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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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Effektive Unterstützung des Bürgerengagements<br />

Geme<strong>in</strong>den aus Dorferneuerung 2020<br />

Die Maßnahmen <strong>in</strong> entstehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Fraunberg dort, wo Bedarf ist <strong>und</strong> sich aktive Bürger<br />

e<strong>in</strong>em Thema o<strong>der</strong> Projekt annehmen. Es wird nicht wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> klassischen Dorferneuerung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Vorbereitungsphase e<strong>in</strong> breites Spektrum an Möglichkeiten eröffnet, die dann bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

teilweise aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>richtl<strong>in</strong>ien nicht berücksichtigt werden können. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

fortlaufenden Bürgerbeteiligung <strong>und</strong> Umsetzung von Projekten gibt es nicht die „klassischen<br />

Durststrecken“, son<strong>der</strong>n es werden von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de <strong>und</strong> <strong>der</strong> Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft dort Projekte<br />

unterstützt, wo sich Aktivitäten bündeln.<br />

Die Bürgerbeteiligung erfolgt über den Vere<strong>in</strong>. Ideen für Maßnahmen werden zunächst <strong>in</strong><br />

Projektgruppen besprochen, dann im Geme<strong>in</strong>deentwicklungsvere<strong>in</strong> diskutiert. Wenn die Idee hier<br />

Zustimmung f<strong>in</strong>det, wird sie im Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at besprochen <strong>und</strong> von diesem, wenn für die Maßnahme<br />

e<strong>in</strong>e Priorität im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deentwicklung gesehen wird, an den Vorstand <strong>der</strong><br />

Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft weitergeleitet. Die Vorsitzende prüft, ob die Maßnahme för<strong>der</strong>fähig <strong>und</strong><br />

kompatibel mit den Verfahrenszielen ist <strong>und</strong> leitet die weiteren Schritte <strong>der</strong> Planung, Genehmigung<br />

<strong>und</strong> F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>. Maßnahmen haben so immer e<strong>in</strong>e starke Verankerung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>und</strong><br />

s<strong>in</strong>d aktuellen Bedürfnissen angepasst.<br />

Für die Geme<strong>in</strong>deentwicklung wurde e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ationsstelle als Anlaufpunkt für die Projektgruppen<br />

<strong>und</strong> für private Initiativen e<strong>in</strong>gerichtet. Die zentrale Koord<strong>in</strong>ationsstelle nimmt e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle<br />

für die Schaffung von Transparenz <strong>und</strong> die Effektivität <strong>der</strong> Kommunikation e<strong>in</strong> (vgl. Trux 2009, 89).<br />

Diese wird, nach anfänglicher För<strong>der</strong>ung durch die Verwaltung für Ländliche <strong>Entwicklung</strong>, von <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de bezahlt. Die anfallenden Aufgaben übersteigen den Zeitrahmen jedoch bereits, so dass<br />

e<strong>in</strong>e Ausweitung <strong>der</strong> Stelle notwendig wäre.<br />

C) Roßhaupten <strong>und</strong> die Interkommunale Kooperation Auerbergland e.V.<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er Beteiligungsstruktur auf Geme<strong>in</strong>deebene führt zur „gelebten Demokratie“<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er Bürgerversammlung erfolgte <strong>der</strong> erste Aufruf zur Bürgerbeteiligung. Über Aufrufe <strong>in</strong><br />

Presse <strong>und</strong> gezielte Ansprache wurde versucht, Leute für die Mitarbeit <strong>in</strong> Arbeitsgruppen zu<br />

gew<strong>in</strong>nen. Im Rahmen e<strong>in</strong>er ersten Bürgerbefragung sollten Themen herausgef<strong>und</strong>en werden, welche<br />

die breite Bevölkerung <strong>in</strong>teressierten <strong>und</strong> als wichtig erachtet wurden. Basierend auf <strong>der</strong><br />

Bürgerbefragung wurden Arbeitsgruppen zu den e<strong>in</strong>zelnen Themen gegründet. Als Räumlichkeit<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> alten Schule e<strong>in</strong>e Dorfwerkstatt e<strong>in</strong>gerichtet. Für jede Arbeitsgruppe wurde e<strong>in</strong> Sprecher<br />

gewählt <strong>und</strong> alles notiert, was diskutiert wurde. Dies ermöglichte auch e<strong>in</strong>e Transparenz für<br />

Außenstehende o<strong>der</strong> den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at. Interessierte konnten sich über die Arbeit <strong>in</strong>formieren. Des<br />

Weiteren wurden gezielt Informationen durch Mitteilungsblätter, Aushänge o<strong>der</strong> Presseberichte für die<br />

breite Bevölkerung aufbereitet. Um den fachlichen Austausch zwischen den Arbeitsgruppe zu<br />

ermöglichen, wurde e<strong>in</strong> Arbeitskreis e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> welchem sich die Arbeitsgruppen <strong>in</strong> regelmäßigen<br />

Abständen trafen, um ihre Arbeit abzustimmen. In diesem Gesamtarbeitskreis sollten die<br />

Informationen zusammenfließen, die Gruppen jeweils mitteilen, wo sie stehen <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam<br />

diskutieren. Mit Hilfe des Planers <strong>und</strong> verschiedenster Fachleute erarbeiteten die Gruppen e<strong>in</strong> Leitbild<br />

<strong>und</strong> führten e<strong>in</strong>e genaue Bestandsaufnahme durch.<br />

Die Bürgere<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Roßhaupten zeichnet sich dadurch aus, dass sie über die Startphase h<strong>in</strong>aus<br />

fortgeführt wurde. Nachdem über drei Jahre h<strong>in</strong>weg e<strong>in</strong> Leitbild erarbeitet <strong>und</strong> Projekte diskutiert<br />

wurden, löste man die Arbeitsgruppen auf <strong>und</strong> beteiligte <strong>in</strong>teressierte Bürger projektbezogen bei <strong>der</strong><br />

Umsetzung von Maßnahmen. Des Weiteren gelang e<strong>in</strong>e Fortsetzung <strong>der</strong> Arbeitsgruppen über den<br />

Agenda-Prozess, wobei sich hier die <strong>in</strong>haltlichen Schwerpunkte än<strong>der</strong>ten (vgl. MAGEL, FRANKE 2007,<br />

86). So existiert <strong>der</strong>zeit noch e<strong>in</strong>e Agenda- Gruppe im Bereich „Soziales“, welche das<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 14

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