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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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ZUSAMMENSETZUNG DES AKTEURSKREISES<br />

Geme<strong>in</strong>den aus Dorferneuerung 2020<br />

Durch die Verfahrensvorgaben nach Flurbere<strong>in</strong>igungsgesetz waren <strong>in</strong> allen untersuchten Dörfern<br />

folgende Akteure beteiligt:<br />

� Bürgermeister<br />

� Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

� Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft (TG)<br />

� Vorstand <strong>der</strong> Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft (u.a. mit Personen <strong>in</strong> Funktion des „Örtlich<br />

Beauftragten“)<br />

� Projektleiter des ALE als Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstands <strong>der</strong> Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft<br />

� Dorferneuerungsplaner<br />

� Bürger <strong>in</strong> Arbeitskreisen<br />

Die Akteure arbeiteten <strong>in</strong> unterschiedlichen Gremien <strong>und</strong> Strukturen zusammen (vgl. dazu Punkt<br />

Organisationsstrukturen). In manchen Dorferneuerungen wurden des Weiteren eng e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en:<br />

� bestehende „traditionelle“ Vere<strong>in</strong>e<br />

� neu gegründete (teilweise themenspezifische) Dorfvere<strong>in</strong>e<br />

� an<strong>der</strong>e rechtliche Strukturen, wie Genossenschaften<br />

� örtliche Wirtschaftsunternehmen<br />

� fachliche Begleiter an<strong>der</strong>er Diszipl<strong>in</strong>en<br />

� Geme<strong>in</strong>deverwaltung / Koord<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

� an<strong>der</strong>e Fachverwaltungen<br />

Beispielsweise gründeten <strong>in</strong> Hopferstadt Landwirte <strong>und</strong> Dorfbewohner e<strong>in</strong>e Genossenschaft zur<br />

Energieversorgung durch Nahwärme, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dorferneuerung Ascha wurden verschiedene Vere<strong>in</strong>e<br />

(„Ascha aktiv“, „Ascha kreativ“) gegründet, um die Direktvermarktung regionaler Produkte zu för<strong>der</strong>n<br />

<strong>und</strong> den mehrmals jährlich stattf<strong>in</strong>denden Bauernmarkt bzw. um künstlerische Aktionen <strong>und</strong><br />

Ausstellungen durchzuführen.<br />

In Lupburg wurden zur Umsetzung <strong>der</strong> Aktivitäten neue Vere<strong>in</strong>e wie <strong>der</strong> „För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong> Altlupburg <strong>und</strong><br />

Umgebung“ <strong>und</strong> <strong>der</strong> „Burgvere<strong>in</strong> Lupburg“ gegründet, die von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de unterstützt werden. Bei<br />

<strong>der</strong> Sanierung <strong>der</strong> Lupburg wurden bereits mehr als 2000 Arbeitsst<strong>und</strong>en von Ehrenamtlichen<br />

geleistet.<br />

In Fraunberg wurde e<strong>in</strong> „Geme<strong>in</strong>deentwicklungsvere<strong>in</strong>“ gegründet, um die Bürgerbeteiligung durch die<br />

Geme<strong>in</strong>de zu organisieren. Dem Vere<strong>in</strong> wurde e<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft f<strong>in</strong>anzierter<br />

Mo<strong>der</strong>ator zur Verfügung gestellt, <strong>der</strong> die Projektgruppen betreut <strong>und</strong> diese durch Beratung bei<br />

Planung <strong>und</strong> Umsetzung unterstützt.<br />

Zudem wurden <strong>in</strong> mehreren Geme<strong>in</strong>den die bestehenden Agenda 21 Gruppen <strong>in</strong> die Dorferneuerung<br />

e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en (Ammerndorf; Ascha; Roßhaupten; Westerham).<br />

Gerade für Innenentwicklungsprojekte war die gezielte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Privatpersonen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Unternehmen für die Umnutzung von alter Bausubstanz o<strong>der</strong> die Neugründung von Betrieben wichtig.<br />

In Ammerndorf siedelte sich bspw. e<strong>in</strong>e Arztpraxis im ehemaligen Bahnhofsgebäude an, <strong>in</strong> Lupburg<br />

konnten verschiedene Handwerksbetriebe <strong>und</strong> Dienstleister im Ortskern gehalten bzw. neu<br />

angesiedelt werden <strong>und</strong> <strong>in</strong> Obbach wurde e<strong>in</strong>e ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong><br />

Keramik-Fliesenlegergeschäft umgebaut. In Betzenste<strong>in</strong> trafen <strong>der</strong> Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Dorferneuerung <strong>und</strong><br />

das Interesse e<strong>in</strong>es externen privaten Investors <strong>in</strong> positiver Weise zusammen: Mit privaten Mitteln<br />

wurden ortbildprägende Gebäude wie das denkmalgeschützte Pflegamtsschloss <strong>und</strong> e<strong>in</strong> weiteres<br />

Anwesen gekauft <strong>und</strong> saniert, was sonst die f<strong>in</strong>anziellen Mittel <strong>der</strong> Kommune überstiegen hätte. Der<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 8

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