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Frisch auf den Tisch , ı<br />
ANGELN AN<br />
DER WESER<br />
An den Weserbuchten der Ueser Brücke<br />
Foto: Björn Hake<br />
Fisch ist nicht nur gesund, er<br />
schmeckt auch lecker. Und Vielen<br />
mundet er am besten, wenn sie ihn<br />
selbst aus dem Wasser gezogen haben<br />
<strong>–</strong> auch wenn dazugehört, den<br />
Fang waidgerecht zu töten und auszunehmen,<br />
ehe er geräuchert, gebacken,<br />
gebraten oder geschmort<br />
werden kann. Ein Grund mehr, sich<br />
Zeit zu nehmen, das selbst Geangelte<br />
bewusst zu genießen.<br />
Aal-Besatz an der Weser,<br />
links der Vorsitzende des <strong>Achimer</strong><br />
Angler-Vereins, Uwe Roll<br />
Foto: Björn Hake<br />
Lokale Fischvielfalt<br />
Mit der Weser haben die <strong>Achimer</strong><br />
ein ideales Angelrevier direkt vor<br />
ihrer Haustür. Aus dem Zusammenfluss<br />
von Werra und Fulda in Hannoversch<br />
Münden entstanden, fließt<br />
ihr Wasser insgesamt 452 km ausschließlich<br />
durch Deutschland, ehe<br />
sie bei Bremerhaven in die Nordsee<br />
mündet. Der Artenreichtum in der<br />
Weser ist groß, viele Kleinstlebewesen<br />
weisen auf eine gute Gewässerqualität<br />
hin.<br />
Uwe Roll, Vorsitzender des <strong>Achimer</strong><br />
Angler-Vereins, ist seit 1992 an den<br />
Ufern der Weser unterwegs: „Ein<br />
Indikator für die Wassergüte ist das<br />
Flussneunauge. Seine Larven reagieren<br />
sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel.<br />
Seit etwa 10 Jahren<br />
nimmt der Bestand dieser Tiere, die<br />
auf der Roten Liste stark gefährdeter<br />
Arten stehen, in der Weser wieder<br />
zu, auch weil viele Stauwehre<br />
und Schleusen so umgestaltet wurden,<br />
dass der Zugang zum Meer<br />
wieder barrierefrei möglich ist.“<br />
Der leidenschaftliche Angler kennt<br />
das Revier. „Fisch angelt man immer,<br />
wenn es nur Fisch sein soll“, so<br />
Uwe Roll. Sogenannte Weißfische<br />
wie Aland, Güster und Ukelei treten<br />
in großen Populationen auf, sind<br />
auch wohlschmeckend, ihr Fleisch<br />
enthält aber zahlreiche feine Gräten.<br />
Edelfische wie Forelle, Lachs,<br />
Aal, Hecht, Flussbarsch oder Flundern<br />
sind schwieriger an den Haken<br />
zu bekommen, auch wenn sich<br />
ihre Bestände in den letzten Jahren<br />
erholt haben. Außerdem unterliegen<br />
sie Fangbeschränkungen wie<br />
Schonzeiten und Mindestmaße, die<br />
man beachten muss. „Aber sobald<br />
die Schonzeit für den Zander vorbei<br />
ist, hält die Angler hier nichts<br />
mehr“, lacht Uwe Roll. Dieser Edelfisch<br />
hat festes Fleisch mit einem<br />
dezenten Geschmack und einem<br />
grätenfreien Filet <strong>–</strong> ein echter Leckerbissen<br />
aus der Weser.<br />
Aale und Brassen, die ihre Nahrung<br />
am Flussboden suchen, sollten<br />
82 DAS GENUSS-MAGAZIN