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Abschlussbericht AiF-FV 13733N<br />
4.6 Einbindung von CMP in reale Lebensmittelsysteme<br />
In den vorangegangenen Kapiteln wurde gezeigt, welche technologisch-funktionellen Eigenschaften<br />
CMP aufweist und welche Faktoren einen Einfluss auf das Funktionalitätsverhalten<br />
bei vergleichbaren einfachen Modellsystemen nehmen. Bei realen Lebensmitteln sind andere<br />
und zusätzliche Einflüsse zu erwarten.<br />
Ziel war, die gewonnenen Ergebnisse zur Strukturbildung von CMP an realen Produktsystemen<br />
anzuwenden, um Kenntnisse zum Prozessverhalten sowie zu den funktionellen Eigenschaften<br />
von CMP in komplexeren Matrices unter praxisübliche Bedingungen zu erhalten.<br />
Das Verhalten von CMP wurde exemplarisch an Rühr- und stichfester Joghurt sowie Eiskrem<br />
untersucht.<br />
4.6.1 Joghurt<br />
Rühr- und stichfester Joghurt wurden mit CMP angereichert, indem pasteurisierte Magerbzw.<br />
Vollmilch um 1 % im Proteingehalt erhöht wurde. Dies erfolgte einerseits gänzlich durch<br />
CMP und Molkenproteine (WPI), andererseits durch eine Mischung aus CMP und Molkenproteine<br />
im Verhältnis 20:80, entsprechend dem Verhältnis in Süßmolke. Zum Vergleich mit<br />
einem Standardjoghurt wurde Magermilchpulver (Instant H, Fa. ALPAVIT Käserei Champignon<br />
Hofmeister GmbH & Co. KG, Heising, Deutschland) zur Erhöhung des Proteingehaltes<br />
verwendet. Rühr- und stichfester Joghurt wurden nach einem üblichen und standardisierten<br />
Verfahren hergestellt (Bild 4-38).<br />
Zur Herstellung der Joghurtproben wurde pasteurisierte Mager- (max. 0,05% Fett) sowie<br />
pasteurisierte und homogenisierte Vollmilch (3,5% Fett) von der Staatlichen Molkerei Weihenstephan<br />
eingesetzt. Der Gesamtproteingehalt wurde mittels Leco-Analyse bestimmt und<br />
betrug sowohl für Mager- als auch für Vollmilch 3,4%. Zur Fermentation der Joghurt-<br />
Prozessmilch wurde die Starterkultur ABT-21 ® von Fa. Christian Hansen GmbH (Nieburg/Weser,<br />
Deutschland) verwendet. Es handelt sich um eine thermophile probiotische Kultur<br />
aus den Milchsäurebakterien Streptococcus thermophilus, Lactobacillus acidophilus und<br />
Bifidobacterium sp., die in granulierter Form tiefgefroren gelagert wird.<br />
Die Charakterisierung der Joghurtproben erfolgte durch die Bestimmung des Serumbindevermögens,<br />
den rheologischen Eigenschaften (s. Kapitel 4.5.1) sowie über Sensorik. Zur<br />
Bestimmung des Serumbindevermögens wurden 45g Joghurt für 20 Minuten bei 10°C und<br />
1500 g in der Biofuge 28 Rs der Fa. Heraeus Sepatech GmbH (Osterode, Deutschland)<br />
zentrifugiert. Anschließend wurde die Menge an gebildetem Serum abgegossen und gravimetrisch<br />
bestimmt. Das Serumbindevermögen lässt sich wie folgt berechnen (Formel 4.6):<br />
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