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und Prozessstrukturen in der Ländlichen Entwicklung Auswertung ...

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Geme<strong>in</strong>de Beckerich (L)<br />

an dem alle Bürger teilhaben können, auf e<strong>in</strong> dichtes <strong>und</strong> <strong>in</strong>taktes bürgerschaftliches <strong>und</strong><br />

nachbarschaftliches Netzwerk.<br />

Die unter dem Punkt „Zusammenarbeit <strong>und</strong> Spielregeln <strong>der</strong> Gremien“ beschriebene<br />

Auftaktveranstaltung ist auch e<strong>in</strong>e Beteiligungsmethode, die nicht nur zur re<strong>in</strong>en Information, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Dialogs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kooperation <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch das Schaffen e<strong>in</strong>er<br />

Vertrauensbasis aller am Prozess beteiligten Akteure dienlich ist.<br />

QUALIFIZIERUNGSMAßNAHMEN<br />

„[…] die Leute arbeiten autonom, aber wir helfen ihnen die Qualität ihrer Arbeit dadurch zu<br />

verbessern, <strong>in</strong>dem wir regelmäßig Fortbildungen für diese Menschen anbieten, vor allem für die<br />

Vorsitzenden <strong>und</strong> Schriftführer, da das die wichtigen Leute s<strong>in</strong>d.“ (Gira:3)<br />

Die Weiterbildungsmöglichkeiten, die seitens <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de den Engagierten geboten werden, s<strong>in</strong>d<br />

sehr vielfältig. Insbeson<strong>der</strong>e Themenbereiche wie „Arbeiten als Gruppe“, „Gruppenarbeit effizient<br />

gestalten“ <strong>und</strong> „Gr<strong>und</strong>lagen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Strukturierung e<strong>in</strong>es Arbeitstreffens“ werden <strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>aren<br />

vermittelt. Diese s<strong>in</strong>d dienlich, um den Engagierten Handwerkszeug mitzugeben um erfolgreich <strong>und</strong><br />

zielorientiert arbeiten zu können <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Verständnis aufzubauen wie entscheidend Kle<strong>in</strong>igkeiten im<br />

Arbeitsablauf s<strong>in</strong>d.<br />

Neben e<strong>in</strong>em umfassenden Sem<strong>in</strong>arangebot setzt die Geme<strong>in</strong>de weitere Hilfsmittel e<strong>in</strong>. So wurde<br />

eigens für die Arbeit <strong>der</strong> Kommissionen e<strong>in</strong> computerbasiertes, standardisiertes Berichtsystem<br />

entwickelt, welches sich an die Schriftführer richtet. Dieses erlaubt ihnen vollständige Berichte zu<br />

verfassen, welche Angaben zu den Aufgaben detailliert nach wer macht was bis wann be<strong>in</strong>halten.<br />

„Das kl<strong>in</strong>gt jetzt bürokratisch, aber ich war selbst lange im Vere<strong>in</strong>swesen <strong>in</strong> Beckerich aktiv <strong>und</strong> Sie<br />

merken, dass <strong>der</strong> gute Wille geme<strong>in</strong>sam was zu bewegen nicht genügt. Man muss sich auch<br />

strukturieren […].“ (Gira:3)<br />

Aber die Sem<strong>in</strong>are- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten richten sich nicht nur an die engagierten Bürger,<br />

son<strong>der</strong>n auch an den Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at <strong>und</strong> den Bürgermeister. Auch dies ist wichtig um e<strong>in</strong>e<br />

Sensibilisierung <strong>der</strong> politischen Verantwortungsträger zu erreichen <strong>und</strong> weiterzuentwickeln.<br />

„[…] wir wollen ja, dass Politiker partizipativer vorgehen, d.h. man muss die Verantwortlichen schulen,<br />

das geht nicht von selbst. Die wenigsten haben von sich aus die Technik <strong>und</strong> die Talente mit so was<br />

umzugehen, das wird meistens vergessen. Der gute Wille genügt nicht. Das muss man schulen, das<br />

kann man schulen.“ (Gira:13)<br />

Um das Wissen <strong>der</strong> Beteiligten zu erweitern <strong>und</strong> die Wahrnehmung <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>desituation zu<br />

schärfen, ist es zudem wichtig sich mit Fragen <strong>der</strong> Demographie <strong>und</strong> sozialgesellschaftlichen<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Bevölkerung zu beschäftigen, um entsprechende <strong>Entwicklung</strong>sziele<br />

formulieren zu können. Dazu ist es hilfreich e<strong>in</strong>en Fachexperten zu beauftragen e<strong>in</strong>e sozial-<br />

statistische Datenanalyse für die Geme<strong>in</strong>de durchzuführen. E<strong>in</strong>erseits hilft dies, den sich langsam<br />

entwickelnden Transformationsprozess nachvollziehbar <strong>und</strong> verständlich aufzubereiten, an<strong>der</strong>erseits<br />

e<strong>in</strong> situationsgerechtes <strong>und</strong> zielorientiertes Vorgehen zu entwickeln.<br />

ANERKENNUNG UND MOTIVATION<br />

Die Motivation <strong>der</strong> bürgeroffenen Kommissionen wird e<strong>in</strong>erseits durch f<strong>in</strong>anzielle Anreize verstärkt<br />

(siehe „F<strong>in</strong>anzierung“), an<strong>der</strong>seits können <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schriftführer durch ihren<br />

persönlichen E<strong>in</strong>satz <strong>und</strong> Engagement als Vorbil<strong>der</strong> die Gruppenmitglie<strong>der</strong> motivieren. Die<br />

Gruppenmotivation <strong>und</strong> – dynamik hängt zu e<strong>in</strong>em großen Teil von diesen beiden Akteuren ab. Daher<br />

ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Wahl dieser von großer Bedeutung für den Prozess.<br />

TU München, Lehrstuhl für Bodenordnung <strong>und</strong> Landentwicklung 60

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