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Die Kinder von heute sind die Genießer von<br />
morgen. Damit auch in Zukunft regionale<br />
Lebensmittel und besondere <strong>Spezialität</strong>en<br />
geschätzt werden, ist es wichtig, von klein<br />
auf die Geschmacksvielfalt frisch zubereiteter<br />
Mahlzeiten zu erleben sowie die<br />
Herkunft und Herstellung der Produkte<br />
zu kennen. Bei dem Projekt „Vom Hof auf<br />
den Teller“ <strong>–</strong> ins Leben gerufen von den<br />
regionalen Verbänden des Landvolks und<br />
der LandFrauen <strong>–</strong> besuchen SchülerInnen<br />
zunächst einen landwirtschaftlichen Betrieb,<br />
ehe sie gemeinsam mit den LandFrauen<br />
eine leckere und gesunde Mahlzeit aus<br />
heimischen Zutaten kochen. Dabei werden<br />
nicht nur Ernährungswissen und hauswirtschaftliche<br />
Alltagskompetenzen vermittelt,<br />
auch die Wertschätzung für Lebensmittel<br />
und deren Erzeuger wird gesteigert.<br />
Foto: AdobeStock © Gajus<br />
VOM HOF AUF DEN TELLER<br />
Gut und lecker aus der Region<br />
Viele Kinder und Jugendliche wissen<br />
nicht, woher ihre Lebensmittel<br />
stammen geschweige denn wie<br />
sie zu einer leckeren Mahlzeit verarbeitet<br />
werden. Sie haben noch<br />
niemals Kartoffeln oder Möhren aus<br />
der Erde geholt, Getreideähren zu<br />
Mehl gemahlen, Hühnern ihre Eier<br />
stibitzt, Erdbeeren frisch vom Feld<br />
gepflückt oder gar eine Kuh gemolken.<br />
Welches Gemüse darf man roh<br />
verzehren? Wie gart man möglichst<br />
schonend und gleichzeitig lecker?<br />
Worauf muss man bei der Zubereitung<br />
von Fleisch achten? Was gibt<br />
es für Gewürze?<br />
Verzehrfertiges Essen ist mehr als<br />
eine lange Zutatenliste auf den Verpackungen,<br />
die man im Supermarkt<br />
kauft. Gesunde Nahrung wird frisch<br />
gekocht, besteht aus einer übersichtlichen<br />
Anzahl von Zutaten und<br />
enthält keine Zusatzstoffe zur Haltbarmachung<br />
oder zur Geschmacksverstärkung.<br />
Doch sowohl die Produktion von<br />
Lebensmitteln als auch ihre Verarbeitung<br />
und Zubereitung ist in<br />
den letzten Jahren im Bewusstsein<br />
der Menschen in den Hintergrund<br />
getreten. Die veränderte Esskultur<br />
führt zu immer größeren Wissenslücken<br />
in der Lebensmittelkunde<br />
und der richtigen Ernährung. Die<br />
geschmackliche Vielfalt geht verloren,<br />
und auch das Verständnis<br />
für notwendige Bedürfnisse in der<br />
Landwirtschaft nimmt durch die immer<br />
größere Distanz ab. Gleichzeitig<br />
steigt die CO2-Belastung, wenn<br />
Obst und Gemüse, Fleisch und<br />
Milchprodukte von weit her geliefert<br />
werden.<br />
Die Gründung von NEUA<br />
Um die Produktion sowie die Verarbeitung<br />
von Lebensmitteln wieder<br />
stärker in den Fokus der Kinder<br />
und Jugendlichen zu bringen,<br />
gründeten die regionalen Verbände<br />
des Landvolks und der LandFrauen<br />
im Jahr 2015 den Förderverein für<br />
Nachhaltige Ernährung, Umweltbildung<br />
und Agrarwirtschaft e.V.<br />
(NEUA), der wiederum „Vom Hof<br />
auf den Teller“ ins Leben rief.<br />
„Wir wollen die Kinder auf die Höfe<br />
bekommen. Die Resonanz ist groß,<br />
der Markt ist da“, so Annameta<br />
Rippich, Vorsitzende von NEUA.<br />
64 DAS GENUSS-MAGAZIN