedoch nicht zutrifft. Vielmehr kommt GMP als ein heterogenes Molekül mit jeweils<br />
gleichem Aminosäure-Grundgerüst innerhalb einer genetischen Variante vor. Diese Heterogenität<br />
ist zurückzuführen auf Variationen im Bezug auf Glykosylierungsgrad, -art sowie –<br />
position (Farrell et al., 2004, Minkiewicz et al., 1996, Molle & Leonil, 1995). Etwa ein Drittel<br />
der GMP-Moleküle enthält glykosidisch gebundene Kohlenhydratketten, die aus einem Mono-,<br />
Di-, Tri- oder Tetrasaccharid bestehen, welche jeweils aus Galaktose, N-Acetylgalactosamin<br />
und N-Acetylneuraminsäure (Sialinsäure) aufgebaut sind (Saito & Itoh, 1992):<br />
(A) Monosaccharid GalNAc-O-R<br />
(B) Disaccharid Gal β1�3 GalNAc-O-R<br />
(C) Trisaccharid NeuAc α2�3 Gal β1�3 GalNAc-O-R<br />
(D) Trisaccharid Gal β1�3 (NeuAc α2�6) GalNAc-O-R<br />
(E) Tertrasaccharid NeuAc α2�3 Gal β1�3 (NeuAc α2�6) GalNAc-O-R<br />
Das durchschnittliche Vorkommen der fünf Zuckkerreste im GMP ist wie folgt: A 0,8 %, B<br />
6,3%, C 18,4%, D 18,5% and E 56% (Saito & Itoh, 1992).<br />
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