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Foto: AdobeStock © Rostislav<br />
Eine Delikatsse aus der Weser: Der Zander ist mit seinem festem Fleisch und grätenlosem Filet ein beliebter Edelfisch<br />
auch in der Weser nur in Maßen genossen<br />
werden, da sie Schwermetalle,<br />
die sich in den letzten Jahrzehnten<br />
auf dem Grund abgesetzt<br />
haben könnten, aufnehmen. Daher<br />
sollte man seine Angel auch nicht<br />
dort auswerfen, wo gerade Baggerarbeiten<br />
das Wasser aufwühlen.<br />
Generell ist die Weser recht klar,<br />
obwohl der Abschnitt Weser IV, der<br />
vom Dörverdener Wehr bis nach<br />
Bremen reicht, einen schlammigen<br />
Untergrund hat. Durch die Schleusen<br />
kennt die Weser keine Gezeiten<br />
und so werden auch kaum Schwebeteilchen<br />
aufgewühlt.<br />
Angeln will gelernt sein<br />
Angeln ist mehr als eine Schnur an<br />
einen Stock zu binden und einen<br />
Regenwurm anzuhängen. Wer in<br />
Deutschland angeln möchte, muss<br />
eine Prüfung ablegen und eine<br />
Angelkarte besitzen. Regelmäßige<br />
Lehrgänge bietet zum Beispiel<br />
der <strong>Achimer</strong> Angler-Verein an. Erst<br />
wenn sowohl die theoretische als<br />
auch die praktische Prüfung bestanden<br />
sind, darf man einen Fischereierlaubnisschein<br />
oder kurz eine<br />
Angelkarte beantragen. Wer ohne<br />
Berechtigung angelt, begeht nicht<br />
nur ein Kavaliersdelikt. Es zählt zur<br />
Wilderei und erfüllt somit in Bremen<br />
und Niedersachsen einen Straftatbestand,<br />
der mit einer Freiheitsstrafe<br />
von bis zu zwei Jahren geahndet<br />
werden kann. Die vom <strong>Achimer</strong><br />
Angler-Verein gepachteten Flussabschnitte<br />
werden regelmäßig von<br />
60 bis 70 ehrenamtlichen Fischereiaufsehern<br />
kontrolliert, die dabei<br />
eng mit der Wasserschutzpolizei zusammenarbeiten.<br />
Erfahrungen anderer nutzen<br />
Wer seine Mahlzeiten selbst fangen<br />
möchte, ist beim <strong>Achimer</strong> Angler-<br />
Verein gut aufgehoben. Hier trifft<br />
man Gleichgesinnte, die Anfängern<br />
gern mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Gleichzeitig spielt der Schutz<br />
von Tier und Natur eine große Rolle.<br />
Neben der Gewässerüberwachung<br />
kümmern sich die rund 1500<br />
Mitglieder ehrenamtlich um die<br />
Pflege der Seen, Teiche, Flüsse und<br />
ihrer Randzonen und sorgen für die<br />
Aufzucht und den Neubesatz des<br />
Fischbestands.<br />
In den letzten zehn Jahren wurde<br />
eine Dreiviertel Million an jungen<br />
Aalen in der Weser ausgesetzt, von<br />
denen im Durchschnitt etwa 3 bis 7<br />
% überleben. Aber auch Lachse, Forellen,<br />
Karpfen, Hechte und Nordsee-Schnäpel<br />
werden regelmäßig<br />
besetzt. Finanziert wird dies aus<br />
den Mitgliedsbeiträgen des Angler-<br />
Vereins, aus EU-Fördermitteln sowie<br />
Zuschüssen vom Betreiber der<br />
anliegenden Wasserkraftwerke.<br />
Beim Angeln geht es also nicht nur<br />
darum, seine Mahlzeiten selbst gejagt<br />
zu haben, sondern auch um den<br />
Schutz der Natur und den Genuss<br />
der Ruhe, die das stetig dahinfließende<br />
Wasser ausstrahlt <strong>–</strong> gepaart<br />
mit einem Hauch von Abenteuer inmitten<br />
der mal mehr, mal weniger<br />
wilden Wildnis entlang der Weser.<br />
Rat & Tat:<br />
Angler-Verein Achim e.V.<br />
<strong>Achimer</strong> Bruch 9<br />
28832 Achim<br />
www.anglerverein-achim.de<br />
info@anglerverein-achim.de<br />
Telefon: 04202-61969<br />
DAS GENUSS-MAGAZIN 83