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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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ZUSAMMENARBEIT UND SPIELREGELN DER GREMIEN<br />

Geme<strong>in</strong>de Weyarn<br />

Die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Weyarn unterscheidet sich deutlich von dem<br />

herkömmlichen kommunalen Entscheidungsf<strong>in</strong>dungsprozess.<br />

Die konventionelle Vorgehensweise bei <strong>der</strong>, <strong>der</strong> durch die Wahl legimitierte Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at unterstützt<br />

von <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>deverwaltung Themenstellungen bearbeitet, plant <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umsetzung veranlasst<br />

wird durch e<strong>in</strong>e zwei Säule ergänzt. Diese umfasst alle engagierten Akteure aus <strong>der</strong> Bürgerschaft,<br />

welche <strong>in</strong> Arbeitskreisen organisiert s<strong>in</strong>d. Deren Aufgaben- <strong>und</strong> Kompetenzbereich umfasst die<br />

themenbezogene Projekteentwicklung <strong>und</strong> -planung.<br />

Das Steuerungsgremium übernimmt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prozessstruktur e<strong>in</strong>e organisatorische <strong>und</strong> vermittelnde<br />

Funktion e<strong>in</strong>. Sie stimmt Planungen <strong>und</strong> Aktionen aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ab sowie <strong>der</strong>en Kostenerstellung. Diese<br />

strukturierten <strong>und</strong> ausgearbeiteten Informationen werden an den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at als Empfehlung zur<br />

Umsetzung weitergegeben.<br />

Derzeit gibt es neben dem Steuerungsgremium noch den Vorstand <strong>der</strong> Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft,<br />

welcher im Rahmen des<br />

Dorferneuerungsverfahrens gewählt wurde. Diese beiden Gremien stehen aber nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Konkurrenzverhältnis zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n ergänzen sich <strong>in</strong> ihren Aufgaben- <strong>und</strong><br />

Kompetenzbereichen <strong>und</strong> arbeiten aufgabenübergreifend. Diese Kooperation ist h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong><br />

Verstetigung <strong>der</strong> Prozessstruktur von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, da mit Abschluss des Verfahrens <strong>der</strong><br />

Dorferneuerung die Teilnehmergeme<strong>in</strong>schaft nicht mehr bestehen wird. Mittels dieser<br />

Übergangsphase aus beiden Gremien kann e<strong>in</strong>em Bruch <strong>in</strong> dem Beteiligungsprozess vorgebeugt<br />

werden.<br />

Die Abstimmung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Entscheidungen <strong>und</strong> über die Projekte wird im Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at gemacht.<br />

Bei komplexen Projekten kann es sich anbieten, dass man e<strong>in</strong>e Projektgruppe, die aus Vertretern des<br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>ates <strong>und</strong> den beteiligten Arbeitskreisen besteht, <strong>in</strong>stalliert. Damit kann man<br />

Entscheidungen zum e<strong>in</strong>en beschleunigen <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en Konflikten vorbeugen. Die Rückkopplung<br />

zum Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Arbeitskreise muss jedoch gewährleistet se<strong>in</strong>.<br />

Diese Flexibilisierung des Prozesses kann als e<strong>in</strong> för<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Faktor des Beteiligungsprozess gewertet<br />

werden.<br />

„Wichtig ist allerd<strong>in</strong>gs, dass diese Art <strong>der</strong> Beteiligungsform nicht e<strong>in</strong>er Parteipolitik unterworfen wird.<br />

Bürgerbeteiligung darf nicht für parteipolitische Zwecke <strong>in</strong>strumentalisiert werden, denn dann ist dieser<br />

Weg zum Scheitern verurteilt. “ (Benda:2)<br />

EVALUIERUNG, CONTROLLING UND MONITORING<br />

E<strong>in</strong>e ständige Beobachtung des Prozesses ist sehr wichtig, um frühzeitig auf neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Probleme reagieren zu können <strong>und</strong> die Zielerreichung erfassen zu können.<br />

Durch e<strong>in</strong>e regelmäßige Teilnahme an Wettbewerben wird die Kontrolle des Prozesses unterstützt, da<br />

bei jedem Bewerbungsschreiben e<strong>in</strong>e detaillierte <strong>und</strong> klare Beschreibung des Prozessverlaufs e<strong>in</strong>-<br />

schließlich se<strong>in</strong>er Erfolgsfaktoren, Zielsetzungen <strong>und</strong> Ausrichtung verlangt wird.<br />

Zudem wurde 2003 e<strong>in</strong>e sog. lokale Demokratiebilanz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung durchgeführt. Dazu wurde<br />

das Know-how e<strong>in</strong>es Experten sowohl bei <strong>der</strong> Erstellung des Fragebogens als auch bei <strong>der</strong><br />

<strong>Auswertung</strong> benötigt. So konnten Auskünfte über die Beteiligungsmöglichkeiten h<strong>in</strong>sichtlich ihrer<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen, die Verwaltungsarbeit <strong>und</strong> die geplanten <strong>und</strong> durchgeführten Maßnahmen<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Bürgerschaft generiert werden. Darauf aufbauend wird 2012 e<strong>in</strong>e neuerliche<br />

Bürgerbefragung (Demokratiebilanz) durchgeführt.<br />

Auf Initiative des Arbeitskreises „Altersplanung“ wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e Befragung aller<br />

Bewohner ab 65 Jahren durchgeführt. Die Mitglie<strong>der</strong> des Arbeitskreises haben die Adressaten<br />

persönlich befragt, um Kenntnisse über das Wohnen <strong>und</strong> Leben vor Ort aus Sicht dieser zu<br />

gew<strong>in</strong>nen.<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 42

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