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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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3.5 Bürgeraktiengesellschaft Regionalwert AG<br />

1. KURZPORTRÄT<br />

Die Gründung <strong>der</strong> Bürgeraktiengesellschaft Regionalwert AG<br />

im Jahre 2006 mit Sitz <strong>in</strong> Südbaden <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

geht auf e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelperson zurück <strong>und</strong> <strong>der</strong>en persönliche<br />

Betroffenheit. Die Marke sowie ihr Konzept s<strong>in</strong>d<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Drei Hauptgründe s<strong>in</strong>d hier zu nennen. Der erste Gr<strong>und</strong> ist<br />

die Frage nach <strong>der</strong> Hofnachfolge im E<strong>in</strong>zelnen <strong>und</strong> im<br />

Allgeme<strong>in</strong>en. Um den potentiellen Hofnachfolgern die Ent-<br />

Bürgeraktiengesellschaft Regionalwert AG<br />

Abbildung 20: Logo <strong>der</strong> Regionalwert AG<br />

www.regionalwert-ag.de/<br />

scheidung offen zu gestalten, wollte <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regionalwert AG e<strong>in</strong>e neue Organisation des<br />

eigenen landwirtschaftlichen Betriebs <strong>in</strong>stallieren. Diese persönliche Betroffenheit <strong>und</strong> Problematik ist<br />

auch e<strong>in</strong>er übergeordneten Ebene festzustellen. Mit den Problemen <strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Hofnachfolge sehen sich heute viele landwirtschaftliche Betriebe konfrontiert. Zudem gibt es e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl an qualifizierten Fachkräften auf dem Landwirtschaftssektor, die jedoch aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es hohen<br />

Kapitalbedarfs im Verhältnis zu ger<strong>in</strong>gen Erträgen kaum die Möglichkeit haben e<strong>in</strong>en eigenen Hof zu<br />

erwerben <strong>und</strong> zu bewirtschaften.<br />

Aus dieser zu beobachtenden Ist-Situation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Knappheit verfügbarer F<strong>in</strong>anzmittel für<br />

landwirtschaftliche Betriebe leitet sich <strong>der</strong> zweite Gr<strong>und</strong> für die Gründung <strong>der</strong> Regionalwert AG ab. Die<br />

Generierung f<strong>in</strong>anzieller Mittel für notwendige Investitionen o<strong>der</strong> den Betriebsaufbau wird zunehmend<br />

erschwert, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Investitionen zu e<strong>in</strong>er qualitativen Erweiterung.<br />

Zudem fußt die Gründung auf dem Gedanken die Interessen von Stadt <strong>und</strong> Land zusammenzuführen<br />

<strong>und</strong> die Stadt-Land-Partnerschaft durch e<strong>in</strong>e stärkere Beteiligung nachhaltig zu gestalten. Dazu bedarf<br />

es jedoch geeigneter Strukturen.<br />

Diese Bewegründe def<strong>in</strong>ieren auch die Leitzeile <strong>der</strong> Regionalwert AG. Zum e<strong>in</strong>en sollen anwendbare<br />

<strong>und</strong> übertragbare Lösungswege bei Problemen <strong>der</strong> Hofnachfolge gef<strong>und</strong>en werden, zum an<strong>der</strong>en soll<br />

e<strong>in</strong>e angepasste Kapitalwirtschaft an die regionale Landwirtschaft geschaffen werden. Zudem sollen<br />

Regionalcluster entworfen werden <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Professionalisierung <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung erreicht werden.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzungen für die Etablierung <strong>der</strong> Regionalwert AG ist, dass sie sehr verbreiteten<br />

Bedürfnissen wie Bürgerbeteiligung <strong>und</strong> Sozialisation entgegenkommt. Zudem schafft sie Nähe sowie<br />

Vertrauen auf dem Ernährungssektor. Sie ermöglicht es auch den Beteiligten im ökologischen sowie im<br />

sozialen Bereich aktiv zu se<strong>in</strong> <strong>und</strong> mitgestalten zu können.<br />

2. AKTEURE DES ENTWICKLUNGSPROZESSES<br />

ZUSAMMENSETZUNG DES AKTEURSKREISES<br />

Derzeitig s<strong>in</strong>d ca. 500 Personen Aktionäre <strong>der</strong> Regionalwert AG, welche die Hauptversammlung<br />

bilden. Zudem gibt es e<strong>in</strong>en Aufsichtsrat, welcher aus sechs gewählten Personen sehr<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen besteht. Dazu gehören e<strong>in</strong> Jurist, e<strong>in</strong>e Forstwirt<strong>in</strong> des Landratsamtes<br />

<strong>der</strong> Regionalentwicklungsbehörde, e<strong>in</strong> Biologe, e<strong>in</strong> Landwirt (gleichzeitig Kreisvorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Bauernverbandes), e<strong>in</strong> ehemaliger Bürgermeister <strong>und</strong> e<strong>in</strong> beraten<strong>der</strong> Volkswirt.<br />

Da sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat aus sehr verschiedenen Fachrichtungen zusammensetzt, kann e<strong>in</strong>e<br />

umfassende Betrachtung <strong>der</strong> regionalen <strong>Entwicklung</strong> h<strong>in</strong>sichtlich ihrer unterschiedlichen Handlungs-<br />

fel<strong>der</strong>, Problemstellungen <strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen erreicht werden.<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 87

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