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Abschlussbericht AiF-FV 13733N<br />

4.5 Untersuchungen zu den Gelbildungseigenschaften<br />

Es liegen erste Hinweise von Smithers et al. (1991) und Marshall (1991) vor, die auf gute<br />

Gelbildungseigenschaften von CMP bei CMP-Konzentrationen ≥ 10% sowie in Anwesenheit<br />

von Carrageenan hindeuten. Allerdings lassen sich aufgrund der Molekülstruktur von CMP<br />

keine Gelbildungseigenschaften erwarten. Zum einen besitzt CMP keine schwefelhaltigen<br />

Aminosäuren und kann somit keine kovalenten Bindungen (Disulfidbindungen) ausbilden.<br />

Aufgrund des hohen Anteils an negativ geladenen Gruppen können die Moleküle wegen elektrostatischer<br />

Abstoßungseffekte nicht in Wechselwirkung miteinander treten. Dennoch<br />

aber wurde dieser Aspekt der funktionellen Eigenschaften einer Untersuchung unterzogen,<br />

da die Vermutung nahe liegt, dass eine Gelbildung aufgrund folgender Mechanismen induziert<br />

werden kann: Durch eine Erhöhung der Trockenmasse, aufgrund der guten Wasserbindungskapazität,<br />

durch eine Verringerung der Abstoßungskräfte durch Reduktion der negativen<br />

Ladung in Folge von pH-Absenkung oder Ionenstärkeerhöhung.<br />

Um die Gelbildungseigenschaften von CMP unabhängig von einer Produktmatrix zu charakterisieren,<br />

wurden Ein-Komponentensysteme und Zwei-Komponenten-Systeme aus CMP<br />

und dem Hydrokolloid Carrageenan untersucht. Des Weiteren wurden Versuche zum Einfluss<br />

von CMP auf Milchproteingele am Beispiel Joghurt durchgeführt (s. Kapitel 4.6.1).<br />

Milchproteingele gelten allgemein als sehr empfindlich gegenüber mechanischen und thermischen<br />

Einflüssen. Dadurch kommt es zu unerwünschten Veränderungen des Netzwerkes,<br />

wie z.B. Synärese. Im Gegensatz hierzu zeigen Hydrokolloidgele keine oder nur eine geringe<br />

Synärese und erweisen sich als sehr unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Hydrokolloide<br />

wie Carrageenan werden deshalb beim Herstellen vieler Milchprodukte wie Pudding,<br />

Joghurt, Trinkjoghurt, Kakao und Eiskrem eingesetzt, um die Produkteigenschaften gezielt<br />

zu beeinflussen<br />

4.5.1 Material und Methoden<br />

Hybrid Carrageenan<br />

Neben den angegebenen Proteinquellen (s. Tabelle 4-2) wurde für die Untersuchungen der<br />

Wechselwirkungen zwischen CMP und Hydrokolloiden bei der Gelbildung Hybrid Carrageenan<br />

der Fa. Danisco Cultor (Brabrand, Dänemark) eingesetzt. Dieses setzt sich aus κ- und ι-<br />

Strukturen innerhalb eines Carrageenanmoleküls (κ/ι -Verhältnis 0,6) und ca. 10 % λ-<br />

Carrageenan zusammen. Die Molmasse von Hybridcarrageenan beträgt 186280 Dalton. Das<br />

Produkt enthält außerdem 14,1 % Kalium, 0,9 % Calcium, 0,8 % Natrium, ≤ 3 % Protein, und<br />

29 % Asche.<br />

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