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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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Geme<strong>in</strong>den aus Dorferneuerung 2020<br />

Mehrgenerationenhaus <strong>in</strong>tensiv unterstützt. Aus den <strong>in</strong>tensiven Diskussionen im Rahmen <strong>der</strong><br />

Arbeitskreise entwickelte sich e<strong>in</strong> starkes bürgerschaftliches Engagement, das sich sowohl durch die<br />

Unterstützung bei <strong>der</strong> Umsetzung von Maßnahmen zeigte als auch <strong>in</strong> Umsetzung zahlreicher<br />

Privatmaßnahmen.<br />

Die wichtigste Gr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Gremien<br />

bestand im Aufbau e<strong>in</strong>es gegenseitigen Vertrauensverhältnisses. Die Arbeitsgruppen wurden als<br />

politikfreie Zone erklärt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> nur Sachdiskussionen stattf<strong>in</strong>den sollten. Dies führte auch zu<br />

Akzeptanz von Seiten des Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ats. Diesem wurden ke<strong>in</strong>e fertigen Vorschläge vorgesetzt,<br />

son<strong>der</strong>n man wollte dem Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at mit höchster fachlicher Qualität <strong>und</strong> kreativen Ideen zuarbeiten.<br />

Als B<strong>in</strong>deglied fungierte hierbei <strong>der</strong> Bürgermeister.<br />

Die Idee <strong>der</strong> „politikfreien Zone“ wurde auch bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft fortgeführt.<br />

Neben <strong>der</strong> normalen Vertretung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de lies sich ke<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at aufstellen. Im<br />

Umkehrschluss e<strong>in</strong>igte man sich darauf, dass auch ke<strong>in</strong>e Vorstandsmitglie<strong>der</strong> für den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

kandidierten. Durch die Trennung <strong>der</strong> beiden Gremien wurde die Me<strong>in</strong>ungsbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bürgerschaft<br />

geför<strong>der</strong>t bzw. erleichtert. Um zu vermeiden, dass Ideen aus <strong>der</strong> Startphase verloren g<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> die<br />

motivierten Akteure weiter e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, wurden die Sprecher <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Arbeitsgruppen gezielt <strong>in</strong><br />

den Vorstand gewählt.<br />

Die Bürgerarbeit vor Ort ist im Laufe <strong>der</strong> Jahre effizienter <strong>und</strong> spezifischer geworden. Bürger werden<br />

heute nicht mehr <strong>in</strong> ergebnisoffene lange Prozesse e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en, die Beteiligung erfolgt fallweise <strong>und</strong><br />

themenbezogen.<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terkommunale Struktur<br />

Die Geme<strong>in</strong>de Roßhaupten dachte bereits früh über das Dorferneuerungsverfahren h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong><br />

engagierte sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terkommunalen Zusammenarbeit mit ihren Nachbargeme<strong>in</strong>den. Das<br />

Auerbergland ist e<strong>in</strong> Zusammenschluss von dreizehn ländlich strukturierten Geme<strong>in</strong>den zu e<strong>in</strong>em<br />

Vere<strong>in</strong>, <strong>der</strong> sich seit 1992 für die Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Landwirtschaft, Handwerk, <strong>und</strong> Dienstleistungen, <strong>in</strong> Tourismus, Kultur, Natur sowie im<br />

Umweltschutz e<strong>in</strong>setzt. Ausgangsbasis war die Erkenntnis, dass aufgr<strong>und</strong> ähnlicher Problemlagen die<br />

Notwendigkeit besteht, sich zu vernetzen <strong>und</strong> laufende Prozesse wie z.B. die<br />

Dorferneuerungsverfahren abzustimmen. Der Zusammenschluss <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den wurde durch<br />

verschiedene För<strong>der</strong>ungen (Regionale Landentwicklung, LEADER-LAG) unterstützt. Die Vernetzung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> stetige Austausch <strong>der</strong> Dorferneuerung mit <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkommunalen Ebene werden als positiv<br />

beschrieben. Die Abstimmung erfolgt über e<strong>in</strong>en Steuerkreis <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> dem die Bürgermeister<br />

eng zusammenarbeiten. Organisatorische Unterstützung z.B. Abrechnungen <strong>und</strong> Monitor<strong>in</strong>g erfolgt<br />

über den geme<strong>in</strong>sam getragenen Vere<strong>in</strong> Auerbergland e.V.. E<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielten die<br />

hauptamtliche <strong>und</strong> professionelle Begleitung ehrenamtlichen Engagements <strong>und</strong> <strong>der</strong> Aufbau fester,<br />

langfristig tragfähiger Strukturen.<br />

Transparenz <strong>und</strong> Neutralität<br />

Erfolgreich verliefen Prozesse oft dann, wenn gezielt versucht wurde, <strong>in</strong>haltliche <strong>und</strong> politische Arbeit<br />

zu trennen bzw. klar abzugrenzen. Dadurch konnten Sachthemen <strong>der</strong> Dorferneuerung ohne politische<br />

Parte<strong>in</strong>ahme umgesetzt werden. Transparente Entscheidungsstrukturen <strong>und</strong> klare Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kommunalpolitik <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> Gremien (Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at, Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft,<br />

Arbeitskreise o<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>e) beugten Konflikten vor <strong>und</strong> för<strong>der</strong>ten sachliche Entscheidungen.<br />

Positiv war es auch, wenn e<strong>in</strong>e Person die Rolle des „neutralen Mo<strong>der</strong>ators“ ausfüllen konnte <strong>und</strong> so<br />

nicht <strong>in</strong> lokale Interessen o<strong>der</strong> bestehende Beziehungsnetzwerke <strong>und</strong> Verpflichtungen e<strong>in</strong>bezogen<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 15

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