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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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Geme<strong>in</strong>den aus Dorferneuerung 2020<br />

wurde (z.B. zugezogener Bürgermeister, Planer „von außen“, Vertreter des Amts für Ländliche<br />

<strong>Entwicklung</strong>).<br />

EVALUIERUNG, CONTROLLING UND MONITORING<br />

E<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong>den entwickelten Systeme, um ihre Prozesse <strong>und</strong> Fortschritte selbst zu überprüfen.<br />

Gr<strong>und</strong> dafür war die Erkenntnis über die Vorteile, die e<strong>in</strong>e regelmäßige Selbstkontrolle bietet, wie<br />

zielgerichtetes Arbeiten, Motivation schöpfen, etc.<br />

Richtschnur für e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g war z.B. die Orientierung am zu Beg<strong>in</strong>n erarbeiteten Leitbild. Teilweise<br />

wurden auch schriftliche, <strong>in</strong>dikatorengestützte Evaluierungen (Ascha; Roßhaupten-Auerbergland)<br />

durchgeführt. E<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong>den nutzten die SDL für regelmäßige Sem<strong>in</strong>are <strong>und</strong><br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>atsklausuren, um Erreichtes zu resümieren <strong>und</strong> die weitere Zielrichtung zu besprechen<br />

(Fraunberg) o<strong>der</strong> beteiligten sich an Wettbewerben o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Netzwerken (Ammerndorf, Ascha,<br />

Fraunberg, u.a.). E<strong>in</strong> weiteres Instrument waren auch regelmäßige Status-quo Veranstaltungen, die<br />

für alle Interessierten offen waren (Fraunberg; Ascha).<br />

Illustrierend kann das Beispiel Ascha genannt werden. Hier wurde e<strong>in</strong> Qualitätsmanagement zur<br />

Qualitätssicherung e<strong>in</strong>geführt <strong>und</strong> von e<strong>in</strong>em Planungsbüro e<strong>in</strong>e Organisationsuntersuchung mit<br />

Stärken / Schwächen Analyse <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Themenbereiche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Dorfentwicklung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Arbeitsstruktur durchgeführt. In den Arbeitskreisen <strong>und</strong> Steuerungsr<strong>und</strong>en wird <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> Projekte im Abstand von mehreren Jahren überprüft <strong>und</strong> es werden neue Ziele<br />

gesetzt. Jährliche Wochenendworkshops mit Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>äten, Vere<strong>in</strong>svorsitzenden, Arbeitskreisleitern<br />

<strong>und</strong> Bürgern f<strong>in</strong>den statt.<br />

4. BETEILIGUNGSMETHODEN UND QUALIFIZIERUNGSMAßNAHMEN<br />

In allen Modelldörfern wird deutlich, wie eng Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg <strong>der</strong> Dorferneuerung mit <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Bürgerschaft zusammenhängen. Die konsequente Bewusstse<strong>in</strong>sbildung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e gut<br />

organisierte Bürgere<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung stellten entscheidende Erfolgsfaktoren e<strong>in</strong>er gelungenen<br />

Dorferneuerung dar. Dabei gehen Beteiligung <strong>und</strong> Qualifizierung <strong>der</strong> Akteure Hand <strong>in</strong> Hand: Die<br />

Mitwirkung <strong>der</strong> Bürger <strong>in</strong> allen Phasen <strong>der</strong> Dorferneuerung för<strong>der</strong>t <strong>der</strong>en Identifikation mit dem<br />

Prozess <strong>und</strong> den Maßnahmen <strong>und</strong> damit auch das Verständnis für die notwendigen Schritte <strong>der</strong><br />

kommunalen <strong>Entwicklung</strong>. Durch die Berücksichtigung <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> Bürger <strong>und</strong> <strong>der</strong>en gezielte<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Bewusstse<strong>in</strong>sbildung wurde <strong>der</strong>en Akzeptanz gestärkt, die Bürgerschaft zur<br />

Mitwirkung motiviert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Verantwortungsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong>itiiert.<br />

Wichtiges Element <strong>der</strong> Bürgere<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung waren Sem<strong>in</strong>are an den Schulen <strong>der</strong> Dorf- <strong>und</strong> Land- bzw.<br />

Flurentwicklung wie auch die Begleitung von Diskussionsprozessen durch professionelle Mo<strong>der</strong>atoren<br />

<strong>und</strong> externe Experten. Sem<strong>in</strong>are <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorbereitungsphase <strong>und</strong> zur Leitbil<strong>der</strong>stellung trugen zur<br />

frühen Bewusstse<strong>in</strong>sbildung bei <strong>und</strong> reduzierten anfängliche Bedenken gegenüber <strong>der</strong><br />

Dorferneuerung. Während des Prozesses vertieften Sem<strong>in</strong>are <strong>und</strong> Exkursionen die fachliche Arbeit<br />

<strong>und</strong> för<strong>der</strong>ten die Qualifizierung zur Mitarbeit (Capacity Build<strong>in</strong>g). Auch durch E<strong>in</strong>zelgespräche <strong>und</strong><br />

gezielte Bürger- <strong>und</strong> Eigentümeransprache konnten Problemverständnis <strong>und</strong> Akzeptanz geför<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

Es wurde von den Befragten angemerkt, dass das kritische Bewusstse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Akteure <strong>in</strong>sgesamt<br />

zunimmt <strong>und</strong> die For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bürger nach Mitsprache stärker geworden ist. Dies ist <strong>in</strong>sgesamt als<br />

positiv zu sehen, erfor<strong>der</strong>t jedoch entsprechend mehr Zeit für Gespräche, verstärkte mo<strong>der</strong>ierende<br />

Fähigkeiten <strong>der</strong> Schlüsselakteure, Weiterbildung <strong>und</strong> Befähigung <strong>der</strong> Bürger <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e transparente<br />

Kommunikation <strong>der</strong> Entscheidungskompetenzen <strong>und</strong> Beteiligungswege.<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 16

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