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Abschlussbericht AiF-FV 13733N<br />
Die übrigen zwei Drittel des GMP liegen nicht glykosyliert vor, so dass hier der Begriff GMP<br />
irreführend ist. Dennoch wird der Begriff GMP in der Literatur oft für die Gesamtheit aller<br />
Fraktionen des Makropeptides verwendet. Für die Gesamtheit aller glykosylierten und nichtglykosylierten<br />
Fraktionen wird im Folgenden daher der Begriff Caseinomakropeptid (CMP)<br />
verwendet. CMP umfasst die Gesamtheit aller CMP-Fraktionen, Glyco-CMP oder GMP die<br />
glykosylierten Fraktionen und aglyco-CMP die nicht glykosylierten Fraktionen (Bild 1-1).<br />
CMP weist interessante biologische und ernährungsphysiologische Eigenschaften sowie ein<br />
viel versprechendes technologisch-funktionelles Potenzial auf. Bisher ungenutzt ist das Potenzial<br />
zur Strukturbildung durch CMP, welches die biologischen Funktionen beim Produktdesign<br />
nachhaltig unterstützen kann. Der Wissensstand zum biologischen und technologisch-funktionellem<br />
Potenzial sowie zu den bisher eingesetzten Gewinnungsverfahren soll<br />
als Grundlage einleitend kurz erläutert werden.<br />
para-κ-Casein<br />
ca. 6 % des Gesamtproteins von Milch<br />
N-terminaler, hydrophoberTeil (AS 1-105)<br />
κ-Casein<br />
ca. 10 % des Gesamtproteins von Milch<br />
Das nutritive und biologische Potenzial<br />
Caseinomacropeptid (CMP)<br />
ca. 4 % des Gesamtproteins von Milch<br />
C-terminaler, hydrophiler Teil (AS 106-169)<br />
Glycomacropeptid<br />
(GMP oder glyco-CMP)<br />
ca. 30 % des Gesamt-CMP<br />
enthält glycosidisch gebundene<br />
Kohlenhydratketten<br />
Bild 1-1: Zusammensetzung von κ-Casein und seinem Makropeptid<br />
Nicht-glykosyliertes CMP<br />
(aglyco-CMP)<br />
ca. 70 % des Gesamt-CMP<br />
enthält keine<br />
Kohlenhydratketten<br />
CMP besitzt aufgrund seiner Aminosäuren-(AS)-Zusammensetzung und Kohlenhydratanteile<br />
interessante biologische Eigenschaften und ein viel versprechendes ernährungsphysiologisches<br />
sowie diätetisches Potenzial (Abd El-Salam et al., 1996, Brody, 2000). CMP ist reich<br />
an den essentiellen AS Threonin und Lysin, an verzweigtkettigen AS wie Valin und Isoleucin,<br />
es enthält keine der aromatischen AS (Phe, Try, Tyr) und nur geringe Mengen an Methionin.<br />
CMP kann daher als Inhaltsstoff diätetischer Lebensmittel für an Phenylketonurie leidenden<br />
Patienten sowie zur Behandlung von Lebererkrankungen eingesetzt werden. Als Vorteil von<br />
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